Einmal um die Welt

Reisezeit: März - September 2005  |  von Niels Becker

Tabasco & Chiapas: San Cristóbal de Las Casas

Kurven ueber Kurven und Huckel - oder wie unsere Maegen streikten..

Also die Fahrt von Palenque nach San Cristobal ist mit Abstand das Schlimmste was wir jemals mitgemacht haben, sprich uns war schlecht ohne Ende. (und wer mich kennt: mir wird nicht schnell schlecht, vielmehr liebe ich Achterbahnen aller Art welche mir ueberhaupt nichts ausmachen!). Doch aus irgendwelchen unerfindlichen Gruenden war die 5-stuendige Busfahrt, bei der eine Kurve auf die andere folgte (in jeweils netten Rechts-links-Kombinationen) die nur gelegentlich durch jeweils 3-4 aufeinanderfolgende viel zu hohen Topes unterbrochen wurden, ueberhaupt nichts fuer unsere Maegen, (ich weiss gar nicht warum) so dass wir am Ende ganz gruen in San Cristobal ankamen...

Die Suche nach einem Hotel
San Cristobal ist eine sehr sehr nette Stadt:

Eine der Gassen in San Cristobal

Eine der Gassen in San Cristobal

Die beruehmte Kriche von San Cristobal

Die beruehmte Kriche von San Cristobal

Leider wissen das auch viele Touristen (so wie wir) und sehr zu unserem Leidwesen auch die Hotels. Aus diesem Grund ueberlegten wir uns ein Hotel zu nehmen, dass ein wenig ausserhalb liegt, und gerade deshalb auch sehr guenstig ist. Nachdem wir dann nach einiger Zeit des Laufens dort ankamen, sahen wir bereits von oben ein Schild vor dem Hotel leuchten: "Recommended by Lonely Planet". (Vom Lonely Planet empfohlen). Wir schauten uns an: das kann nichts Gutes bedeuten! und genau, das Hotel, dass urspruenglich 6 Euro kosten sollte hatte mal eben die Preise verdreifacht!!! Und dafuer sind wir 20 Minuten aus der Stadt hier hin gelatscht...
Was machen wir? Drehen um und laufen zurueck! Das lassen wir doch nicht mit uns machen, pff.
Der Richard, von der Bonampark Tour, hatte uns noch ein anderes Hotel empfohlen, das etwas teurer sein sollte, aber gluecklicherweise direkt auf unserem Rueckweg lag
Dort haben wir dann bei den Preisen auch erst einmal einen Schlag bekommen. Als wir aber wieder gehen wollten, machte uns der Portier ein durchaus nettes Angebot, so dass wir zumindest eine Nacht dort blieben.
Danach zogen wir dann aber in ein anderes Hostal, das mit dem Schild "guenstigste Unterkunft in ganz San Cristobal" warb. War sogar ganz nett, wenn man mal von den Wasserproblemen absieht

Niels - vollkommen angepasst - beim typisch mexikanischen Mittagessen: Tortillas, Pollo (Huehnchen) und Salsa (+ Krautsalat), alles zum einwickeln, versteht sich

Niels - vollkommen angepasst - beim typisch mexikanischen Mittagessen: Tortillas, Pollo (Huehnchen) und Salsa (+ Krautsalat), alles zum einwickeln, versteht sich


San Cristobal
In San Cristobal kann man eine ganze Menge an Sachen unternehmen. Es gibt nette Maerkte, viele indigene Menschen in traditioneller Kleidung, einen Nebelwald in dem man tolle Baeume, Vogelarten etc. bewundern kann, tolle Museen (insbesondere Na Bolom und das Medizinmann Museum) und ganz viel drum herum.

Der Innenhof von Na Bolom

Der Innenhof von Na Bolom

Die alte Bibliothek von Na Bolom

Die alte Bibliothek von Na Bolom

Eine der Heilpflanzen im Garten des Medizinmann Museums. Wie man auf dem Schild sieht, hilft diese gegen Diabetis!

Eine der Heilpflanzen im Garten des Medizinmann Museums. Wie man auf dem Schild sieht, hilft diese gegen Diabetis!

