Einmal um die Welt
Tabasco & Chiapas: Bonampak, Yaxchilan und der Jungle
Der gruene Arsch von Mexiko
Warum so ein Titel? Wir hatten jedenfalls von Jungle um Palenque noch nicht genug, so dass wir in das Grenzgebiet zu Guatemala gefahren sind. In einer zwei-taegigen Tour wollten wir die Maya-Ruinen Bonampark und Yaxchilan besichtigen sowie uns das Biologische Reservat (sprich den Jungle) aus naechster Naehe ansehen. Aber wieso denn jetzt Arsch? Es ist wie frueher an der Deutsch-Deutschen Grenze, so wirklich viele Wege rueber gibt es nicht. Es gibt so ein zwei Strassen nach Guatemala und das wars dann schon. Und diese Strassen werden von mehreren Militaerposten staendig kontrolliert. Immer auf der Suche nach illegalen Einwanderen (ja, auch Mexiko hat das Problem), den Rebellen (den Zapatisten, wobei ich nicht glaube, dass das Militaer scharf darauf ist, diese wirklich zu finden), oder Rauschgiftkurieren. Wie auch immer, getarnt als Touristenbus kaeme jede der Gruppen problemlos an ihr Ziel da jeder Tuoristenbus einfach durchgewunken wird , .
Wie auch immer. Um 6 Uhr ging unsere Fahrt los. Das Fruehstueck, welches wir um 8 Uhr eingenommen hatten, war nach 3 Stunden Fahrt durch unzaehlige Topes (siehe unter Tabasco & Chiapas) wer weiss wo, aber nicht mehr im Magen Schliesslich kamen wir endlich an unserem ersten Zwischenziel an.
Yaxchilan, der Fluss und die Howler Monkeys
Nein, nicht Yaxchilan. Sondern der Fluss. Ein sehr beeindruckender gruener Fluss, der mit sehr vielen Stromschnellen, Steinen und Baeumen, sowie darin lebenden Krokodilen nicht ganz ungefaehrlich war. Dennoch stiegen wir zunaechst in Boote, in denen der Vietkong auch in Vietnam rumgefahren sein muss und fuhren Stromaufwaerts.
Unsere Boote
Unser Fahrer
Unsere Bootsfahrt
Auf der Gegenueberliegenden Seite lag Guatemala - brennend (zumindest in Teilen).
Leider! Ueberall aus dem Jungle sah man Rauchwolken von Schwellbraenden aufsteigen. Brandrodung. Wie wir spaeter erfahren sollten, ist jetzt gerade die richtige Zeit dafuer, bald ist Saatzeit. Aber dazu spaeter mehr.
Brandrodungen in Guatemala (andere Flussseite)
Nach einer einstuendigen Bootsfahrt, die dennoch sehr beeindruckend war, kamen dann hinter einer Flussbiegung die Ruinen dieser grossartigen Stadt in unser Sichtfeld. So wuerde ich es gerne schreiben, allerdings legten wir einfach irgendwo an und wir mussten vom Strand aus in den Jungle stapfen (ohne irgendwelche Ruinen zu sehen).
Yaxchilan ist auf jeden Fall sehr beeindruckend. Insbesondere ist dieser Ort fuer seine einzigartigen Steelen (grosse aufgerichtete Platten) bekannt. ...
Gebruell, huch, ein Loewe. noch ein Gebruell, nachdenken, Loewe kann nicht sein, mal naeher gehen, schliesslich machen andere das auch. Und wenn es doch ein Loewe ist?
Na, die anderen sind doch vor dir, kann er die doch fressen. Gut, das beruhigt. Ohren spitzen, wo kommt das Geraeusch her? Oben aus den Baeumen. Komischer Loewe?! Naja, ihr koennt es euch bestimmt schon denken? Es handelte sich um so genannte Howler-Monkeys (Bruellaffen) und glaubt uns, die koennen das richtig gut!!! Von weitem hoeren die sich wirklich an, wie das abgeschwaechte Gebruell eines Loewens. Gleucklicherweise konnten wir ganz viele von ihnen (zum Teil mit Babys auf dem Ruecken) sehen und bestaunen
Niels in einer Inka-Sauna (man merkt noch heute die Hitze )
Blick hoch zur suedlichen Akropolis
Niels auf einer der Ruinen
Bonampak - wer hat die Waende beschmiert?
Bonampak ist eine sehr kleine Maya-Ruine. Sie ist vor allem druch ihren "Temple de las Pinturas" (Tempel der Malerein) bekannt. Und in der Tat, solche Zeichnungen sind bisher in keiner anderen Ruinenstadt zu finden. Man muss hier natuerlich wissen, dass saemtliche Tempel der Maya zum einen von aussen mit angemaltem und modeleiertem Stuck reich geschmueckt waren (von denen man jetzt leider nicht mehr soviel sieht, besonders die Farben sind verblasst oder nicht mehr existent) und zum anderen auch die inneren Raeume mit Malereien ausgestattet waren. Diese sind eben nur noch in Bonampark, in diesem Tempel zu sehen (leider aber nicht ganz vollstaendig.) Spaeter in Mexiko City sollten wir noch in einem Museum die genauen Rekronstruktionen dieser Gemaelde sehen.
