5 Monate "Flitterwochen"
Thailand: Koh Lanta
Koh Lanta
26.04.15
Heute lernten wir, dass es sich lohnt beim Reisebüro nachzufragen, wie der Minivan dann drinnen aussieht. Wir hatten unseren Transport bis nach Koh Lanta vor Ort im Park gebucht und waren noch total überzeugt davon, dass ein Minivan eine hochluxuriöse Sache ist. Ehm nein, muss nicht sein. Dieser Minivan hatte mit dem letzten etwa soviel zu tun wie ein Geely (unser Cuba-Auto) mit einem Ferrari. Damiano sass zusammengefaltet hinten zwischen den Sitzen und ich schwitzend daneben, denn die Klimaanlage war hinten leider nicht mehr sehr funktionstüchtig. Die Rucksäcke von allen Tuouristen wurden vorne auf zwei Sitzen gestapelt und wenn es eine Vollbremsung gegeben hätte, ja dann wären wir wohl nicht mehr hier unter den Lebenden. Und dies wäre nicht total unwahrscheinlich gewesen. Unser dicker Fahrer hatte es nämlich eilig und fand es furchtbar aufregend, auf der Gegenfahrbahn zu fahren.
Nach zwei Stunden war die Hölle vorüber und wir wurden zur Fähre in Krabi gebracht. Diese war um einiges komfortabler, auch wenn dies nicht wirklich schwierig war. Noch auf der Fähre konnten wir das Taxi zum Hotel buchen, ist so bestimmt teurer, aber wir hatten alle keine Nerven mehr zum Verhandeln. Alles in allem waren wir dann nämlich 5.5 Stunden unterwegs. Im Hotel Lanta Manda, bleiben wir nur für eine Nacht. (Ab morgen haben wir ein anderes, wir entschieden aber spontan, schon einen Tag früher nach Koh Lanta zu fahren.)
Die witzigen Häuschen sind richtig süss und ziemlich edel, was für ein Kontrast zum Khao Sok Hotel! Wenigstens für eine Nacht gönnten wir uns nun den Hotel-Ferrari.
27.04.15
Wir haben ein französisches Frühstücksrestaurant entdeckt, was uns aufjubeln liess! Wann hatte ich wohl zum letzten Mal ein Croissant gegessen? Oder ein Pain au Chocolat? Ja, es hat schon sein Gutes, wenn man auf einer Touristeninsel ankommt... Da findet man wieder alles! Danach mieteten wir zwei Roller, um die Insel etwas kennenzulernen. Das ist hier ganz klar der beste Weg, um Koh Lanta kennenzulernen. Wenn man jedes Mal ein Tuk Tuk nehmen muss, wirds richtig teuer und zu Fuss kommt man nirgends hin, dafür ist die Insel dann doch zu gross. Also, der Roller kostet 5 Franken am Tag - ein Schnäppchen - dazu gibt es zwei topmodische Töpfe auf den Kopf (hier auch Helm genannt). Wir nahmen sie fürs gute Gewissen, aber spätenstens als der Helm mir während der Fahrt einfach vom Kopf rutschte, wusste ich, dass der mich bei einem Unfall nicht schützen würde... Deswegen: Nicht verunfallen! Der Verkehr hält sich stark in Grenzen und wenn, dann hat es nur andere Roller und die Strassen sind einfach befahrbar. Nicht zu verlgeichen mit Koh Chang! Das war ein riesen Spass, zu viert die Küstenstrassen entlang zu düsen. Unser Weg führte nach Süden und das Ziel war unbekannt, an einem schönen Strand wollten wir halten. Bei einem Restaurant, das auf den Klippen stand, fanden wir ein Schild "to the Beach" und kletterten dem Pfeil nach steil nach unten. Siehe da: ein einsamer Strand! Zwar war er etwas steinig und nur ein paar einzelne Palmen spendeten etwas Schatten, aber dafür hatte man ihn für sich alleine. Dort stand eine winzige Hütte und ein freundlicher Thai wollte sogleich für uns etwas kochen. Na, das liessen sich unsere Bäuche nicht zwei Mal sagen. In der primitiven Küche: offene Feuerstelle und Wasser aus Wasserflaschen zauberte er uns ein herrliches Mittagessen. Nachdem wir genug Sonne getankt hatten fuhren wir wieder zurück zu unseren Bunglalows. Ich dusche hier übrigens pro Tag etwa sechs Mal, so unglaublich heiss ist es hier!
