Auf dem Landweg nach Tibet und zurück
Pokhara-Kathmandu
Nachdem ich dann den restlichen Tag in Pokhara verbrachte, beschloss ich nach Kathmandu weiterzureisen. Dies machte ich dann auch am Folgetag und kam dort nach einer relativ unproblematischen Fahrt (nur ein Platten) am Spaetnachmittag an. In einer kleinen Sandwichbar in der ich gerne esse traf ich einen jungen Nepali, den ich von meinem ersten Aufenthalt in Kathmandu noch kannte und wir gingen zusammen nach Thamel, dem Touristenviertel von Kathmandu. Er versprach mir gut Livemusik und leckere Kueche, also haben wir uns auf seinem Motorrad auf den Weg gemacht. Durch das Getuemmel von Kathmandu sind wir zwar nur langsam gekommen, aber es haette ansonsten wesentlich laenger zu Fuss gedauert ! Im Lokal angekommen oeffnete ich die Speisekarte und ich traute meinen Augen kaum. Da stand doch tatsaechlich ein Zwiebelrostbraten auf der Speisekarte. Wahnsinn dachte ich, ich bekomme hier in Kathmandu einen Zwiebelrostbraten und das nach 4 Monaten ohnen deutsche Kost. Allerdings wollte ich ja nicht zu voreilig sein mit dem Bestellen, daher studierte ich die Speisekarte noch weiter. Als ich bei den Vegetable Meals angekommen bin, liess ich vor lauter Ueberraschung und Verwunderung einen lauten Schrei. "Es kann nicht wahr sein"' dachte ich, "die haben Allgailer Kasepatzile, so die Speisekarte. Der Zwiebelrostbraten hat mich ja schon sehr verwundert, aber als Allgaeuer hier Kaesspatzen, und noch dazu allgaeuerische zu bekommen, das haette ich im Leben nicht erwartet. Die Entscheidung viel mir als stolzer Allgaeuer nicht schwer, ich entschied mich fuer die indische Thali, denn dies ist ein all you can eat meal, und die Allgaeuer sind ja bekanntlich beruechtigt fuer ihre Sparsamkeit ! Spass bei Seite, ich habe ohne zu zoegern sofort die Spatzen bestell, inklusive Salat, der wirklich sehr deutsch geschmeckt hat, kostete es rund 2,20 Euro. Die Spatzen waren uebrigens auch richtig lecker - ich habe zu Hause in Kempten schon schlechtere gegessen.
Heute war ich auf der pakistanischen Botschaft um mein Visum zu bekommen. Dem Botschafter muss es wohl sehr langweilig gewesen sein, da er mir staendig mit seinen Moralpredigten ueber Islam und Christentum kam und er seine eigentlich in der Funktion des Visastemplers und klebers nicht vorhande Macht an Touristen missbraucht. Er sagt zunaechst ich muesse morgen wieder kommen, allerdings hat ihn dann wohl meine Berichterstattung ueber meinen Pakistanaufenthalt so beeindruckt, dass er mir schliesslich den Stempel schon heute in den Pass machte. Was fuer ein engstirniger, konservativer und radikaler Moslem er doch nur war. Schlimm fand er es, dass ich mir die Totenverbrennungen der Hindus in Kath ansehen will. Er war zwar stets hoeflich, aber da ich auf sein Wohlwollen angewiessen war musste ich den frommen Christen miemen, der anerkennt dass Jesus nicht der Sohn Gottes sein kann und weiter musste ich mir anhoeren, dass wir Christen nicht an Mohammad glauben. Was fuer ein langweiliger Beruf muss es nur sein, der einen Diplomaten und Botschafter dazu bringt, derart sinnlose Diskussionen zu fuehren. Er repraesentiert genauso wie die Medienberichte, nicht die Meinung der Bevoelkerung seines Landes mit der ich sprach.
Die Totenverbrennungen waren hochinteressant: mindestens 7 Feuer brannten pausenlos zur selben Zeit, und ich konnte ungehindert filmen und photographieren. Nachdem die Toten verbrannt sind, wird ihre Asche in den Fluss gegeben, der eher eine stinkenden Kloake aehnelt. All dies geschieht, um den Toten in die vier Elemente aufzuteilen. Es war hochinteressant den Verbrennungzeremoniern beizuwohnen, und ich ging erst wieder Richtung Freak Street zurueck, als ich das Beduerfnis nach einem Apfelkuchen verspuerte. Diesen, und ein leckeres Salamisandwich habe ich genossen bevor ich mich auf ins Internet machte. Ich werde morgen noch in Kath bleiben, da ich am Abend meine saubere Waesche bekommen, und danach werde ich nach Illam in den Osten des Landes reisen.
Aufbruch: | 14.02.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2009 |
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