5 Monate "Flitterwochen"

Reisezeit: Februar - Juli 2015  |  von Vi O.

New York

New York

29.03.15

Es war sehr schön nach so vielen Tagen wieder ein bekanntes Gesicht zu treffen! In der Lobby vom Hotel musste Damianos Bruder bereits auf uns warten, denn es war nicht leicht, nach vier Stunden Schlaf pünktlich wach und fit zu sein. Nach einem typisch amerikanisch deftigem Morgenessen zogen wir los, für mich das zweite Mal New York, für Damianos Bruder Sacha der dritte Tag New York und für Damiano der erste Blick auf den Big Apple.
Unser erster Gang war gerade ins Macys um die Ecke. Das grösste Einkaufscenter musste Damiano und mir unbedingt warme Kleider bescheren! Denn problematischer Weise waren wir voll auf Sommermodus und New York empfieng uns mit einer fiesen Bise...
Das Richtige zu finden auf sieben Fussballfeldern mit Kleiderstangen gestaltete sich als nicht so einfach. Aber wir schafften es, dicke Leggins für und eine North Face Plüschjacke, die zwar nicht bombastisch aussah, dafür aber nicht allzu viel Platz brauchte und trotzdem sehr warm gab, Damiano in neuer Markenjeans und Langarm.
Zurück im Hotel zogen wir uns um und liessen die glühende Kreditkarte abkühlen. Im Roastown Coffee um die Ecke gibt es eine Salatbar, die wir dann zum Mittagessen erkoren.
Das Hotel liegt grandios nahe am Times Square und so konnten wir diesen Teil zu Fuss bewandern. Auch wenn man es schon mal gesehen hat, die Stadt ist überwältigend! Die Gebäude kratzen scheinbar tatsächlich an den Wolken, man kommt sich in den Strassen vor wie Alice im Wunderland, geschrumpft und verloren.
Die paar genannten Wölkchen waren aber die einzigen am Himmel, ansonsten erfreuten wir uns an himmelblau und Sonnenschein! Das nutzten wir für einen Spatziergang zum und im Central Park. Trotz des Windes kamen da Frühlingsgefühle hoch, die Leute sassen auf dem Gras, Sonnenbrillen auf, und plauderten zusammen. Die Kutschen waren im Dauereinsatz und viele Sportwütige joggten an uns vorbei. Wir schlenderten ziellos aber sehr zufrieden den Wegen entlang, schossen ein paar gute Bilder und liessen die Winter-Schlittschuhbahn links liegen.
Auf halber Höhe Park, beim Naturhistorischen Museum, verliessen wir den Park und gingen müde zurück Richtung Hotel. Für den Rückweg nahmen wir die Subway. Wir kauften gerade eine Wochenkarte. Am Abend gabs für mich Chicken Wings in scharfer Sauce, für die Herren einen Burger.
Sachas Fitness-App im Iphone zeigte uns am Schluss des Tages an: 17 Kilometer gelaufen. Wow, da kann man sich auch ein ungesundes Abendessen gönnen!
Übrigens zogen wir heute um in ein viel grösseres Zimmer im 35. Stockwerk. Der Ausblick aus dem Fenster verschlug uns den Atem! Das Empire State Building war unser Nachbar. Wir lieben Zimmer 3520!

Bin ich etwa geschrumpft?

Bin ich etwa geschrumpft?

Friends-Brunnen

Friends-Brunnen

idyllische Ruhe in der Grossstadt

idyllische Ruhe in der Grossstadt

Die Wokenkartzer erinnern daran, dass draussen das Stadtleben tobt!

Die Wokenkartzer erinnern daran, dass draussen das Stadtleben tobt!

Was für eine Aussicht!

Was für eine Aussicht!

ungaublich!!!

ungaublich!!!

