Einmal um die Welt
Mexiko City: MexPost
MexPost - Eine Komoedie in 6 Akten
Ort der Handlung:
Hauptpost in Mexiko City, Postamt am Zocalo (Hauptplatz),
wenige Nebenplaetze in Mexiko City
Darsteller:
2 weibliche Postbeamte, Dutzende Postangehoerige als Statisten (kein Text in diesem Stueck), zwei (hilfreicher) Passant, die Touristeninformation, zwei Weltreisende
Akt I - Auftakt und Bekanntmachung der Charaktere
Wir wollten ein Paket nach Hause schicken, schliesslich wollen einige Bilder-CDs nach Hause, ebenso wie Reisefuehrer ueber Mexiko. Also dann, wie stellt man so was an? Waehrend sich Nicole ausruhte, bin ich zur Hauptpost gelatscht und habe mich nach den Preisen erkundigt. Ein Luffrachtpaket fuer meine angenommenen 4 Kilo sollte 53 US Dollar kosten. Na gut, das ist viel und Luftfracht muss ja nicht sein, also nachfragen: Gibt es eine guenstigere Moeglichkeit? "Ja, per Schiff, kostet 700 Pesos". Sie erzaehlte dann noch etwas von regristrieren, was mich mehr verwirrte als alles andere. Preise habe ich damit aber erfahren, also wieder raus. Auf dem Weg zurueck, Gehirn wieder eingeschaltet, Moment: 700 Pesos, dass sind ja 70 US-Dollar (ca. 50 EUR). Wieso ist das denn billiger?
- Vorhang
Akt II - Erste Erfolge
Am naechsten Tag betraten unsere zwei Reisenden die Poststelle am Zocalo. Dort gleiche Preisfrage und gleiche Antwort, allerdings hing dort auch eine Preistabelle und aus der ging hervor, dass ein kleines Paket (<2 kg) durchaus sehr guenstig nach Deutschland (sogar mit Luftpost) verschickt werden kann. Hmm, warum nicht, zwei kleine Pakete sind doch nicht schlecht. "Haben sie so Pappkartons zum verpacken?" "Nein, sowas haben wir nicht".
Geknickt verlassen unsere Reisenden die Post. Doch der Gott der Reisenden liess sie an einem Kinkos (eine grosse amerikanische Copy-Shop-Kette) vorbeikommen, bei denen sie guenstig die Kartons kaufen konnten. Froh gingen sie nach Hause und packten...
-Vorhang
Akt III - Handlungsverzoegerung
Mit unseren Paketen gingen wir dann Stolz zur Post. Wir hatten sie noch nicht geschlossen, da vielleicht ja noch was raus muss. Die Frau inspizierte zunaechst die Pakete (gut das sie noch offen waren), dann wog sie beide. Beide ungefaehr 1,5 Kilo. Und meinte dann trocken. "Also nur die Pakete geht nicht, die muessen in Verpackungspapier eingewickelt werden" Bitte??!! Haben sie denn welches? "Nein", ein freundlicher Passant bot uns zwar an, sein restliches Papier zu verwenden, aber es war leider zu wenig. Wissen Sie denn wo ich solch ein Papier kaufen kann? "In einer Papeleria" Ja, und, ist hier eine in der Naehe? "Hmm, hmmm, keine Ahnung". Ein hilfsbereite weiterer Passant meinte bei der Kathedrale muesste eins sein. Wir also abwechselnd los und auf der Suche nach diesem Papiergeschaeft. Und, keines da. Wir schichteten noch die Pakete zu 1 kg und 2 kg um, und gingen missmutig ab.
-Vorhang
Akt IV - Papiersuche
Nicole kam auf die Idee, doch mal bei der Touristeninfo am Zocalo nachzufragen. Ich gab auf diese Idee nicht viel, weil welcher Tourist fragt schon nach einen Papiergeschaeft ??!, aber siehe da, diese Richtung, dritte Strasse rechts ist ein grosses Papiergeschaeft. Wir also dorthin. Und tatsaechlich, sie hatten wundervolles dickes braunes Packpapier. Und freundlicherweise gab er uns auch noch ein wenig Schnurr, so dass wir "richtige" Paeckchen machen konnten. Zurueck in unserem Hotelzimmer verpackten wir die Pakete ganz toll und benutzten das durchsichtige Klebeband (in den USA durft man z.B. nur dieses durchsichtige verwenden) und gingen am naechsten Tag wieder zur Post.
-Vorhang
Akt V - Die Annahme der Pakete
Was soll ich schreiben? Die zwei Reisenden gaben die Pakete auf und die Geschichte ist zu Ende. Leider nein, wieder bei der Post, meinte der eine Postbeamte, ob schon einer in die Pakete geschaut haette. Arrgghh, nicht wieder aufmachen, aber er liess sich beruhigen, als wir ihm sagten, seine Kollegin haette das schon gemacht. Darueber hinaus meinte er (trocken): "Also diese Klebebandstreifen, die duerfen nicht sein". Was??!! Also gut, die wieder ab, aber dann haelt das Papier so schlecht. Gluecklicherweise hatte ich etwas Kleber eingesteckt, so dass wir das Paket zukleben konnten. Nochmal nachfragen: Ist das jetzt so in Ordnung? Und duerfen wir so hier die Adresse draufschreiben oder gibt es auch dafuer eine besondere Form? "Haeh wie, natuerlich duerfen sie die so da draufschreiben".
-Zwischenvorhang
Akt VI - Finale
Endlich, die Pakete entsprechen den Normen der Mexikanischen Post. Sie sind zu und die Adresse ist auch drauf, also jetzt nur noch bezahlen und dann geht die kostbare Fracht in Richtung Heimat. Das schwerere Paket sollte so um 300 Pesos kosten, das leichtere um 180 Pesos. Witzigerweise wird nicht ein "BEZAHLT" Stempel da draufgeklebt, sondern der entsprechende Wert in Briefmarken aufgeklebt. Die Frau hinter dem Schalter reichte mir einen Bogen (richtig einen Bogen) von 3,50 Pesos Briefmarken.
Da gibt es jetzt nichts zu lachen. Habt ihr mal so viel Spucke?
Witzigerweise duerfen die Briefmarken kreuz und quer ueber das gesamte Paket geklebt werden... Die Oberseite wies neben Adresse und Absender auch kaum noch Platz auf.
Was lacht ihr schon wieder?
Nachdem ich das gesamten Bogen mit meiner Restspucke und mit Hilfe des Klebers (Gott sei dank) befestigt hatte, fehlten noch so 30-40 Pesos. Die Frau gab mir dafuer drei 10,50 Pesos Marken und einige 7,50 Pesos Marken.
So, jetzt duerft ihr lachen.
- Vorhang
Epilog
Das Paket war nun zu, mit Packpapier verpackt, gekleistert nicht geklebt, mit Adresse versehen und bezahlt. Schliesslich klaerte sich auch noch das letzte Geheimnis. Mit Registrieren ist ein so genannter Registrado gemeint, ein Einschreiben, damit soll besser gewaehrleistet sein, dass das Paket auch ankommt. Es kostete nicht viel mehr, also warum nicht. Ohne Spucke, aber mit der Gewissheit, dass wir hier eine herkules-sche Aufgabe bewaeltigt haben, verlassen wir die Post..
-Vorhang
-Licht an
Aufbruch: | 15.03.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 07.09.2005 |
Mexiko
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