5 Monate "Flitterwochen"
Thailand: Bangkok III und Ayutthaya
Bangkok und Ayutthaya
01.05.15
Tag der Abreise. Der gebuchte Minivan holte uns um 09:30 Uhr beim Hotel ab. Dieses Mal durften wir wieder in den Genuss einer luxuriösen Variante kommen: Ledersitz und unsere Beine hatten Platz und schliefen nicht auf halber Strecke ein, weil das Blut abgedrückt wurde. Der Fahrer hingegen hatte wie bei jedem Bus einen an der Waffel! Mit einem Affenzahn raste er über die Autobahn, die Überhohlmanöver fand sogar Benni, unser Mexikaner, beängstigend. Wir kamen viel zu früh am Flughafen Krabi an. Der Check In Schalter war noch gar nicht offen, aber wir stellten uns dennoch in die Schlange. Als es dann endlich losging, wurden wir auf drei Schalter verteilt. Schalter eins und Schalter zwei gab Gas und einer nach dem andern lief mit einer Bordkarte davon. Ich muss wohl nicht beschreiben, dass wir an Schalter drei anstanden. Dort war nach 10 Minuten immer noch niemand. Etwas ungeduldig verlangten wir dann einmal, dass auch bei uns das Check In losgehen würde. Nein. Nichts.
Als sich dann endlich eine Dame hinter den Schalter setzte, gab es (selbstverständlich) ein Problem bei dem Ehepaar vor uns. Ja, es war ziemlich nervig, aber hey: Wir hatten Cuba hinter uns... Wir würden es überleben! Dafür ging der Rest dann ziemlich fix und wir sassen im Flieger nach Bangkok. Mit dem Taxi fuhren wir dann zum Bhiman Inn, unserem ersten Hotel hier. Alles in allem wurde es doch Abend, bis wir im Hotel eingecheckt hatten und zur Khao San Road laufen konnten. Heute war Anprobe! Ramona und Benni konnten mit perfekt geschnittenen Kleidern aus dem Shop laufen, Damiano und ich hatten auch erfreulich gut sitzende Blazer und mein Kleid sah auch schon ziemlich gut aus. Wir würden unsere Kleider ganz am Ende von unserer Reise, also mitte Juli abholen. Wenn sich bis dahin unsere Körper noch verändern würden, könnte man noch Anpassungen vornehmen Ausserdem tat uns der Shopbesitzer den grossen Gefallen und wir konnten unsere warmen Kleider von New York und Hong Kong hier zwischenlagern. Fantastisch! So leerten sich unsere Rucksäcke um sicher 30% und es fühlte sich an, als hätten wir Steine aus ihnen genommen. Hier kommt nun meine Werbung für "Overseas": TOP Beratung und Betreuung, wertvolle Materialien und professionelle Verarbeitung. Der Preis ist nicht uuunglaublich billig, aber Qualität muss ja irgendwie bezahlt werden. Unser letzter gemeinsamer Tag neigte sich schneller dem Ende als uns lieb war! Als wir schlafen gingen, war ich richtig deprimiert. So schnell können also zwei gemeinsame Wochen vorbeihuschen!