30.03.15

Die Nacht war schön ruhig, die Polizeisirenen und Autohupen schaffen es nur ganz schwach bis in den 35. Stock hinauf.
Sacha trafen wir unten in der Lobby für ein Frühstück im Starbucks gegenüber.
Da ich NY nicht verlassen wollte, ohne eine Broadway-Aufführung gesehen zu haben, klapperten wir die Musicalschalter ab. Schon sehr viel war leider ausverkauft oder schweineteuer. Wir fanden ab ein kleineres Theater, das "the curious incident of the dog in the night time" aufführte. Ein Buch das ich auf englisch gelesen hatte. Die Tickets waren günstig und wir schlugen zu- für morgen Abend.
Heute wollten wir die Freiheitsstatue sehen und zwar von weitem! Die Schiffstouren bis zur Insel waren uns einfach zu teuer. Schliesslich kann man gratis mit der Staten Island Ferry nebendurch fahren. Wir fuhren dazu mit der Ubahn erstmals Downtown, bis wir auf Höhe World Trade Building waren. Das neue Gebäude ist zwar noch nicht für Touristen zugänglich, aber dennoch einen Blick von Aussen wert. Die riesige Glassäule ragt imposant aus der Masse der andern Gebäude heraus. Das Memorial der Opfer von 9/11 machte mich nachdenklich und sehr ruhig. Es sind zwei tiefe Brunnen in der Grundfläche der beiden ehemaligen Twin-Towers. Rings herum sind alle Namen der Opfer eingraviert. Der Platz strahlt trotz der vielen Touristen eine unbeschreibbare Ruhe aus. Alle erinnern sich zurück, an den Moment als die Nachrichtenkanäle das Attentat verkündeten. Auch das gehört nun (leider) zur Geschichte New Yorks dazu und somit ein Must See hier.
Wir zogen dann noch etwas um die Börsenhäuser der Wall Street, versuchten einen Eindruck vom Alltag hier zu erlangen - was meiner Meinung nach unmöglich ist. Zu viele Touristen, die Gebäude halt alle so geschlossen, dass man nirgens einen Blick erhaschen konnte.
Danach suchten wir die Staten Island Ferry am Hafen und staunten über die Menge an Passagieren für die Fähre. Zwar war ich schon mal hier, konnte mich aber nicht mehr erinnern, dass so viele mitfahren würden.
Eng wurde es trotzdem nicht, im Unterdeck war es sogar fast leer, weil sich alle auf dem Mitteldeck um die Fensterfront quetschten, tja, Pech gehabt Leute!
Man fährt dann an der Freiheitsstatue vorbei und hat auch eine tolle Sicht auf die Skyline von Manhattan.
Eine halbe Stunde später tuckerten wir schon wieder zurück, denn die Insel Staten Island bietet nichts Sehenswertes.
Den Abend verbrachten wir klassisch am Times Square, liessen die Lichter auf uns wirken und machten ein paar tolle Fotos. Es lohnt sich, jemanden wie Sacha dabei zu haben, der ein paar hilfreiche Tricks und Kniffe mit der Kamera kennt, danke!

Neues World Trade Building

Neues World Trade Building

Taurige Gedenkstätte

Taurige Gedenkstätte

Börse

Börse

Freiheitsstatue von der Fähre aus

Freiheitsstatue von der Fähre aus

Skyline Manhattan

Skyline Manhattan

31.03.15

Heute wollte Sacha in das wenig touristische Harlem, Uptown. Dort steht das bekannte Theater Apollo. Leider ist dieses sehr unscheinbar von aussen. Aber wir hatten sonst Glück, ein Babyladen hatte Ausverkauf (ACHTUNG: Für Sacha's Sohn, nicht für uns!) , der Gapstore hatte auch Prozent (Ja, dieses Mal war ich gemeint!) und wir fanden einen Partyladen mit unglaublich viel Schnickschnack für jede Art von Fest (Da waren wir alle fasziniert!)
Der Abstecher dorthin war also ein voller Erfolg.
Von dort aus gingen wir mit der Subway weiter zur Rosevelt Seilbahn, diese ist gratis mit der Metrocard und verbindet Mannhattan mit der kleinen Insel Rosevelt. Ich hatte mir zwar eine tollere Aussicht erhoft, aber es kostete ja nichts und war ein netter Ausflug. Leider hatte es nun zu regnen begonnen und wollte auch gar nicht mehr aufhören. Da gab es nur eins: SHOPPING!
Der arme Damiano musste halt mit, denn ich war mit einem Arm nicht fähig, selbst in der Umziehkabine die Sachen anzuprobieren.
Nach einer erfolgreichen Stunde mussten wir bereits Gas geben, damit wir vor dem Theater noch etwas Kleines essen konnten.
Das Broadway Theater war natürlich ausverkauft. Es war ein alter Theatersaal und wir schwelgten in Nostalgie. Im Gegensatz dazu stand die sehr moderne Interpretation von Theater mit minimalistischen Requisiten und einem Bühnenbild das mit Lichtern und Lasern gezaubert wurde. Die teils sehr lustige, teils sehr tragische Geschichte eines autistischen Teenagers wurde in zwei Akten erzählt und hatte beides geschafft: Mich zum lachen zu bringen und dass ich eine Träne unterdrücken musste. Es waren einfach unglaublich talentierte Schauspieler!
Bis wir dann im Bett waren, hatte bereits der erste April angefangen...

