5 Monate "Flitterwochen"
Cuba: Santa Lucia
Santa Lucia
22.02.15
Santa Lucia war unser neues Ziel, ein kleiner Ort am Meer, etwa 1.5 Autostunden entfernt von Camacüey. Mit nur einem kleinen Umweg fanden wir das Meer dann auch. Damiano hatte etwas zitternde Knie auf der Fahrt, da unser Tank leerer wurde und weit und breit keine Tankstelle war. Fairnesshalber muss man aber auch hinzufügen: Es wurde uns sehr ans Herz gelegt, bei halbleerem Tank bereits eine Tankstelle aufzusuchen... Vielleicht haben wir einfach gerne den Kick?!
Es reichte auf alle Fälle und die Halbinsel Santa Lucia empfieng uns mit einer wunderbar grossen und Sonntags geöffneten Tankstelle.
Beim Aussteigen bemerkten wir, dass unsere Beine schwarz waren und dummerweise eben auch das Auto. Wir wussten beide sofort was passiert war: Mitten auf der Strecke wurde ein Teilstück der Strasse frisch getehrt. Mit dem Auto dort durchzufahren war, wie auf einer spiegelglatten Fläche zu schliddern. Dort wars kurz lustig, nun hatten wir ein Problem. Der Tehr liess sich nicht mehr abwischen. Wir fluchten und fuhren aber weiter.
Im Reiseführer hiess es, die Backpacker sollten die verschiedenen Club Hotels hinter sich lassen und auf der schmalen Insel auf dem Schotterweg weiterfahren bis man zum Hostal "Cocco Beach" kommt. Das taten wir und wurden mit dem Paradies auf Erden überrascht!
Um das "Cocco Beach" herum stehen ein paar wenige Häuser von Einheimischen. Das Casa hat eine Veranda und die führt direkt zum Meer, 5 Schritte und man plumst hinein. Die Gastgeber sind sehr freundlich und das Zimmer kostet uns 25 CUC, lachhaft für diesen Standort. Vor allem weil die Club Hotel viel weiter vorne auf der Insel etwa das zehnfache kosten.
Wir packten noch kurz unsere Badesachen und liefen zum Playa Cocco Beach, scheinbar der schönste Strand auf der Insel und nur 5 Minuten entfernt von unserem Casa. Wir wurden auch dort nicht entäuscht und atmeten hörbar auf: Keine Touristenmengen! Ein paar wenige Einheimische und vier, fünf Verirrte wie wir.
Es war ein toller, gemütlicher Strandtag.
Momentan sitze ich auf der Veranda, schaue mir den Sonnenuntergang an und schreibe diese Zeilen. Das nenne ich Idylle!
23.01.15
Die Nacht in unserem Zimmer verlief leider nicht so idylisch. Die Klimaanlage war plötzlich ausgeschaltet und es gab keine Möglichkeit sie wieder in Gang zu bringen. Das kleine Zimmer erhitzte sich schnell und die Luft blieb stickig, auch wenn wir das Fenster öffneten. Ich wollte nach draussen auf die Veranda, denn lieber dort in einem Liegestuhl schlafen, als in dieser Hitze. Leider war die Türe nach draussen verschlossen und unsere Gastgeber deswegen wecken, das fand ich dann wieder übertrieben. So nötigte ich Damiano mir durchs Fenster zu helfen und wir verbrachten eine Stunde draussen an der frischen Luft und plauderten auf unseren Schaukelstühlen... Danach konnte ich sogar im stickigen Zimmer wieder wunderbar schlafen.
Morgens, nach einem tollen Frühstück im Casa machten wir uns mit dem Auto auf den Weg ins Städtchen Santa Lucia, denn wir brauchten Geld. Die Suche nach einer Bank, das Warten bis die 20 Cubaner vor uns ihre Schecks eingelöst hatten, all das dauerte einen ganzen Morgen. Zum Glück haben wir ja Zeit. Als wir dann endlich an der Reihe waren, war die Linie leider blockiert, erklärte uns der Mann am Schalter freundlich, wir sollen in einer halben Stunde wieder kommen. Also wieder warten, beim zweiten Anlauf klappte es dann.
Den Nachmittag verbrachten wir wieder am Strand, es hatte noch weniger Menschen unter der Woche. Dafür war das Wasser noch schöner, ruhiger und man konnte weit hinauslaufen und sah immer noch die Füsse auf dem Grund. Damiano nahm seine neue GoPro (Fotokamera) mit, die Wasserdicht ist und wir konnten ein paar tolle Aufnahmen machen.
Am Abend half uns der nette Gastgeber, das Auto vom Tehr zu befreien. Obwohl "helfen" das falsche Wort dafür war: Er wusch unser Auto mit Diesel und Hochdruckreiniger und wir schauten etwas verlegen zu.
Hier möchte ich noch etwas loswerden über die Touristen, die sich darüber beschweren, dass die Cubaner nur auf das Geld aus sind und man überall abgezockt werde:
Es stimmt nicht!
Wir sind bisher an fast nur nette Einheimische geraten, die einem gerne helfen. Man wird nie stehengelassen mit einem Problem, Hilfe wird immer (unentgeltlich) organisiert. Es ist aber einfach eine Frage des Auftretens. Wir sind dafür sehr vielen unfreundlichen und arroganten Touris begegnet, denen würd ich auch höchstens das Geld aus der Tasche ziehen.
Trotzdem, natürlich gaben wir ihm etwas fürs Autowaschen, aber wir legten die Summe fest und er verlangte gar nichts.
Wir entschlossen uns noch eine Nacht anzuhängen, denn es ist wirklich ein aussergewöhnlich schönes Fleckchen Erde mit tollen Menschen und der absoluten Ruhe. Die Klimaanlage funktionierte auch wieder, damit war die Entscheidung besiegelt.
24.01.15
Sehr viel über diesen Tag lässt sich nicht berichten. Der Morgen begann mit einer angenehm kühlen Meeresbrise, zusammen mit einem Kaffee auf der Veranda. Der Mittag und Nachmittag war heiss und wir genossen das kühle Nass. Zwischendrin versuchten wir bei der grossen Lagune einen Blick auf die knallpinken Flamingos zu werfen. Was uns auch gelang, allerdings waren sie weit weg und unsere Füsse im stinkenden Schlamm...
Das Abendessen war gewohnt fantastisch und frisch. Den Abend liessen wir mit einer Partie Schach gemütlich ausklingen und schliefen noch eine dritte Nacht hier.
Santa Lucia und das Casa Coco Beach sind also unsere absoluten Geheimtips. 12 von 10 Sternen!
Weg nach Santa Lucia
Unser Auto
Playa Coco Beach
Playa Coco Beach
Veranda vom Casa Coco Beach
Morgens so aufwachen!
Flamingos in der Lagune
Aufbruch: | 18.02.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 13.07.2015 |
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