02.05.15
Wir mussten früh los, der Stray-Bus fuhr um 08:00 Uhr los. Das Morgenessen mit Ramona und Benni kam mir ein Bisschen vor wie eine Henkersmalzeit, das Ende unserer gemeinsamen Zeit stand vor der Türe. Der Abschied war hart! Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen nun nochmals so lange zu bleiben, wie wir schon unterwegs waren. Und überdies noch mit dem Unterschied, dass wir in dieser Zeitspanne nun keine bekannten Gesichter mehr sehen würden. 2.5 Monate hört sich nach wenig an, aber wenn ich mir überlege, was wir alles in den letzten 2.5 Monaten erlebt hatten, kommt es mir wie eine kleine Ewigkeit vor. Als das Abschiedsszenario vorrüber war, ging's dann los mit Stray. Es wartete bereits ein kleines Grüppchen von Backpackern vor dem Stray-Büro und so konnten wir uns noch ein wenig austauschen. Wir hatten zwei Guides dabei, einen sehr gut englisch-sprechenden Laotaner und eine Thailänderin, deren Englischkenntnisse nicht viel mehr als "Yes , no , und hello" hergaben. Mit zwei Minivans fuhren wir dann los, hatten genug Platz für Gepäck und Beine, denn die Busse waren bei weitem nicht gefüllt. So reist es sich gemütlich! Nach etwa zwei Stunden erreichten wir Ayutthaya, eine Stadt nördlich von Bangkok. Historisch ist die Stadt sehr interessant, denn es war einst die Hauptstadt von Thailand. Durch den Krieg mit Burma wurde ein Grossteil der Stadt jedoch zerbombt, so auch die Tempelanlage. In blinder Zerstörungswut wurde jedem einzelnen Buddha dort der Kopf abgeschlagen. Stray lud uns bei einem Hostel ab, in dem wir aber nicht übernachten würden, sondern unser Gepäck zwischenlagern konnten und etwas essen. Danach holten uns zwei Tuk Tuks ab und brachten uns zum Bootssteg von Ayutthaya, denn es stand eine Bootstour auf dem Programm. Mit zwei kleinen Bananenschalen brausten wir stromaufwärts zum ersten Tempel. Schon toll, alle sind direkt vom Wasser aus zugänglich. Der erste Tempel ist eine Mischung aus neu und alt. Tatsächlich stehen noch ganz ursprüngliche Mauern und Gebäude, es wurden zudem neue, pompöse Statuen und Türme gebaut. Dieser Mix verleiht dem Areal ein besonderes Flair und uns hat dieser Tempel sehr gut gefallen! Wenn ich übrigens nicht mehr jeden Namen der buddhistischen Tempel weiss und hier aufschreiben, bitte nicht böse sein! Alleine in Thailand gibt es ein paar Tausend Tempel, auch Wat genannt und die Namen sind nicht ganz so leicht zu merken!
Aber vom zweiten auf unserer Liste weiss ich den Namen noch: Wat Phanan Choeng! (Also ich geb's zu: Wikipedia hat mir den Namen ausgespuckt) Er unterschied sich dadurch von den andern, dass er thailändische und chinesische Elemente kombiniert. Das war spannend zum vergleichen. Für uns Laien gab es ein paar offensichtliche Unterschiede: Schrift, Chinesisch mit viel grelleren Farben und Drachen, Thailändisch mit viel mehr Glitzer und Gold.
Dies von mir als Amateur-Buddhistin.
Die dritte und letzte Anlage weiter unten am Fluss war wohl die eindrücklichste! Es standen nur noch Ruinen und man bekam einen Eindruck, wie schlimm der Krieg gegen die Burmesen gewesen sein musste. Die Zerstörung der Buddhastatuen, das Abschlagen derer Köpfe war ein brutaler Gewaltakt, denn für die Buddhisten ist der Kopf eines Buddhas das grösste Heiligtum.
Nach dieser tollen Bootsrundfahrt ging es zurück zum Hostel, wo wir Zeit hatten uns ein Bisschen als Gruppe besser kennenzulernen und den Pool dort als Abkühlung zu nutzen. Unsere Gruppe bestand aus 11 Personen, geführt wurden wir von La, dem Stray-Guide. Wir merkten aber relativ schnell, dass wir für diese Reise viel mehr Zeit haben würden als die andern, sprich wir würden sie bereits in Chiang Mai verlassen, denn wir wollten dort unbedingt länger als die minimale Zeitspanne von zwei Tagen bleiben. Schade eigentlich, denn es hatte wirklich nette Leute dabei!
Um 19:00 Uhr holten uns die Tuk Tuks ab und fuhren uns mit allem Gepäck zum Bahnhof. Dass wir schon so schnell wieder in einem Nachtzug liegen würden, war uns also nicht bewusst. Dieses Mal zeigte sich das Abteil, durch die Vorhänge, nicht in Neongrün, sondern in zauberhaftem Himmelblau. Ansonsten alles gleich, Damiano bezog das obere Bett, ich durfte im unteren schlafen. Ich schlief wieder erstaunlich gut, wenn auch das Geruckle Richtung Norden irgendwie extremer war, als gegen Süden.
Aufbruch: | 18.02.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 13.07.2015 |
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