Auf dem Landweg nach Tibet und zurück
Kalkutta-Bodgaya-Varanasi
In Kalkutta musste ich dann eine extra Nacht bleiben, da ich auf den Zug nach Gaya warten musste. Die Zugfahrt war angenehm, und ich muss mich immer wieder ueber die Logistik der indischen Bahn wundern, die es schafft, ueber 20 Mio Menschen taeglich zu transportieren, und ein Grossteil der Fahrgaeste hat dazu noch Sitzplaetze, die von einem Schaffner genau ueberprueft werden. Es ist ein interessantes Thema, das mich natuerlich aufgrund meines studiumsbedingten Hintergrunds recht interessiert. Ich hatte die obere Pritsche und hab die ganze Fahrt ueber geschlafen. Das permanente "Pani Pani Pani, Cai Cai Cai etc" konnte mich kaum vom schlafen abhalten, ich bin es gewoehnt, ueberall einzunicken. Gegen fuenf Uhr morgens kam der Zug dann in Gaya an, von wo aus ich mit dem Autorikshaw nach Bodgaya gefahren bin, dem Ort der Erleuchtung des Buddha Siddharta. Es ist ein interessanter kleiner Ort, dieses Bodgaya, mit vielen frommen buddhistischen Moenchen aus allen Laendern der Erde, aber natuerlich vornehmlich aus dem asiatischen Raum. Fuer mich war es interessant, den Ort der Erleuchtung Buddhas mit eigenen Augen gesehen zu haben, habe ich doch vor vielen Jahren einmal Hesses Roman ueber das Leben eben dieses Buddha Siddharta gelesen. Der Ort hat eine besondere Magie und er ist auch eine wilkomme Abwechslung zur sonstigen Hindukultur.
Von Bodgaya aus ging es dann abermals mit dem Zug nach Benares, oder Varanasi, wie der neue Name der heiligsten Staette des Hinduismus lautet. Die Stadt, bzw. die Bade - und Verbrennungsghats fuer die noch lebenden und schon verstorbenen Inder erstreckt sich entlang des Westufer des Ganges, dem heiligen Fluss der Inder und somit der Hindus. Nur eine Seite des Flusses ist bebaut und mit unzaehligen Badeghats versehen. Die andere oestliche Seite des Flusses ist Brachland, und es scheint so, als wuerde diese auch nicht bebaut werden. Varanasi ist im Moment etwas verschlafen, auch wenn das Treiben in den dreckigen kleinen und engen Gassen chaotisch zu sein scheint. Es ist touristische Nebensaison, und somit sind die Preise relativ niedrig und auch die Inder weniger aufdringlich. An den Ghats selber ist natuerlich immer buntes Treiben, von den heissen Mittagsstunden mal abgesehen. Es ist interessant, den heiligen Maennern, den sogenannten Sadhus beim Haschrauchen zuzusehen, die vielen Frauen in ihren bunten Saris zu bewundern und die eifrigen Bootsmaenner mit den Worten "Yes, boat, boat" zu necken. Zu den unzaehligen Menschen, die auf Pilgerschaft in Varanasi sind, bzw. die hier leben kommen unzaehlige Kuehe, Affen, Schweine, Hunde, Katzen, Voegel, Esel, Ratten, Maeuse und allerhand Ungeziefer, welche sich ebenfalls diesen heiligen indischen Ort zur Heimat machten. Frueh am Morgen kann man die Affen auf den Daechern der Haeuser beobachten und unter Tags muss man den Kuehen und ihren Hinterlassenschaften ausweichen, um sauber von einem Ort zum anderen zu gelangen. Bereits zweimal habe ich eine Bootsfahrt auf dem Ganges gemacht, jeweils am Abend, und eine weitere plane ich fuer morgen (samstag), meinen letzten Tag hier. Ich hoffe dabei auf gutes Wetter, und die Ueberredungskunst meines Handys, das mich frueh um 5 Uhr aus den Federn werfen soll.
Morgen abend um 5 Uhr werde ich dann mit dem Zug weiter nach Agra reisen, um mir abermals das Taj Mahal anzusehen. Von dort aus geht es dann am selben Tag noch weiter nach Delhi, da ich am Montag bereits auf der kirgisischen Botschaft mein Visum beantragen moechte.
Aufbruch: | 14.02.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2009 |
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