Eingang zu Bonampark
Niels vor einer der Steelen
Tempelmalerei (leider etwas unscharf)
(Fast) allein und vergessen unter Wilden
Man muss wissen, dass es die Tour bis hierhin auch als Ein-tages Tour gibt. Man wuerde dann jetzt wieder zurueckfahren und so hatten es auch unsere Fahrer vor. Wir hatten dann nachgefragt, was denn mit uns sei. Schliesslich hatten wir eine 2-Tages-Tour gebucht. Der Typ (bei dem wir sogar einen Tag zuvor die Tour gebucht hatten): "2-Tages-Tour?" Ja, "Habt ihr die bezahlt?" Ja "Kann ich den Beleg mal sehen?" Jedenfalls hatten wir einen und sein Kollege konnte sich noch daran erinnern, dass wir heute morgen auch den richtigen Betrag bezahlt hatten. Also fuhren sie einen Umweg der uns zu einem kleinen Dorf (wenn man das als solches bezeichnen kann) brachten, in dem Indianer lebten, lebten, die in weissen "Bettuechern" rumliefen. (Dies ist die traditionelle Kleidung dieses Mayastammes). Sie haben uns dann noch Vincente, unserem Gastgeber (einen Lacandon Indianer) vorgestellt und einige weitere Details geklaert und sind dann wieder abgefahren. Aus unserem Gruppe hatten wir als einzige diese Tour gebucht und standen zunaechst ganz verloren dort rum....
Gott sei Dank, waren hier aber noch ein paar andere Leute von anderen Reisegruppen abgeliefert worden. Mit einer tollen Gruppe die aus zwei weiteren Deutschen (Nicole und Carsten), zwei Franzosen(Hortanse und Bernoise) und einem Ami (Richard) bestand verbrachten wir dann einen sehr netten Abend und einen sehr schoenen folgenden Tag.
Nicole und die wilden Affen
Die Jungle-Tour - oder Brandrodung und Schwimmen
Am naechsten Morgen fuehrte uns ein junger Indianer (auch in weiss gekleidet und mit Badelatschen (!) durch den Jungle. Bei dieser Tour sahen wir am Anfang leider auch wieder brandgerodete Felder (allerdings viel kleiner als in Guatemala). Er erklaerte uns wie es funktionert. Man nehme:
1. Einen Jungle, davon brenne man ein Stueck ab.
2. Man erhaelt fruchtbare Erde auf dem man z.B. Bananen anbauen kann.
3. Nach einigen Jahren ist der Boden ausgelutscht. Es waechst noch Gras und man kann seine Kuehe darauf weiden lassen.
4. Noch ein paar Jahre spaeter geht dann gar nichts mehr. Die Indianer lassen den Boden aber bereits vorher etwas brach liegen.
5. Lass den Boden 10 Jahr lang in Ruhe, danach ist der Sekundaerwald nachgewachsen. Die schoenen grossen Urwaldbaeume sind so aber leider fuer immer verloren, da diese nicht so schnell nachwachsen.
Die Jungle Tour war aber ueberaus interessant. Wir haben viele tolle Sachen gesehen und uns wurden einige interessante Dinge erkleaert (das fuehrt hier aber zu weit). Das Highlight war aber eindeutig dieser glasklare kristallklare Junglefluss. Nicole und ich hatten zwar unsere Badesachen in Palenque vergessen, aber das war uns irgendwann egal, so dass wir in dieses herrliche erfrischende Nass sprangen und badeten. Ich konnte gleucklicher weise meine Hose abtrennen, so dass ich praktisch eine Shorts hatte mit der ich baden konnte. Nicole ist im Endeffekt mitsamt Hose und kurzem Oberteil ins Wasser gesprungen. Ein Foto davon gibts (leider) nicht digital, sondern wurde nur auf Film gebannt...
Wasserfall mitten im Jungle
Eine von uns entdeckte Ruine
Nicole vor dem Jungle-See
Indianische Taeusche
Eine kleine Geschichte haben wir noch fuer euch. Sie ist uns leider nicht selber passiert, sie ist aber einfach zu gut um sie aus zu lassen. Einer aus unserer Gruppe ist am Nachmittag, waehrend wir auf den Bus warteten, nochmal ein wenig umhergegangen. Er entdeckte ein Schild "Wasserfall" und folgte dem Pfad. Irgendwann kam er zu einem Posten wo zwei Indianer sassen. Der eine war anscheinend der Kontrolleur und wollte 35 Pesos von ihm haben. Dieser dachte sich, "och noeh", 35 Pesos will ich nicht ausgeben (ist ein bischen viel) und sagte dies dem Indianer. Er drehte sich um (ohne den Wasserfall zu sehen) und wollte wieder gehen. Daraufhin meinte aber der Indianer "nein, er habe ja den Weg benutzt, der extra angelegt wurde und dafuer muesse er bezahlen". Unser Bekannte wollte das aber nicht. Aus diesem Grund fasste der Indianer ihn an und entwendete ihm seine Kamera. Der andere Indianer schaute wohl etwas verdutzt und irgendwie war es ihm wohl auch peinlich. Jedenfalls was sollte unser Bekannter machen? Der Indianer hatte seine Kamera! Um irgendwas als Verhandlusgsbasis zu haben schnappte er sich die Machete des Indianers und zusaetzlich sein Buch, in dem er seine Eintragungen ueber die Besucher machte und ging davon...
Der Indianer, dem das alles sehr peinlich war, kam dann schnell hinterher und sie tauschten die "Geiseln" wieder aus. Also ohne den Wasserfall gesehen zu haben aber mit seiner Kamera kam er dann wieder bei uns im Dorf an..
Aufbruch: | 15.03.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 07.09.2005 |
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