Als sich alle müde in die Falle legten und Damiano nach 10 Minuten bereits in die Tiefschlafphase wechselte, lag ich hellwach daneben. Komisch, ich war noch genauso wach, als Damiano sich um 04:00 Uhr morgens umdrehte und überrascht meinte: "Bist du SCHON wach?" Meine verzweifelte Antwort: "nein, IMMER NOCH!" Mein Ehegatte ist schon ein netter Typ, schlief nicht weiter, sondern schaute mit mir morgens noch in der Dunkelheit neue Ikea-Möbel an. Ja nach einer durchgemachten Nacht kommt man auf komische Gedanken, wie man seine Zeit noch bis zum Morgengrauen verbringen könnte
28.04.15
Ich war erstaunlich fit, als die beiden andern ziemlich ausgeschlafen aus ihrem Bungalow traten. So stiegen wir natürlich erneut auf den Roller und erkundeten noch den andern Teil der Insel. Dafür nahmen wir die Strasse, welche die Insel durchquerte. Es ist ein schönes Fährtchen durch die Natur von Koh Lanta. Wir landeten dann in Old Town an der Ostküste. Das Städtchen hat noch alte thailändische Häuser und ist eigentlich total klein, es besteht irgendwie nur aus einer Strasse. In ein paar Shops konnte man günstig Souvenirs und T-Shirts kaufen und in einem gemütlichen Restaurant etwas trinken und ein bisschen plaudern. Ansonsten war es dort absolut ausgestorben! Ramona und Benni wollten noch einen Schnorchelausflug machen und die vorgelagerte Insel Koh Rok würde sich laut Reisebüro dafür anbieten. Leider sind diese Ausflüge zwar ziemlich günstig, aber liegen nicht in unserem Tagesbudget für eine 5 monatige Reise drin. Eigentlich wärs nicht so ein Problem, aber wir haben unsere Reisekasse in den letzten drei Wochen überstrapaziert! Der Nachtzug, die Reise nach Koh Chang und Koh Lanta (und immer wieder zurück) haben uns deutlich aus der Planung geworfen. Naja, nicht tragisch, aber wir haben den Sparmodus eingeschalten.
Wir fanden wieder im Süden der Insel einen Strand, dieses Mal weniger felsig und mehr Schatten, perfekt. Das einzige, was den Spass etwas dämpft, ist immer die Wassertemperatur! Luft und Meer ist gleichermassen heiss und so hat man das Gefühl, in eine Badewanne einzutauchen... Auf dem Rückweg hielten wir bei einem Luxusresort. Von der Strasse aus sah man wie wunderschön die Anlage ist. Wir spazierten hinein, liessen uns bei der Bar direkt am Strand einen kühlen Drink servieren und durften sogar den grandiosen Pool nutzen. Der Sonnenuntergang war wunderschön und wir hatten einen tollen Abend zu viert! So lässt es sich leben!
29.04.15
Ramona und Benni waren heute die Frühaufsteher. Gestern Abend fiel ich ins Bett und schlief durch bis heute Morgen, die Nacht von gestern als Grundlage dafür.