Am interessantesten ist allerdings eine Tour in die umgebenden Doerfer:

Chamula - Cola, Ruelpser und die Kirche
Chamula ist ein Dorf voller indigener Leute die eine ganz eigene Gemeinschaft sind. Anders als andere indigene Gruppen hat sich dieses Dorf nicht von dem Glauben und der katholischen Kirche der Spanier beeinflussen lassen und das sieht man ueberall, vor allem aber in der Kirche.
In dem Ort gibt es zwar einen Priester, der wird aber nur zur Taufe benoetigt, wie uns unser Reisefuehrer erzaehlte. Er wohnt auch ganz weit ausserhalb, wird also nicht wirklich benoetigt, dennoch sind die Leute mehr als nur glauebig.
Die Kirche steht immer zu jeder Tages- und Nachtzeit offen. Jeder kann mit seinen Problemen immer in die Kirche kommen.
Vorab muss gesagt werden, dass die Chamula daran glauben, dass sie eine Tierseele haben. Wenn diese Seele nun krank ist (sie also irgendein Problem haben) benoetigen sie folgende Dinge:
Man nehme einen Heiler, einige Eier und/oder ein lebendiges Huhn und eine Coca Cola und bringe das alles in die Kirche.
(Wie gesagt, zu jeder Tages und Nachtzeit!).
Der Heiler kann dann anhand des Pulses das Problem erkennen (so genanntes "Pulsen") und dieses dann mit dem Huhn oder dem Ei heilen...
Das geht nun wie folgt: Er nimmt bspw. das Huhn an den Beinen und fuehrt es dann mehrmals um den Koerper der betreffenden Person herum bis das Boese (oder das Problem) in das Huhn uebergegangen ist. (Aehnlich funktioniert das mit dem Ei). Danach dreht der Heiler dem Tier den Kopf um, damit das Boese fuer immer weg ist. (Und das alles immer noch in der Kirche!). Anschliessend beten die Betroffenen und nehmen zum Abschluss einige grosse Schlucke Cola. Danach wird der Koerper gereinigt indem richtig kraeftig geruelpst wird. (Immer noch in der Kirche.) Und hierfuer wird eben die Cola gebraucht. Wer Coca Cola kennt, weiss, dass diese zu einem groesseren Ruelpser fuehrt als Pepsi. Demnach ist Pepsi weniger geeignet und nicht ganz so beliebt wie Coca Cola (ist doch klar).
Toll an dem Dorf ist aber, dass die gesamte Kirche voll von Leuten war. (Keine Touristen!). Wir habe noch nie eine Kirche gesehen, die derart lebendig war. Nicht zu vergessen: die Kirche war auch noch voller Weihnachtslichter, bunt geschmueckt und im Hintergrund hoerte man die Musik von Rudolf- the red nosed raindeer. (Im April wohlgemerkt).

Das bunte Treiben vor der Kriche von Chamula

Das bunte Treiben vor der Kriche von Chamula

Unser Reisefuehrer zeigt uns die vier verschiedenen Maissorten die es gibt: weiss, rot, gelb und schwarz!

Unser Reisefuehrer zeigt uns die vier verschiedenen Maissorten die es gibt: weiss, rot, gelb und schwarz!

In einer indigenen Wohnung bereiten zwei Frauen grade schwarze Tortillas fuer uns zu. Sehr lecker!

In einer indigenen Wohnung bereiten zwei Frauen grade schwarze Tortillas fuer uns zu. Sehr lecker!

© Niels Becker, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 15. März geht´s los: Wir starten vom Düsseldorfer Flughafen zu unserer 5,5 monatigen Tour rund um die Welt. Auf den nächsten Seiten findet ihr zunächst einmal unsere geplante Reiseroute. Später könnt ihr hier unsere Berichte und Fotos aus den einzelnen Ländern sehen. Wir freuen uns natürlich ganz besonders über Einträge in unserem Gästebuch. Liebe Grüße Nicole und Niels
Details:
Aufbruch: 15.03.2005
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 07.09.2005
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Mexiko
Veracruz
Mazunte
Peru
Bolivien
Chile
Neuseeland
Australien
China
Chengdu
Indien
Der Autor
 
Niels Becker berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.