Auf dem Landweg nach Tibet und zurück
Kutaisi-Tbilisi
In Kutaisi angekommen bin ich zunaechst einmal ins Internet gegangen um mir eine Unterkunft zu suchen (es ist denkbar unpraktisch ohne Reisefuehrer unterwegs zu sein, aber ich konnte meinen "Eastern Europe Lonely Planet" nicht eintauschen). Letztendlich habe ich drei Guesthaeuser gefunden und ich habe dann zwei Jungs nach der Adresse gefragt. Die haben gesagt, dass sie mit mir rauskommen werden und haben mich dann ein Stueck begleitet. Nach ca. 100 m fragte mich einer, ob ich nicht zu ihm mit nach Hause kommen wolle, und da sagte ich dann natuerlich nicht nein ! Der Cousin hat uns dann mit dem Auto abgeholt und wir sind in eine typisch kommunistische Arbeitersiedlung gefahren. Alles nur Plattenbauten (fuer uns als Europaeer nicht gerade besonders schoen, ich empfand die Haeuser noch runtergekommener als in Rumaenien oder Polen, geschweige denn Berlin)! Angekommen bei der Familie wurde ich herzlich empfangen. Alle haben zur gleichen Zeit auf mich eingesprochen. Der Vater war in den 80er Jahren in der DDR und freute sich etwas deutsch sprechen zu koennen. Er sprach auf deutsch auf mich ein, die Tochter auf englisch und alle anderen die auch noch kamen (Verwandte und Nachbarn) sprachen auf georgisch auf mich ein. Ich haette immerzu 5 Sachen auf einmal machen sollen: hier ein Photo, dann Mineralwasser, Schnaps, Wein und Fanta trinken, nebenzu meine Skype und Emailadresse aufschreiben, Essen, dem Vater meine Reiseroute erklaeren, dann wieder fuer ein Bild laecheln ... es war der Wahnsinn. Ich haette nicht damit gerechnet, das man in Georgien so eine Attraktion ist, aber anscheinend ist man es doch ! Ich habe auf meiner ganzen Reise nur 3x Reisende getroffen, es ist wohl nicht wirklich Saison (ab und zu hab ich schon welche gesehen, aber ich hab nie mit welchen gesprochen).
Die Familie hat mir dann noch einen toenernen Schuh geschenkt und einen Taschenweltatlas aus dem Jahre 1984. Ich weiss nicht was ich damit machen soll, da dieser in russisch ist und ich nichts verstehe, aber es war eine sehr nette Geste ! Ich werde jedoch die Geschenke irgendwo zuruecklassen, da die Kapazitaet meines Rucksacks recht beschraenkt ist ! Der Cousin hat mich dann zum Guest House gefahren wo ich dann auch der einzige Gast war (der dritte in diesem Jahr).
Am gestrigen Mittwoch habe ich dann meine Sachen gepackt und bin mit meinem kleinen Rucksack zu einem Kloster gefahren. Das Kloster war als solches schon sehenswert und den Leuten (orthodoxe Christen) beim Beten zuzusehen war eine sehr interessante Erfahrung. Ich weiss es sehr zu schaetzen, dass meine Nikon D90 eine Videofunktion hat ! Ich konnte daher etwas von der heiligen Atmosphaere aufnehmen. Den Rueckweg nach Kutaisi habe ich zu Fuss und per Anhalter gemacht !
Ich habe dann beschlossen nach Tbilisi weiterzureisen ! Dort wohne ich nun wieder bei einer Familie in einer Plattensiedlung. Die Leute sind freundlich hier, die Wohnung ist riesig (120 m), aber es ist alles alt und kommunistisch ! Die Sicht fuehrt ins Grau der anderen benachbarten Gebaeude und der Himmel ist auch staendig bedeckt. Die Einrichtung ist dermassen altmodisch und verkommen ! Man spuert hier die Vergangenheit noch sehr stark. Wie gesagt, die Leute sind super und das ist das Wichtigste. Heute (Donnerstag) werde ich mir Tbilisi ansehen, und am morgigen Freitag will ich nach Gori, den Geburtsort Stalins, um einen Tagesausflug dorthin zu machen.
Aufbruch: | 14.02.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2009 |
Tschechische Republik
Polen
Ungarn
Rumänien
Bulgarien
Türkei
Georgien
Armenien
Iran
Pakistan
China
Tibet
Nepal
Indien
Bangladesch
Kirgisistan
Usbekistan
Mazedonien
Albanien
Montenegro
Bosnien und Herzegowina