Central Station, Kameraspielereien

Central Station, Kameraspielereien

Party Shop, da leuchten nicht nur Kinderaugen!

Party Shop, da leuchten nicht nur Kinderaugen!

Das gibts doch nicht!

Das gibts doch nicht!

Time Square by night

Time Square by night

Broadway Musicals

Broadway Musicals

Kameraspielereien

Kameraspielereien

01.04.15

Heute war Tag des Abschieds. Sachas Heimflug war auf heute Abend datiert, so hatten wir noch ein wenig Zeit zusammen. Aber wir waren alle absolut kaputt! Die Füsse schmerzten, mein Arm tat weh, Sacha bekam Probleme mit dem Knie... New York ist so anstrengend!!! Die High Line liegt sehr nahe von unserem Hotel entfernt, deswegen wollten wir diese noch zu dritt anschauen. Es gibt mehrere Aufgänge und man steigt eine Treppe empor, zwischen den Hochhäusern. Die High Line ist eine alte Bahnstrecke, die nicht mehr in Betrieb ist. Stattdessen wurde sie aufgewertet, grün bepflanzt und ist so etwas wie ein Park, etwa 20 Meter über dem Erdboden. Es ist eine fabelhafte Idee, NY so aufzuwerten, finde ich! Aus alt mach neu. Ich habe es sehr genossen, im Sonnenschein dort zu laufen, sich zwischendrin auf einer Parkbank nieder zu lassen und die Stadt, ähnlich wie im Central Park, weniger hektisch zu erleben.
Gegen den Mittag machten wir einen ungesunden Stop im Dunkin Donut und danach einen "Schlechten-Gewissen"-Stop in einem Elektronikmarkt. Dort kaufte ich mir eine günstige Fitnessuhr, damit ich nun immer weiss, wie viel wir gelaufen sind und wie viele Kalorien ich durch Bewegung losgeworden bin.
Naher hiess es endgültig Abschied nehmen. Das war nicht so leicht, denn die drei gemeinsamen Tage waren wirklich super!
Als Sacha sich in Richtung Flughafen begab, genossen Damiano und ich noch unser geniales Hotelzimmer. Es tat richtig gut, ein paar Stunden die Füsse hochzulagern, die Augen zu schliessen und wieder einmal Zeit zu haben, im Blog zu schreiben. Gleichzeitig konnte ich dank gutem Internet endlich mal ein paar längere Skype-Anrufe machen und mit meinen besten Freunden zuhause schwatzen. Da kam zwar ziemliches Heimweh auf, aber es war auch richtig schön! In der Schweiz tobe scheinbar ein kalter, unberechenbarer Sturm. Das dämpfte mein Heimweh dann schon wieder etwas.
Heute war auch Tag des Wiedersehens, denn wir hatten ein Date mit den beiden New Yorkern Mandy und Alex, die wir in Jamaica kennengelernt hatten.
Mit der Subway fuhren wir abends nach Brooklyn raus und kamen ins verabredetete italienische Restauräntchen rein. Wir staunten nicht schlecht, als wir dort tatsächlich feinste italienische Gerichte bekamen! Pasta, Mozzarella di Bufola, Tiramisu und sogar selbstgemachter Limoncello! Es war spannend mit unseren neuen Bekannten unsere Leben zu vergleichen. Es lebt sich halt schon anders in NYC als im Bernbiet Mandy ist Designerin in New York und hat ein eigenes Label mit Strickware. Hier mache ich also Werbung für Kordal Knitware.
Wer weiss, vielleicht sieht man sich ja mal in Europa wieder? Oder bei unserem nächsten NY-Besuch?
Zurück liefen wir durch Brooklyn bis zur Williamsburg Bridge und über diese nach Manhattan. Dieser Fussmarsch dauerte fast zwei Stunden, aber war ein tolles Erlebnis, da man im Dunkeln den Lichtern vom Stadtzentrum entgegenläuft.
Die Subway brachte uns dann von dort aus nach Hause und wir staunten immer wieder, wie viele Leute an einem Wochentag um 01:30 Uhr in der Nacht unterwegs sind.

High Line

High Line

Zwei tolle Brüder!

Zwei tolle Brüder!

