Auf dem Landweg nach Tibet und zurück

Heute Morgen in Kerman hatte ich das Glueck ein schweizer Paerchen zu treffen, das gerade aus Pakistan kam. Ich konnte einen Indienfuehrer eintauschen und bekam wertvolle Tips:
Ich werde nun meine Reiseroute hoechstwahrscheinlich leicht abaendern, allerdings bleiben die besuchten Laender gleich und die Aufenthaltsdauer jeweils auch. Da es nur aus China moeglich ist problemlos nach Tibet einzureisen werde ich nun in Islamabad mein Chinavisum beantragen und ueber den Karakorum Highway (KKH) nach Kashgar reisen. Von Kashgar aus ist es mir dann moeglich nach Tibet zu gelangen (allerdings natuerlich nur im Rahmen einer Tour). Individuell ist nun unmoeglich Tibet zu bereisen. Von Tibet aus geht es dann nach Nepal, Indien, Bangladesh und dann abermals ueber den KKH nach Kashgar und von dort aus dann wie gehabt in die Stans. Vorteil dieser Tour ist, dass ich mir Einreiseprobleme aus Nepal nach Tibet erspar (von Tibet nach China ist nicht moeglich wenn man aus Nepal kommt), und dass ich damit lediglich einen kleinen Teil Pakistans zweimal bereise. Ansonsten haette ich ganz Indien wieder zurueck muessen und auch ueber den KKH nach Kashgar gemusst. Von Kashgar aus geht es dann im Sommer (rund Juli) in die Stans. Soviel zu meinem abgeanderten Plan, allerdings werde ich dazu in Lahore noch Informationen bekommen, denn in Pakistan sind mehr Touristen (Rucksackreisende) unterwegs (aus allen Richtungen kommend, und mit Informationen gespickt). Damit kann ich mir auch einen laengeren Aufenthalt in Delhi ersparen von wo aus ich Visas beantragen haette muessen, das kann ich nun in Kathmandu und in Islamabad tun, denn Delhi ist anstrengend.

Heute habe ich zwei bekannte Gesichter aus dem Dorm in Yazd gesehen und habe prompt mit Ihnen gegessen. Wir kauften Brot, Joghurt, Honig und Plastikloeffel und habe dann zu dritt bei der italienischen Rentnerin (die alleine reist) im Zimmer gegessen. Ich habe mich danach auf den Weg nach Bam gemacht.
Banm wurde im Jahre 2002 von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht und nahezu voellig zerstoert. Die Altstadt und ihre Zitadelle muessen fantastisch gewesen sein, nun liegt leider Gottes alles in Truemmern und man kann nur noch erahnen wie es einst war. Die Stimmung ist gespenstisch, immerhin haben zigtausende Menschen ihr Leben gelassen. Der Wind pfiff durch die Ruinen und lediglich ein paar Tauben gurrten in der Zitadelle.
Morgen werde ich nach Pakistan einreisen: das heisst frueh aufstehen, dann sind es rund 5 h mit dem Bus nach Zahedan. Von dort per Polizeieskorte ca. 1 h an die Grenze und in Pakistan geht es dann mit dem Nachtbus nach Quetta wo ich einen Couchsurfer besuchen moechte. Er bot mir an einen Monat bei ihm zu wohnen, allerdings moechte ich lediglich 2 Naechte oder evtl. sogar weniger dort bleiben. Quetta ist afghanisch gepraegt, die Menschen seine laut Aussagen von Reisenden sehr sehr freundlich und von den Spannungen aus den Medien bekomme man nichts mit (ausser die Flieger, die ueber die Wueste duesen). Mich freut es nun schon auf ein neues Land, denn mit Pakistan werde ich Europa entgueltig verlassen. Jeder der schon etwas von der Welt (aermere Laender) gesehen hat und im Iran war wird beipflichten, dass es doch noch sehr wuropaeisch ist. Natuerlich ist die Religion eine andere, aber das oeffentliche Leben ist sehr geregelt, der Verkehr geordnet, es ist sehr sauber, die Menschen sind westlich gekleidet und man bekommt ueberall Burger. Bin gespannt was der morgige Tag mit sich bringt, mich freut es nun schon unheimlich auf ein weiteres neues Land mit neuen Gesichtern, Geschichten und Erfahrungen.