Auf dem Landweg nach Tibet und zurück

Reisezeit: Februar - Oktober 2009  |  von Daniel S.

Istanbul - Trabzon

Mitlerweile bin ich in Trabzon im Osten der Turkei angekommen. Es war eine recht lange Busfahrt von Istanbul bis hierher (insgesamt hat es rund 16 h gedauert). Der Bus war bequem und die Leute waren sehr sehr freundlich und entgegenkommend.
Trabzon ist eine der eher konservativen Regionen der Turkei allerdimgs ist dieses konservativ recht relativ zu sehen:
Vergleicht man es mit z.B. Syrien (das ich im vergangenen Jahr besucht habe) so ist alles sehr liberal und westlich misst man es jedoch am sehr europaischen Istanbul so kann man es jedoch konservativ nennen. Die Menschen sind religioser und patriotischer (was man ubrigens schon im Bus hierher merkte). Wahrend eines grossen Teils der Fahrt wurde eine politische Rede Erdogans ubertragen. Der Nationalstolz der Turken ist recht gross und manche Themen (z.B. den Mord an Armeniern) brauch man kaum anzusprechen da dieses Thema von den meisten Leuten mit denen ich sprach als Luge abgetan wurde (oder man gab sich indifferent).
Dennoch habe ich ausnahmslos nur gute Erfahrungen mit Turken gemacht. Ich habe viele Konversationen gefuhrt mir wurde mein Essen bezahlt oder ich bekam die Fahrt in einem Minibus spendiert. Daruberhinaus hatte ich das Gefuhl dass ich zum grossen Teil (zumindest der Sprache und Wortwahl nach zu urteilen) mit relativ gebideten Turken zu tun hatten. Der Eindruck den ich als Jugendlicher uber turkische Heranwachsende bekam (grobe Sprache und oft gewaltbereit) hat sich erwartungsgemass uberhaupt nicht bestatigt - obwohl ich kaum ein Wort verstehen stellte ich doch fest dass die Schimpfworter die ich aus Deutschland kannte (und die Gossensprache) dort wo ich zugegen war keine Verwendung fand - zumindest fast keine: auf einem Fussballspiel des lokalen Clubs Trabzonspor vernahm ich dann doch immer wieder mal ein mir vertrautes sigderlan aber das Hau Ab rutscht ja uns Fussballfans auch gern mal uber die Lippen.

Die Atmosphare im Stadion war recht gut Trabzon war erster aber das Spiel gegen den Underdog haben sie mit 0:1 verloren. Ich hatte das Gluck meine Kamera bei mir zu haben und konnte daher die fassungslosen und deprimierten sowie verargerten Gesichter festhalten. Mir hat es trotz der Niederlage sehr gut gefallen (auch wenn es nicht immer so spannend war). Interessant fand ich auch dass die gegnerischen Fans in einer Art Kafıg waren (anscheinend seien Trabzon Fans teilweise gewaltbereit). Vor Spielbeginn war jeder im Stadion sich einig: man ist Turke und man wir gemeinsam die Nationalhymne singen ! Ein klasse Erlebnis das ich auch gefilmt habe.
Das Essen hier ist relativ gut auch wenn ich personlich bıs dato die ungarische Kuche am leckersten fand. Wahrscheinlich liegt es auch daran dass ich mit einem Budget von rund 400 Euro pro Monat auskommen will und daher bieten sich ausser Doner Lahmacun Durum und dergleichen nicht sonderlich viele Budgetalternativen.

Alles in allen geniesse ich die Turkei und ihre Leute und freue mich nun schon auf Georgien und Armenien (auch wenn ich bedauerlicherweise keinen Reisefuhrer habe).

Ich Ende mit dem einzigen turkischen Satz den ich kann (und ich weiss nicht einmal sicher ob es richtig ıst):

Turkiye cok gusel = Die Turkei ist sehr gut !

Teshekur Ederim = Danke

© Daniel S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich plane eine Reise die mich über den Landweg von Deutschland - Osteuropa - Naher/Mittlerer Osten - Indien bis nach Lhasa führt. Zurück will ich über die ehemaligen Sowjetstaaten reisen und schließlich in der Türkei entscheiden ob es über die Ex-Jugoslawienstaaten oder erneut Osteuropa zurückgehen soll.
Details:
Aufbruch: 14.02.2009
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 15.10.2009
Reiseziele: Deutschland
Tschechische Republik
Polen
Ungarn
Rumänien
Bulgarien
Türkei
Georgien
Armenien
Iran
Pakistan
China
Tibet
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Indien
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Bosnien und Herzegowina
Der Autor
 
Daniel S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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