Auf dem Landweg nach Tibet und zurück
Bam-Zahedan-Quetta
Es war ein langer und interessanter Reisetag den ich vor mir hatte an diesem Montag Morgen um 6 Uhr. Von meiner Unterkunft aus bin ich zur Tankstelle gelaufen wo ich in einen Bus nach Zahedan zustieg. Es dauerte rund 5 h bis ich in Zahedan war. Ich habe gehoert, dass die Region gefaehrlich sei, und dass man mit Polizeischutz reisen muesse, aber ich fragte mich, wer einem dort etwas tun sollte, ausser Wueste gibt es nichts. Im Bus habe ich einen sehr netten Pakistani kennengelernt, der nach Quetta reisen wollte. Ich hab mich mit ihm unterhalten und dann von Zahedan aus ein Taxi zur Grenze genommen. Das dauerte nochmals eine Stunde.
Die Grenze ist sehr sehenswert. Das iranische Gebaeude pompoes, gekuehlt und sehr modern, die pakistanische Seite sieht etwas anders aus. Man meint man lauft in die Slums ein, auf der rechten Seite ein unscheinbares Haus, das ich zunaechst fuer eine Toilette gehalten habe. Ich lief drauf zu und da kamen sie schon, die Asgeier mit ihren Geldbuendeln, die einen abzocken wollen. Aber ich musste dennoch 15 US fuer den Bus und etwas zu essen tauschen. Der Ort sei gefaehrlich, es ist schliesslich ein Grenzort, zu mir waren die Menschen sehr nett und sie haben stets gelacht und gewunken. In Pakistan hatte ich dann seit drei Wochen bzw. eigentlich seit Rumaenien das erste Mal wieder etwas zu essen das mir persoenlich richtig gut schmeckte. Es war Hammel Curry mit Reis, und richtig lecker. Mein Begleiter musste kurzfristig nach Zahedan zurueck, sodass ich also alleine die 17 h durch die Wueste mit dem Bus fuhr. Die Leute, ausnahmslos baertige Maenner in luftigen Stoffkleidern lachten alle freundlich. Viele konnte englisch, und das war ich nach den von mir besuchten Laendern gar nicht mehr gewoehnt. Die Fahrt war recht komfortabel, auch wenn der Bus nicht der sauberste war. Ich hatte 2 Sitze fuer mich und konnte schlafen. Wir machten immer wieder mal Pause und ich konnte essen. In Pakistan ist man froh ein Mann zu sein und man schaetzt es. Ich denke als Frau hier zu reisen ist sehr sehr schwer. Es ist eine absolute Maennergesellschaft, ueberall wo man hinsieht nur Maenner. Aber bis dato alle freundlich und hilfsbereit.
Dennoch darf man nicht verkennen, dass es natuerlich immer wieder zu Vorfaellen in bestimmten Regionen kommt. Ich persoenlich pass nun immer sehr gut auf was ich wie sage und wie ich mich verhalte, man sollte in islamischen Laendern keine Verhaltensfehler machen. Daher gilt fuer mich bei allem: ich schaue zuerst wie die Einheimischen es machen und dann mach ich es genauso. Wie essen sie, wie geben sie sich die Haende, wie gruessen sie sich, wie gehen sie im Freien auf die Toilette - ich bin neu hier und pass mich an, so kommt man am besten durch und an.
Ich bin dann bei Regen und Kaelte nach rund 25 h Reise in Quetta angekommen und habe mich im Hotel einquartiert. Hier habe ich zunaechst gegessen (sehr gut) und dann geschlafen. Danach bin ich mit der Kamera raus, habe 100te Haende geschuettelt und pausenlos mit Asslam Mualaikum gegruesst. Ich bin eingeladen worden, wurde begleitet und konnte interessante Bilder machen. Quetta ist afghanisch gepraegt, es wohnen sehr viele Fluechtlinge aus dem Sowjetkrieg hier. Ich lernte Paschtunen, Punjabis und Baluchis kennen und hab stets gute Erfahrungen gemacht (aber es ist ja nun mein 2. Tag im Land). Es gibt auch Taliban hier, allerdings nicht direkt in der Stadt und nur in den angrenzenden Bergen.
In Pakistan verlaesst man Europa, es ist wieder dreckiger, mehr Verkehr und es ist lauter (aehnlich wie in Indien). Aber genau das suche ich ja hier. Es ist eben genau darum schoen, weil es nicht so ist wie daheim. Ich denke wenn man oefters gereist ist, und aermere Laender gesehen hat wundert man sich nicht mehr ueber den Dreck, Krach etc. zumindest geht es mir so - es ist alles normal. Mir fallen nun andere Dinge auf, die man wenn man das Drumherum noch nicht so kennt wohl nicht sieht. Ich sehe die Baerte der Maenner, die Eslekarren, die Begruessungen und Verabschiedungen. Es ist hochinteressant.
Ich werde nun versuchen, Bilder hochzuladen (auch versuche ich die alten Reiseberichte mit Bildern aufzufrischen).
Fruehstueck in Kerman (Iran) mit Alesch aus der Tschechei und einer Dame aus Rom. Ich traf die beiden zufaellig in Kerman wieder und wir beschlossen zusammen zu fruehstuecken.
In Quetta in den Strassen wo ich die Menschen ablichtete. Es ist immer ein Gelaechter und Geschrei wenn ich meine Kamera auspacke und eh ich mich umseh bin ich von rund 20 Leuten umringt.
Vorne rein, hinten raus ! Ich liebe die Eselkarren, es ist absolut sehenswert wie sie sich ihren Weg bahnen.
Das komplett dem Erdboden gleiche Bam im Iran. Bei einem verheerenden Erdbeben im Jahre 2002 wurde die schoenste Stadt Irans und eine der aeltesten Siedlungen (die bis 2002 bewohnt war) komplett zerstoert und rund 25000 Menschen starben.
Aufbruch: | 14.02.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2009 |
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