02.03.15

Der heutige Tag begann gut, geweckt von den Sonnenstrahlen, die ins Zimmer fielen. Heute war unser Abreisetag. Also eigentlich erst der 03.03. , aber um 01:30 morgens, was bedeutete wir würden heute auschecken und den Tag noch in NY verbringen. Deswegen liessen wir uns Zeit am Morgen. Packten gemütlich unsere Sachen zusammen und duschten nochmals in alles Ruhe. Dann mussten wir unser Gepäck im Hotel einstellen und konnten noch ein letztes Mal losziehen, ins Getümmel der Grossstadt.
Zuerst schlenderten wir noch durch das nördliche Gebiet des Central Parks, genossen die Frühlingsstimmung und entschieden uns deswegen gegen den eigentlich geplanten Museumsbe
Ich wollte unbedingt noch zur Brooklyn Bridge, denn gestern Abend hatten wir sie leider nicht gesehen.
Es war eine lange Fahrt mit der Ubahn und wir stiegen einfach auf gut Glück bei der nächstliegenden Station in Brooklyn aus. Mit ein bisschen Glück und netter Hilfe von einem waschechten Brooklyner fanden wir was wir gesucht hatten: Einen fantastischen Blick auf das Financial District auf der anderen Flussseite und auf die Brooklyn Bridge. Das Viertel dort am Flussufer heisst Dumbo und war scheinbar auch anderen Touristen bekannt, wir waren nicht die einzigen hier. Nach einer Weile, als sich auch die Sonne langsam am verabschieden war, zogen wir weiter nach Manhattan zurück. Ich wollte unbedingt noch einen Blick auf das weltbekannte Flatiron Building werfen, da ich das schon letztes Mal verpasst hatte. Es sieht so aus, als ob ein Architekt sich gedacht hatte, dass es lustig wäre, ein nutzloses Gebäude zu bauen. Es ist nur schwer vorstellbar, wie die Inneneinrichtung in diesem flachgedrückten Hochhaus aussehen muss. Jedenfalls ist es meiner Meinung nach zurecht eines der Wahrzeichen der Stadt, denn so ein Gebäude sieht man wirklich nicht überall!

Langsam wurden wir beide etwas nervös, die Abreise kam näher und damit der längste Flug in unserer Reise. Trotzdem wollten wir es uns nicht nehmen lassen, einen letzten Blick auf den Times Square zu erhaschen und die Lichter der Stadt nochmals aufzusaugen!
Nachdem wir einen Salat gegessen hatten und unser Gepäck abgeholt hatten, gingen wir zur Subway Station. Es sollte (eigentlich) ganz einfach sein, vom Hotel zum Flughafen mit dem billigen öffentlichen Verkehr zu gelangen... Leider war es das aber nicht. Ab 22:00 Uhr fuhr keine Subway mehr, aufgrund von Bauarbeiten in Richtung Jamaica, wo man auf den Airport-Express umsteigen konnte. Wir irrten wie zwei verlorene Gestalten im Untergrund herum, jeder schickte uns an einen anderen Ort. Schliesslich begannen wir zu schwitzen und entschieden uns, ein Taxi zu nehmen. Der Verkehr war unglaublich, es war Feiertag und alle Taxis besetzt! Nun wurde uns aber richtig heiss: Würden wir es rechtzeitig an den Flughafen schaffen? Endlich hielt einer an, kein Yellow Cab, sondern ein schwarzes, wir mussten zuerst kurz über den Preis diskutieren, dann gings nichts wie los, keine Zeit verlieren! Sobald man aus der Stadt draussen war, konnte man aufatmen: Der Verkehr lichtete sich und wir waren schlussendlich sogar eher zu früh dort.
Die Gepäckaufgabe verlief zügig, der Sicherheitscheck ebenfalls, die Amis machen nur eine grosse Sache bei der Einreise, wer mit was das Land verlässt ist ihnen scheinbar völlig Wurst.

Nicht nur wir genossen die Sonne

Nicht nur wir genossen die Sonne

Brooklyn, total anders als Manhattan

Brooklyn, total anders als Manhattan

Tolle Aussicht von Dumbo, Brooklyn

Tolle Aussicht von Dumbo, Brooklyn

Manhattan Bridge

Manhattan Bridge

Flatiron Building, das alte Bügeleisen

Flatiron Building, das alte Bügeleisen

Witziges Gebäude!

Witziges Gebäude!

Tschüss New York, wir kommen mal wieder!

Tschüss New York, wir kommen mal wieder!

© Vi O., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Monate um die Welt reisen... Ein Traum geht in Erfüllung!
Details:
Aufbruch: 18.02.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 13.07.2015
Reiseziele: Kuba
Jamaika
Vereinigte Staaten
Hongkong
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Vi O. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.