5 Monate "Flitterwochen"

Reisezeit: Februar - Juli 2015  |  von Vi O.

Jamaica: Montego Bay

Montego Bay

15.03.15

Der erste Tag in Montego Bay war ein absolutes Auf und Ab der Gefühle. Der Morgen startete mit einem leckeren Frühstück im Nachbarshotel: Frische Früchte, Pancakes und für Damiano Bacon and Eggs, also ziemlich deftig! Kaffee und Wasser wird amerikanisch mit refill serviert, du bezahlst einmal (Wasser ist kostenlos) und dann wird nachgeschenkt sobald du halbleer getrunken hast. Nach dieser Stärkung hielt uns das gekühlte und gemütliche Hotelzimmer davon ab, früh los zu gehen. Den Strand hätten wir gerade vor der Haustüre, allerdings kostenpflichtig. Wir entschieden uns dagegen und gingen nachmittags dann Downtown, dafür nahmen wir unser erstes Route Taxi. Ein Hotelangestellter verriet uns das (einfache) Prinzip: Hand ausstrecken, ein Taxi mit rotem Nummernschild anhalten und vorher den Preis absprechen. Das taten wir dann auch und merkten sofort, dass sie dich linken möchten. Für die Fahrt wollte er zuerst 5 USD. Wir sagten ihm dann aber ganz "Profi", dass wir wüssten, dass die Fahrt nur 100 JMD kosten würde. Überhaupt macht es viel Sinn, JMD (Jamaican Dollar) zu wechseln, so ist alles günstiger und du bist damit nicht der absolut ahnungslose Touri. Wir fuhren also für 100 JMD (ca. 80 Rappen) ins Stadtzentrum. Dort ist es ohrenbetäubend laut und ein totales Chaos. Die eigentliche Attraktion ist ein klitzekleines Gefängnis, in dem sie früher die Sklaven einsperrten. Das steht völlig deplatziert in diesem Tumult aus Geschäften, Früchteständen und Dreck. Wir waren in ganz Downtown die einzigen zwei Weissen. Da wurde man schon sehr angegafft. Ein Jamaicaner ergriff die Chance und sprach uns ganz unverfänglich an, erzählte etwas über "the Cage" und die Sklavengeschichte von Jamaica. Er liess sich nicht abschütteln und irgendwie waren wir auch nicht sicher, ob wir ihn überhaupt los werden wollten. Schweizer Skepsis versus Neugierde. Letzteres siegte schlussendlich und wir liessen uns von ihm durch die Stadt führen. So kamen wir an Plätze und Informationen, die wir sonst nie bekommen hätten. Gleichzeitig fühlten wir uns dadurch relativ sicher. Wir besichtigten zwei alte Kirchen und staunten darüber, dass sich neben der Orgel eine ganze Steelband einquartiert hatte. Danach gingen wir zum Fruit Market, ein Ort, in den sich wohl noch kein "Whitey" (so werden die Weissen von den Jamaicanern genannt) verirrt hatte! So ein Chaos hatten wir selbst in Cuba noch nicht gesehen! Dreck und Früchte lagen zusammen, halb auf den Holzkarren, halb auf dem Boden, überall ein Gewusel von Leuten, ein Geschrei und dazu laute Reggaemusik.

Der Kulturschock war vorprogrammiert. Dass der liebe "Touri-Führer", dem sich übrigens sofort ein zweiter angeschlossen hatte, dann zünftig in unseren Geldsack langen wollte, war uns irgendwie schon klar. Wir gaben den beiden etwa die Hälfte von dem was sie für ihre Führung wollten, sie waren mürrisch und unzufrieden und wir auch, denn es war definitiv noch immer viel zu viel!!! Naja, dafür sahen wir Dinge, die wir sonst nicht gesehen hätten...
Nach diesen Eindrücken erholten wir uns erneut im Hotel und gingen dann abends mit dem Route Taxi nochmals los ins Pier 1, einem tollen Restaurant mit Meerblick, um einen leckeren Salat zu essen.

The Cage

The Cage

Fruit Market

Fruit Market

© Vi O., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Monate um die Welt reisen... Ein Traum geht in Erfüllung!
Details:
Aufbruch: 18.02.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 13.07.2015
Reiseziele: Kuba
Jamaika
Vereinigte Staaten
Hongkong
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Vi O. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.