Auf dem Landweg nach Tibet und zurück

Reisezeit: Februar - Oktober 2009  |  von Daniel S.

Pokhara-Nayapul-Pokhara

Die die wissen, dass ich im Moment eigentlich in den Bergen sein sollte werden sich sehr darueber wundern, eben gerade jetzt einen Eintrag in meinem Reisebericht zu finden-das kam naemlich so:
Ich hatte bereits am vergangenen Samstag vor, in die Berge zu reisen (von hier rund 2,5 h mit dem Bus), allerdings habe ich das auf den Sonntag verschoben, da ich leichte Bauchschmerzen hatte und ich erst abwarten wollte, wie ich mich fuehle. Ich weiss nicht, was das Bauchweh verursacht hat, das nepalische Essen kann es nicht sein, denn ich habe bis heute (Montag) noch kein einziges Mal nepalisch gegessen (und werde es auch nicht). Ich verbrachte dann den angebrochenen Tag in Pokhara und erfreute mich der vielen verschieden Sorten von Apfel-und Schockokuchen. Auch ein leckeres Rindersteak fuer sage und schreibe 3 Euro habe ich mir gegoennt, und ich muss zugeben, es kann mit den Steaks zuhause ohne weiteres konkurrieren. Am Seeufer habe ich am Spaetnachmittag noch die Zeit genutzt um schoene Bilder zu machen ehe es mich wieder in eines der vielen recht guten Restaurants verschlagen hat. Ich bin etwas vom Thema "Trekking" abgekommen, aber dieses war ja nun fuer den Sonntag geplant, und sollte rund 5 Tage dauern. Am Sonntagmorgen also war es dann, dass ich in den Bus nach Nayapul gestiegen bin (von wo aus der Annapurnatrek begonnen werden kann). Es folgten 2,5 h Fahrt bei leichtem Regen und angenehm kuehler Temperatur. In Nayapul angekommen habe ich mir den Weg erfragt und ich hab mich auf in die Wildnis gestuerzt (so wild war es noch nicht, zumindest weiss ich nun, warum der Annapurna Curcuit liebevoll Coka Cola Trek genannt wird). Nach rund 20 min des Wanderns und auch einigen Bildern entnahm ich einem englischen Schild, dass ich mich fuer den Rundgang registrieren muss. Ich ging also hinein, in das kleine Haeuschen am Wegesrand und der Offizielle schaute mich halb erwartungsvoll halb gelangweilt an - "Klar, ich muss wohl meinen eigenen Stift auspacken um meinen Namen in das wohl 1000 Seiten dicke Buch einzutragen", dachte ich und war im Begriff meinen Rucksack auf die Bauchseite zu beugen. "Your Permit please Sir", verlangte der Offizielle die Form eines Quaders mit seinen Fingern andeutend. "Permit? Which permit? I don't have any permit and I have never heard that I would need a permit here!" Es folgte eine lakonische Erklaerung und der hoeflich formulierte und gut gemeinte Vorschlag, diese doch in Pokhara zu besorgen und morgen wieder zu kommen. Puuh, wieder zurueck nach Pokhara, bei Regen und frischen Temperaturen um morgen abermals herzufahren und das bei derartig unsicheren Wetterbedingungen ? Ich beschloss natuerlich nach Pokhara zurueck zu fahren, aber auch entschied ich mich dafuer, die Umgebung um Pokhara herum zu erkunden, und zwar nicht auf Schusters, sondern auf Maliks Rappen. Genau das habe ich am heutigen Montag dann getan, da das Wetter relativ unsicher ist, und ich nicht abermals die lange Fahrt nach Nayapul machen wollte. Ich ritt also heute nach 12 Jahren das erste Mal wieder auf einem Pferd (auf einem Kamel hatte ich ja in Indien Erfahrungen sammeln koennen). Es war wirklich sehr schoen, durch die Reisterassen hinabzureiten und auf der Strasse entlang des Sees zu gallopieren. Ich muss sagen, ich habe das Reiten nicht verlernt, es ist wohl ein wenig wie fahrradfahren oder skifahren, nur dass man sich eben auf das Temperament des Pferdes einstellen muss. Meines hat im Gallop haeufig ausgeschlagen, aber ich bin sehr gut damit zurecht gekommen. Die drei Stunden haben mich inklusive reitemdem Begleiter weniger als 10 Euro gekostet und ich bin am Ueberlegen ob ich morgen nicht abermals auf Ross steigen soll. Soeben habe ich einen wunderbaren Apfelkuchen genossen und zum Nachtisch, ja ironischerweise verkehrt herum, eine Lasagne. Ich werde wohl noch 2 Naechte in Pokhara bleiben ehe ich dann wieder nach Kathmandu und in den Osten des Landes aufbrechen werde, wo ich mich mit einem Bekannten aus der Tschechei den ich in Pakistan kennenlernte treffen werde. Vielleicht ist es mir dann dort ohne Permit moeglich, die ein oder andere Bergwanderung zu machen.

© Daniel S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich plane eine Reise die mich über den Landweg von Deutschland - Osteuropa - Naher/Mittlerer Osten - Indien bis nach Lhasa führt. Zurück will ich über die ehemaligen Sowjetstaaten reisen und schließlich in der Türkei entscheiden ob es über die Ex-Jugoslawienstaaten oder erneut Osteuropa zurückgehen soll.
Details:
Aufbruch: 14.02.2009
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 15.10.2009
Reiseziele: Deutschland
Tschechische Republik
Polen
Ungarn
Rumänien
Bulgarien
Türkei
Georgien
Armenien
Iran
Pakistan
China
Tibet
Nepal
Indien
Bangladesch
Kirgisistan
Usbekistan
Mazedonien
Albanien
Montenegro
Bosnien und Herzegowina
Der Autor
 
Daniel S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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