5 Monate "Flitterwochen"
Cuba: Havanna
Havanna
09.03.15
Strassenbeschilderungen für ins Zentrum von Havanna gibt es irgendwie nicht. Das stellten wir nach einer Stunde verzweifeltem im Kreis fahren fest. Nach einem noch verzweifelterem Wendemanöver von Damiano wurden wir von der Polizei darauf aufmerksam gemacht, dass Wenden in der Autobahnausfahrt nicht gestattet sei. Ah, merci für den Hinweis! Zum Glück kamen wir mit einer Schimpfe davon und mussten keine Busse zahlen.
Als wir die Altstadt dann endlich erreicht hatten, mussten wir noch das Hotel Sevilla finden, wo wir das Auto abgeben mussten. Wir brauchten Nerven aus Drahtseilen, um diese Fahrt durch die Gassen von Havanna zu überstehen. Als wir es dann endlich fanden, führte mich ein Mitarbeiter der Autofirma zu einem Schalter, an dem etwa 50 (nicht übertrieben!) Touristen warteten. Hinten anstellen, hiess es da. Aber ich sah wohl fix und fertig aus, denn der eine Mitarbeiter zeigte Mitleid und Erbarmen und fuhr mit uns zu einem anderen Ort, wo man das Auto auch abgeben konnte. Das ging dann razfaz. Dummerweise hatten wir nicht gesehen, dass unser Auto im Kotflügel einen Riss hatte. Das Adlerauge des Mitarbeitenden entdeckte ihn aber sofort. Wir ahnten beide, bei welchem Parkmanöver wir den geholt hatten. Er war definitiv von uns, da gab es nichts rauszureden... Wir mussten den Schaden bezahlen, denn nur wenn man einen Unfall bei der Polizei meldet, bezahlt die Versicherung. Tja, Pech gehabt, es kostete uns 62 CUC, bei dem Betrag wollten wir eh nicht diskutieren.
Unser Hotel erreichten wir mit dem Fahrradtaxi. Es steht am Rande der Habana Vieja, dem Zentrum. Bereits von Aussen sah es verdächtig schmuddelig aus. Als wir unser Zimmer bezogen, wünschten wir uns wieder unsere netten Casa Particulares herbei. Später in der Nacht sollte ich dann noch unseren Mitbewohner kennenlernen. Freddy, die Kakerlake, wohnt im Abflusssystem unseres Lavabos und da die Rohre wegen eines Defekts frei liegen, nutzte Freddy die Gelegenheit uns einen Besuch abzustatten.
Jedenfalls schlurften wir am Nachmittag dem Schatten nach durch das Zentrum und abends assen wir unsere erste Pizza in Cuba. Sie war nicht so schlimm, wie befürchtet, aber mit einem Mojito zum Spülen ganz in Ordnung
10.03.15
Der "Havanna-Geheimtipp" ist es scheinbar, mit dem roten Sightseeingbus die Tour zu fahren. Der kostet nur 5 CUC pro Person und man kann den ganzen Tag damit fahren. Wir brauchten ordentlich Sonnencreme, damit wir uns auf dem offenen Deck nicht verbrannten. Es war extrem heiss, aber der Fahrtwind tat gut. Die Tour komplett dauert zwei Stunden und führt über den Malécon (Uferpromenade) aus der Habana Viejca heraus in das Viertel Miramar und zum Strand, danach die gleiche Strecke wieder zurück. Wenn man das grosse Sightseeingprogramm erwartet, wird man masslos enttäuscht sein. Der Bus zeigt Havanna in unseren Augen nicht von einer schönen Seite. Aber es war trotzdem sehr gemütlich und man kann sich bei einem schönen Fährtchen bräunen lassen. Für 5 CUC absolut okay.
Die schönen Gassen und Plätze muss man zu Fuss abklappern. Gesagt, getan. Aber die Hitze staute sich in den Gassen und man kommt nur langsam vorwärts. Wenn man sich genug Zeit lässt, findet man aber an jedem Plaza ein Schattenplätzchen und kann dort die Altstadt auf sich wirken lassen. Die schönsten Plätze sind unserer Meinung nach der Plaza Vieja und der Plaza de la Cathedral. (Abends übrigens auch schön beleuchtet) Ein tolles Bild bieten die alten Autos beim Kapitol , die sind dort natürlich extra aufgestellt, denn es sind Taxis und die Fahrer überennen dich mit ihren Angeboten.