Heute waren also nur Damiano und ich unterwegs, Ramona und Benni waren ja beim Schnorcheln. Auf Tripadvisor steht zuoberst als Aktivität auf Koh Lanta eine Tierauffangstation. Da wurden Strassenhunde und Strassenkatzen aufgenommen, aufgepäppelt und sterilisiert. Das wollten wir sehen und fuhren mit dem Roller die 5 Minuten dorthin (Ja, man wird faul in der Hitze und mit eigenem Fahrzeug!) Was die "Animal Welfare Koh Lanta" bieten ist wirklich rührend! Über 50 Hunde und Katzen finden dort ein Plätzchen. Die motivierten Freiwilligen Helfer aus aller Welt geben ihr ganzes Herzblut hinein. Kaum angekommen, bekamen wir auch schon eine Führung durch das Gelände und waren erstaunt, wie gross die Hundezwinger sind, wie überlegt sie die Hunde in verschiedene Rudel zusammentun und wie schön es die Tiere haben. Die Katzen sind frei auf dem Gelände, ausser sie haben eine Krankheit oder ein Gebrechen. Alle Tiere sind zur Adoption frei und mir blutete das Herz, dass ich kein Kätzchen mitnehmen konnte. Es hört sich super an und wöchentlich bekommt etwa ein Tier ein neues Plätzchen in Europa. Das Center übernimmt jeglichen Papierkram und die ganze Organisation für den Transport eines Tieres in die Schweiz (oder wohin auch immer). Als "Käufer" trägt man nur die Kosten für die nötigen Tests, Flugticket, usw. Animal Welfare nimmt sich davon keinen Lohn. Die Leute arbeiten ehrenamtlich und das Center lebt nur von den Spenden. So genug davon, manchmal sollte man Millionär sein, dann wäre in ein paar Monaten ein Thai-Kätzchen auf dem Weg zu uns nach Hause und wir würden das Center mit einer 4stelligen Summe bereichern. Tja, leider sind wir es nicht und unsere Reisekasse, wie bereits geschrieben, sogar leerer als erlaubt! So spendeten wir eine kleine Summe und verliessen die Tiere mit schwerem Herzen. Aber Abends würden wir wiederkommen. Ich wusste jemanden, der genauso Katzenliebhaber war wie ich: Meine Schwester.
Da uns das Luxusresort so gefallen hatte, liefen wir nochmals ziemlich selbstverständlich dort hinein, legten uns auf die Liegestühle und bestellten einen kalten Eistee. Wir badeten im Pool und im Meer und genossen die Ruhe. Es macht richtig Spass in der Lower-Season zu reisen. Die Touristen sind grossflächig verschwunden und die Orte stellen sich auf Monsunregen und weniger Menschen ein. So darf man das schon mal machen, im Luxusresort den Pool benutzen, ohne dort horrende Preise für eine Nacht zu zahlen.
Ramona und Benni hatten scheinbar eine tolle Tour gemacht. Das Schnorcheln hat beiden gefallen, wobei es für Benni etwas zu wenig Fische hatte und für Ramona dafür ein paar zu viel - so gehen die Meinungen auseinander Sie waren sich aber einig, dass Koh Rok einen wunderschönen Strand bietet! Tja, den hatten wir halt verpasst.
Gegen Abend besuchten wir nochmals das Animal Welfare Center und gingen zwei Hunde ausführen. Auch darauf ist das Center angewiesen, Touristen, die einen Abendspaziergang mit einem Hund machen. Buddy und Tamy hatten auf alle Fälle Freude, dass sie das ganze Revier markieren konnten
30.04.15
Unser letzter voller Tag auf Koh Lanta begann mit unserem Ritual, dem Gang zum Faim de Loup, um richtiges Brot zu essen! Mein Favorit: Nutella-Banana-Brot, dazu ein Kaffee aus einer richtigen italienischen Bohnenmaschine. Wenn man so in den Tag startet, kann er ja nur fantastisch werden! So nutzten wir nochmals den Roller, genossen es, frei nach Lust und Laune herumfahren zu können und legten uns noch in die Sonne an "unseren" Pool beim Traumresort Sri Lanta. Gegen 17:00 Uhr zog heute ein heftiges Gewitter auf. Danach - ich konnte es kaum glauben - war die Luft so kühl, dass ich heute zum ersten Mal die Warmwasserdusche im Hotelzimmer ausprobierte. Den Abend verbrachten wir gemütlich bei einem leckeren Essen und liessen so die gemeinsame Zeit hier auf Ko Lanta ausklingen.
Aufbruch: | 18.02.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 13.07.2015 |
Jamaika
Vereinigte Staaten
Hongkong
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam