5 Monate "Flitterwochen"

05.07.15

Heiliges Chaos! Die Altstadt ist wie überall beschrieben: Ein einziges Wirrwarr aus Rollern (zu etwa 80%) , Fussgängern (10%) , Taxis (2%) und mühsamen Strassenverkäufern (8% - aber nervtötend zu 100%!)
Nebst unserem Pflichtbesuch in der Ruhe-Oase, der Joma-Bakery, liefen wir noch eine Runde um den Stadt-See. Dort hat es einen Fussgängerpfad und man kann so dem Verkehr ein Wenig entkommen. Auf alle Fällen denjenigen, die sich an die Regeln halten und das durchgestrichene Rollerschild beachten.
Auf dem See hat es eine kleine Insel mit einem Mini-Tempel. Es kostet Eintritt und entlockte uns zwei Tempel-Profis gerade ein müdes Lächeln. Trotzdem war es nett und der Eintrittspreis ist ja auch nicht viel. Ansonsten wollten ich und meine Kamera einfach noch ein Bisschen durch die Altstadt ziehen. Scheinbar haben hier früher die Zünfte das Stadtzentrum ausgemacht und so gibt es noch heute zu den verschiedenen Handwerken verschiedene Strassen. Seidestrasse, Schuhstrasse, Brillenstrasse, usw. Nebst den verstopften Strassen bietet die Stadt noch alte, französisch-charmante Fassaden und ein grosses Stromkabelchaos. Jeder, der ein Fenster im Haus hat, besitzt entweder ein Hotel oder stellt winzige Plastikhocker auf die Strasse, voilà das Restaurant ist eröffnet. Zwischendurch findet sich Abwechslung in den Souvenirshops.
Unser Abendessen nahmen wir auf der Strasse zu uns und nachdem Damiano dann auch klar wurde, dass die Holzstühle hier Tische und die Plastikhocker die Stühle sind, konnte es losgehen! Der Streetfood hier in Hanoi ist sehr lecker und vom Preis eher günstig. Weltberühmt und persönlicher Favorit sind die Spring Rolls.

06.07.15

Morgen würde es auf die Halong Bay gehen. Mit diesem Gedanken (und vielleicht auch ein wenig Ausrede) erlaubten wir es uns, heute einen Lesetag einzuplanen. Wir beide sassen nämlich mit Höchspannung an einem Thriller und konnten unsere Bücher fast nicht mehr zur Seite legen. Es reichte dann aber doch für einen weiteren Rundgang durch die Altstadt. Da es nicht viel Neues zu sehen gab, erzähle ich vom "Highlight". Man stelle sich eine Kreuzung mitten in der Stadt vor. Kreuzung bedeutet in Hanoi, dass jeder Verkehrsteilnehmer irgendwie versucht, in seine Strasse zu gelangen. Das Ziel ist es, keinen Unfall zu bauen und am lautesten zu hupen. An ebenso einer Kreuzung hat ein Mann einen Stuhl hingestellt, einen Spiegel an einer Hausmauer aufgehängt und ein Schild "Hair Cut". Klar, dass Damiano diesen luxuriösen Frisörsalon ausprobieren musste. Der Haartrimmer wurde mit einem Verlängerungskabel aus dem Fenster des ersten Stocks mit Strom versorgt. (Vielleicht sollte der Herr mal auf Akku umstellen?) Für drei Franken gab es einen ordentlichen Haarschnitt und ein annerkenndes Lächeln der Vietnamesen auf der Kreuzung. Klar, dass der Blondhaarige auf diesem Stuhl die Attraktion war!
Später trafen wir auf alte Bekannte und genossen ein Strassenabendessen mit Catherine und Claire, die wir von Stray kannten.