5 Monate "Flitterwochen"
Laos: Don Det
Don Det
30.05.15
Wieder stand uns ein langer Weg bevor. Das letzte Stück Laos und die letzte Destination in diesem tollen Land galt es noch zu bereisen. Ein Zwischenstop bei einem Tempel war natürlich doch noch Pflicht. So hielten wir bei der Anlage Wat Phou auf einem grösseren Parkplatz. Beim Aussteigen merkten wir, dass es tatsächlich noch heisser sein konnte, als wie wir das bisher erlebt hatten. Eine Art Golfwagen wartete auf uns überraschte Gesichter und wir wurden also gemütlich zum Tempel chauffiert. Was für ein Glück bei diesem Wetter! Die Anlage lag an und auf einem Hügel und bot einen weiteren Anblick auf die Zerstörungswut der Religionen. Abwechselnd war der Tempel im Besitz von Hindus und Buddhisten, beim Wechsel floss natürlich viel Blut und die Götterstatuen wurden zerschlagen. Mittlerweile ist alles Ruine und buchtstäblich ist Gras über die Sache gewachsen. Ein steiler Aufstieg über eine rissige Steintreppe zeigte zu den weiteren Relikten hoch. Wir kämpften uns förmlich vorwärts und krochen die letzten Stufen hoch. Denn oben bot sich ein guter Ausblick auf die Anlage und eine kühle Coca Cola liess die Welt wieder ein bisschen gemütlicher wirken. Dann sassen wir auch schon wieder verschwitzt im Minivan und genossen die Klimaanlage, die ständig auf Hochtouren lief.
Ein langes Stück Strasse führte von dort durch Dörfer und Wälder bis wir nach langen vier Stunden ziemlich abrupt in einen Waldweg abbogen. Wir wussten, dass wir Don Det nur mit der Fähre erreichen würden. Aber dass so ein Weglein nun zu einer Autofähre führen würde, da waren wir doch etwas überrascht. Wir konnten ja nicht ahnen, was uns da erwarten würde!
Plötzlich stand der Wagen am Flussufer und die andere Seite schien Kilometerweit entfernt zu sein. Was uns dort rüberbringen sollte wage ich nicht Fähre zu nennen. Über zwei Bananenboote wurden ein paar Bretter gespannt, das ergab dann mit viel Phantasie "einen Katamaran". Wir verloren keine Zeit, verluden das Auto und stiegen selbst auf das Bretterchaos auf. Nach 15 Minuten war der Spuk vorüber und wir hatten den Fluss überquert. Lebend! Die Fahrt nach Don Det war dann nochmals sehr mühseelig, denn sie dauerte lange und die Strasse wurde immer mehr zu einer Ansammlung von Schlaglöchern. Dann war die Insel Don Det sichtbar, nur noch ein kleines Stück mit einem Bananenboot, das nochmals meinen Adrenalinspiegel hochschnellen liess, als es völlig überladen und schwankend durch das braune Flussbett tuckerte. Dann war es soweit, wir kamen im Hippie-Paradies an.
Die von Stray empfohlene und vorgebuchte Unterkunft lag gerade beim Bootssteg und hätte eigentlich den Loungenplatz der Insel gehabt. Leider wurden wir aber schwer enttäuscht, als wir vor den versprochenen Bungalows standen. Was war denn das für eine Bruchbude?! Eine tellergrosse Ansammlung von Ameisen begrüsste uns freundlich vor dem Bett und der Schimmel an den Wänden erregte mehr unsere Aufmerksamkeit als die Hängematten am Fluss. Nach einem langen Reisetag wollten wir nur noch ausruhen, waren dementsprechend sauer und liessen uns dementsprechend auf heftige Diskussionen mit der Besitzerin ein, die partout nicht begreifen wollte, weswegen wir von unserer Buchung zurücktreten wollten. Ein Telefon mit Stray später lenkte die Dame dann endlich ein und unser Weggang wurde von einer wütenden Schimpftirade ihrerseits begleitet. Direkt ums Eck hatten wir nämlich ein kleines Paradies entdeckt. Das "little Eden" lag einladend in einem schönen Garten und das Gebäude zeigte Luxus an. Nicht das was wir unbedingt benötigten oder uns erwünschten, aber als wir die Zimmer sahen, war es um uns geschehen. Keine Ahnung wann wir das letzte Mal vor so einem luxuriösen und ansprechend gestalteten Zimmer standen. Für unser Budget teure, aber im Vergleich lächerliche 25.- kostete hier die Übernachtung. Ich muss wohl nicht beschreiben, wie gut wir in der ersten Nacht auf Don Det schliefen...
31.05.15 - 02.05.15
Don Det lässt sich eigentlich so beschreiben: Es gibt hier nichts als Ruhe! Keine Autos, keinen Lärm, nichts zu tun oder zu entdecken... Ein wahren Paradies für mich und mein Buch! Die Kaffees und Restaurants sind alle mit Hängematten und Polster auf dem Boden ausgestattet. Man findet auch da und dort einen "Strand", obwohl dies natürlich nicht zu vergleichen ist mit einem Strand am Meer! Das Wasser ist trüb-braun, wenn auch ziemlich sauber. Als wir unsere Hängematten und unser gekühltes Luxuszimmer einmal verliessen, mieteten wir ein Boot, um die Inseln zu erkunden. Diese Gegend des Mekong Rivers wird 4000 Islands genannt und wenn man gemütlich mit einem Boot und Fahrer auf dem Fluss herumtuckert, dann weiss man woher der Name kommt. Wir haben bestimmt 100 Inselchen gesehen, auch wenn einige nur aus ein paar Grasbüscheln bestanden. Die zweite Aktivität zu der wir uns aufraffen konnten war ein Fahrradtüürchen. Für einen Franken bekommt man ein Fahrrad für den ganzen Tag und wir hatten das Glück, dass ein Regenschauer die Luft abkühlen liess. Das erste Mal seit Wochen (oder Monaten?) hatten wir wiedereinmal einen Tag, der unter 35 Grad startete. Wenn das kein gutes Zeichen für eine Velotour war?!
Wirklich viel auf der Insel gibt es auch nicht zu entdecken... Aber man findet in den hinteren Teilen das richtige laotanische Leben. Nach einer Brücke kommt man auf die Insel Don Khon, wo ein Wasserfall auf uns wartete. Da aber auch ein teurer Eintrittspreis wartete, liessen wir den dann doch aus. Unser Restaurant-Tipp: Crazy Geko (Schweizer Küche und Asiatische, schöne Atmosphäre und Baby-Kätzchen), gutes Essen bekam man auch in der Adams Bar, die gerade neben unserem Hotel war. Dennoch, irgendwas verdarb Damiano die letzte Nacht und er blickte tief in die Kloschüssel - der Arme! Die morgige Weiterreise stand auf wackligen Beinen, aber zum Glück habe ich einen robusten Ehemann, den so schnell nichts wirklich aus der Fassung bringen kann!
Aktivität 3 (und persönlicher Favorit): faulenzen in der Hängematte mit Baby-Kätzchen auf dem Schoss
Aufbruch: | 18.02.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 13.07.2015 |
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