5 Monate "Flitterwochen"
Thailand: Chiang Mai
Chiang Mai
03.05.15
Überpünktlich fuhr der Zug um 08:15 Uhr im Bahnhof von Chiang Mai ein. Die nächste Tuk Tuk Fahrt folgte sogleich und mir wurde bewusst, wie wenig es mir fehlte, jedes Mal um einen guten Preis zu kämpfen und die hundert Angebote von den Fahrern abweisen zu müssen. Im Moment genoss ich es, dass ich zurücklehnen konnte und einen "all inklusive"-Transfer hatte. Das Hostel Deejay Backpackers lag mitten im Zentrum und wir mussten Gas geben, denn Damiano und ich hatten uns mit drei weiteren Damen aus unserer Gruppe, für einen Kochkurs angemeldet. Frisch geduscht, aber definitiv nicht ausgeruht, wurden wir vom Koch abgeholt. Er fuhr mit uns zu einem Markt, wo wir die verschiedenen Zutaten kennenlernen und probieren konnten. Zum ultimativen Thai-Kocherlebnis gehört ein Markteinkauf schon dazu! Als wir dann mit den frischen Kräutern, Gemüse und Früchten bei der Küche ankamen, verbreitete sich allgemeine Begeisterung. Die Kochnischen waren draussen! Jeder hatte seinen eigenen Gasherd mit Wok und Kelle. Es wurde ein Mega-Spass und war jeden Penny / Baht wert! Wir kochten jeder drei Gerichte + ein Dessert: Green Curry, Pad Thai und Fried Noodle with Cashewnuts + Sticky Rice with Mango. Boah, ich bin eine super Köchin! Es war mega lecker! Jeder konnte sein Gericht noch so schärfen wie er wollte und ich langte kräftig zu bei den Chilis. Bisher war ich ja schärfetechnisch leider sehr enttäuscht vom Thailändisches Essen gewesen, nun konnte ich endlich mal Gas geben! Wer mich kennt, weiss ja, dass ich es wirklich nicht spicy genug haben kann. Es staunte der Thai-Koch und ich fühlte mich fast ein wenig stolz, als er mir erklärte, dass ich viel schärfer als die Thailänder essen würde
Gleichzeit bekamen wir mit, wie viel Zucker im Pad Thai landet und fanden es nicht mehr optimal als unsere Hauptmalzeit hier in Thailand. Das Verspeisen unserer selbstgekochten drei Gerichte war eine wahre Gaumenfreude! Heute hatten wir viel gelernt und um das ganze in Erinnerung zu behalten, bekam jeder ein tolles Kochbuch mit über 50 Thai-Rezepten geschenkt. Als neu zertifizierte Superköche kamen wir nachmittags ins Hostel zurück. Damiano und ich hatten uns dort für ein Doppelzimmer entschieden, es hätte noch Schlafsääle mit und ohne Klimaanlage gehabt. Als wir am Schluss erfuhren, dass einige Bettwanzenstiche hatten, wussten wir, dass wir uns für das richtige Zimmer entschieden hatten. Für günstige 15 Franken hatten wir Klimaanlage, eigenes Bad und unsere Ruhe - das war es uns wert!
Am späteren Nachmittag wollten ein paar aus unserer Gruppe ein Tuk Tuk mieten und zu einem Tempel etwas ausserhalb fahren. Da schlossen wir uns natürlich an, nicht darauf gefasst, dass das Tuk Tuk eine schmale Strasse hoch in die Berge hinauffahren musste. Phu, dass war ein Ritt und das Curry und der Sticky Rice in meinem Bauch tanzten zusammen einen Samba! Ein paar hundert Stufen musste man noch hinauflaufen, bis man bei Eingangsportal stand. Der Wat Phra That Doi Suthep (ja, schon wieder musste ich den Namen im Internet nachschlagen!) ist ein eindrückliches Gelände mitten in den Bergen von Chiang Mai. Unser Highlight war es, als um 18:00 Uhr die Mönche sich zum Gebet versammelten. Die Stimmung hatte etwas mystisches: Die untergehende Sonne, die Ruhe, der Gesang der Mönche... Es lohnt sich also erst gegen Abend zu kommen. Bei uns war's purer Zufall, aber zu einem so perfekten Tag gehört wohl auch eine Portion Glück dazu. Zu guter Letzt gingen wir noch auf den Sunday Nightmarket, ein Strassenmarkt durch Chiang Mai, wo man ein paar tolle Schnäppchen findet.
04.05.15
Zum heutigen Tag gibt es gar nicht so viel zu schreiben. Wir waren ziemlich ausgelaugt und ich kann vielleicht heute auch ein Bisschen etwas über die "Schattenseiten" vom Reisen berichten. Irgendwann hat man es gesehen, da fallen einem nicht mehr bei jeder Tempelanlage die Augen aus dem Kopf. Eigentlich schade, dass dies so ist, aber daran kann man wohl nicht viel ändern. Manchmal denkt man sogar: "Oh nein, nicht schon wieder ein Tempel, wie langweilig!" Mir kommt es ein Bisschen so vor, als wäre dies das Tabuthema unter Reisenden. Es möchte sich ja irgendwie niemand beschweren, dass man so viel sehen und erleben kann... Aber man merkte zum Beispiel bei uns in der Gruppe sehr, wer frisch angekommen ist und wer schon länger unterwegs ist wie wir. Nun breche ich also die ungeschriebene Tabu-Regel und schreibe darüber, wie langweilig der 15. Tempel ist. Oder wie ähnlich die Pools in den Hotels aussehen. Oder wie schnell man das 27. Pad Thai herunterschlingt. Oder wie ich manchmal nicht mal Lust habe, die Kamera hervorzunehmen und die 567. Strasse zu fotografieren. Oder wie mir die Palmen, die ich so liebe, nun gar nicht mehr auffallen... Vielleicht wird auch nie darüber geschrieben, weil man die Leute zuhause nicht verärgern möchte. Ich stelle mir gerade vor, wie jemand bei Regenwetter im Büro (schlimmstenfalls morgens um 07:30 Uhr) diese Zeilen liest und denkt, die Sara hat einen an der Klatsche! Und da muss ich den Hartarbeitenden so recht geben. Trotzdem ist es so. Keine Tempel für heute!
Als wir in den Gemeinschaftsraum des Hostels kamen, waren schon alle aus unserer Reisegruppe ausgeflogen: Elefantcamp (hatten wir schon), Mountainbike (Spinnen die in dieser Hitze?), Wandern zum Wasserfall (schon wieder ein Wasserfall?)... Unser Tag ging vorüber, indem wir den weiteren Reiseverlauf planten und uns für morgen einen Minivan ins Bergdorf Pai buchten. Dort wollten wir für die nächsten zwei Tage bleiben.
Am Abend schauten wir eine typisch thailändische Show in dem Nightbazaar an und amüsierten uns köstlich. Dazu konnten wir uns dann doch noch aufraffen.
Aufbruch: | 18.02.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 13.07.2015 |
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