11.03.15
Der letzte Tag vor der Abreise ist immer etwas speziell. In Gedanken waren
wir schon im Flugzeug und teilweise sogar schon in Jamaica. So ist es passiert, dass wir heute beide etwas unmotiviert und "grummlig" herumsassen. Wir zogen los, liefen dem Malecon entlang und wollten eigentlich in die Festung Castillo del Moro eintreten. Wir merkten erst kurz vornedran, dass da noch Meer dazwischen lag und man einen andern Weg einschlagen muss, um auf die vorgelagerte Festung zu gelangen. Wir waren aber bereits so müde von der Hitze, dass wir keine Lust hatten, noch weiter zu suchen. Also drehten wir uns richtung Stadt und suchten Briefmarken für unsere Postkarten. So langweilig es klingt, so langweilig war es auch. Wir machten verschiedene Pausen unterwegs, da es so heiss war und wir total kraftlos waren. Dann schlurpten wir zum Museum de la Revolution, wollten etwas fürs Gehirn unternehmen. Die 16 CUC waren leider zum Fenster rausgeworfen. Das Museum ist so was von zum Gähnen, das würde ich mit meinen Schülern höchstens als Strafe betreten. Dazu war noch alles auf Spanisch angeschrieben... Mehr per Zufall kam uns in den Sinn, dass in unserem Reiseführer das Hotel Deauville mit Pool auf der Dachterrasse erwähnt wird. Es war gar nicht weit von unserem Hotel entfernt, deswegen gingen wir unsere Badesachen holen, schlichen uns als "Gäste" aufs Dach und genossen den Pool und die Liegestühle. Das einzig Vernünftige bei dieser Hitze in dieser riesigen Stadt! Genauso leise und unsichtbar schlichen wir uns wieder aus dem Hotel raus, als die ersten Regenwolken sich zusammenbrauten.
Verrückterweise erfuhren wir am Abend an der Reception des Hotels, dass heute gar nicht unser letzter Tag in Cuba sein würde. Aus irgendeinem Grund waren wir uns beide sicher, dass das unsere letzte Nacht in Havanna sein würde und wir in aller herrgottsfrühe am Flughafen sein mussten. Aber; wir hatten uns um einen ganzen Tag vertan. Es stand uns also noch eine weitere Nacht in diesem Hotel bevor und ein ganzer weiterer Tag in der schönen, aber anstrengenden Stadt Havanna. Wir versuchten das Ganze gelassen zu betrachten und gaben Havanna für morgen noch eine Chance.
12.03.15
Wir beschlossen, den heutigen allerletzten Tag am Strand zu verbringen. Man kauft ganz einfach beim Bus am Central Parc ein Ticket, hin und zurück für 5 CUC pro Person. Finden wir sehr günstig, denn der Bus fährt doch etwa 30 Minuten bis er die Stadt hinter sich gelassen hat und die schöne Küste ansteuert.
Der Strand ist wirklich ein sehr schöner, logischerweise nicht zu vergleichen mit Santa Lucia und Playa Pinar, aber dennoch ein Besuch wert.
Es war allerdings sehr windig und hatte hohe Wellen, was bei Damiano auf Begeisterung stiess, bei mir auf "Naserümpfen". Es war ein wunderbarer Strandtag, entspannen und Sonne tanken.
Wir nahmen den vorletzten Bus zurück um 17:20 Uhr und waren zu einer humanen Zeit im Hotel. Der Plan war, eine Dusche zu nehmen, etwas kleines Essen gehen und dann früh in die Federn, denn unser Wecker würde um 03:30 Uhr klingeln.
Wir konnten nicht aufhören zu schimpfen, als der Duschkopf kein Tröpfchen Wasser ausstiess. Auch die WC-Spülung funktionierte nicht. Nicht nur unser Hotel, sondern ganz Havanna Vieja war ohne Wasser! Wir waren salzig, sandig und hatten eine Nacht in einem hässlichen Zimmer vor uns und einer Reise von Cuba über Panama City nach Jamaica. Es war zum verzweifeln! Es stimmte uns dann etwas versöhnlich, als das Wasser um 23:00 Uhr doch zurückkam. Aber die Nacht war trotzdem nicht lustig. Die Klimaanlage machte ein komisches Dauergeräusch und wir hatten beide nicht mehr als eine Stunde Schlaf...
Aufbruch: | 18.02.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 13.07.2015 |
Jamaika
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Laos
Kambodscha
Vietnam