Ein lang gehegter Traum wird wahr!
Reisetag nach Kambodscha, 12.02.2008
7:45 Uhr wir verlassen per Boot die nette Insel Don Det und Laos.
10:30 Uhr erreichen wir den laotischen Grenzposten.
Die letzten 1.000 Meter laufen wir auf staubiger Piste zur kambodschanischen Grenze Dong Kralor.
Wir kaufen ab der Grenze ein Ticket (mit dem Bus) nach Siem Reap (28 USD/Erwachsener, fuer Paul schlage ich die Haelfte raus) Das ist unsere teuerste Fahrt bisher!!!
An der Grenze herrscht bei den kambodschanern Durcheinander. Erst alle in die Mini-Vans rein, dann wieder raus, es kommt ein grosser Bus. Wir koennen doch im Mini-Van sitzen bleiben. Es heisst, wir fahren bis nach Stung Treng, von dort nehmen wir dann den grossen Bus zum ersten Etappenziel (mit einer Uebernachtung, da zu weit bis nach Siem Reap).
Jetzt stehen wir am Ende einer, mitten im Fluss aufgeschuetteten, Verlade- bzw. Auffahrrampe fuer die Faehre(in Champosak). Faehrweg ca. 400 Meter. Wenn ich den Kopf links drehe, schaue ich auf eine riesige neue Bruecke. Warum nutzen wir denn nicht diese? Ah, die kostet Maut und zu teuer fuer das Fahrunternehmen.
Am Ufer legen wir an, die Fahrzeuge muessen rueckwaerts die Verladerampe hochfahren. Ein LKW mit Zement versperrt die Zufahrt. Oh Gott, das kann dauern. Wir laufen Richtung Markt und Suppenkuechen, weil wir richtig Hunger haben, da sammelt uns hupend unser Mini-Van-Fahrer wieder ein.
Frechheit, wir werden zu einem Restaurant, etwas ausserhalb des Zentrums gefahren. Wir hassen die Schlepper. Wir hassen das Gefuehl abgeholt zu werden, uns zu fuehlen wie ein Bettlaegriger, den das Rote Kreuz zur Stuhlproben-Untersuchung einsammelt.
Mittagessen. Als wir fertig sind, werden alle wieder aufgeteilt. Der grosse Bus leer gemacht, alle werden wieder auf Mini-Vans verteilt. Wir bleiben jetzt einfach sitzen und warten ab, was passiert. Ein privater PKW, gammelvoll mit 7 Personen faehrt ab. Einer der Mini-Vans, vollgepresst mit Touris und Massen an Gepaeck auf dem Dach faehrt ab, haelt aber an der Kreuzung wieder an und wartet auf uns.
Was eine SCHEISS Organisation!!! Mittlerweile ist es 15:50 Uhr. Wir sitzen total verschwitzt im Mini-Van, die Jungs spielen Frisbe auf der Strasse und alle koennten wir schon lange unterwegs sein, denn die Strecke ist nicht unbeachtlich!!!
Aber in Kambodscha haben wir ja nicht so viel auf dem Reisezettel stehen.
Aufruhr entsteht, als 7 Personen ohne Sitze dastehen und nicht unterkommen, sie drohen mit der Tourist-Polizei, manche verlangen sogar ihr Geld zurueck. Ein weiterer Privat-PKW kommt gefahren, welcher 4 Personen (2 Locale und 2 Touris) mitnimmt, welche nach Kratie wollen. Das ist die kuerzeste Strecke von allen.
17:30 Uhr fahren wir ab. Die restlichen fuenf, welche keinen Platz hatten, fahren jetzt bei uns mit. Vollgestopft und sicher ueberladen fahren wir mit einem Ersatzfahrer los.
Um diese Zeit wollten wir schon den halben Weg geschafft haben.
Ziel verfehlt!!!
Um 19 Uhr erreichen wir Kratie. Wir erhalten neue Tickets und diese Arschbande will uns nur zwei Tickets ausstellen, Paul sollten wir auf den Schoss nehmen, obwohl wir die Halfte bezahlt haben.
Ich hab den armen Kerl dann so zur Sau gemacht und ihm schliesslich ueberdeutlich gemacht, dass ich fuer diese Fahrt schon bezahlt habe, Paul trotzdem auf dem Schoss sitzen hatte und wir drei Tickets fuer diesen scheiss Bus (ich zeigte auf den grossen Bus am Strassenrand) haben moechte. Er stellte sie aus.
Wir laufen ins Heng Heng II Hotel (Tipp aus Gerhard's Reiseheft, DANKE Gerhard und Anne) schauen uns das Zimmer an, 15 USD, nehmen es, denn morgen frueh um 07:15 Uhr faehrt der Bus vor der Haustuere ab (wir sind mitten in der Stadt).
Paul jammerte schon lange im Bus, er haette solchen Hunger - wir natuerlich auch! An der Mekong Promenade sind Essensstaende aufgebaut, welche uns aber nicht gefallen. Manfred entdeckte den Nachtmarkt, auf welchen die Einheimischen ihr Abendessen per Moped einkaufen und mit nach Hause nehmen. Wir essen hier. Es gibt eine grosse Fischauswahl, kaufen den groessten gebackenen, welchen wir finden koennen und drei Beutel Reis. So, was noch? Wir stehen am Tisch einer Verkaeuferin, welche in bestimmt 20 Toepfen ihre Speisen anbot. Wir sind am Auswaehlen, da kommt ein heftiger Windstoss, es weht den Sonnenschirm im und dieser mit seiner Wucht die ganzen Toepfe vom Tisch. Manfred hat Chicken-Curry auf Hose und Hemd abbekommen und mir gelang es grade noch, Paul vor Cocosmilch-Suppe und dem brennenden Feuerofen in Sicherheit zu bringen. Nichts ist passiert, zum Glueck!!!
Zu allem Elend haben wir dann auch noch Stromausfall und so sitzen wir im Dunkeln, essen Reis und Fisch aus der Plastiktuete, denn Tische, Teller und Besteck gibt es an dieser Stelle nicht! Die Getraenkeverkaeuferin gibt uns drei Plastikloeffel und wir schaufeln rein. Lecker!!!
Zum Abschluss holen wir uns noch einen kambodschanischen Nachtisch. Undefinierbar, muss irgend etwas aus Cocosnuss und Reis gewesen sein.
Auf dem Zimmer: Paul schaut grade Fernseh und Manfred ist daneben eingeschlafen. Ich muss noch geschwind alles im Tagebuch niderschreiben, damit ich diesen Scheisstag und den doofen Einstieg nach Kambodscha abschliessen kann.
Wir freuen uns trotzdem auf Morgen.
Aufbruch: | 14.01.2008 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 13.04.2008 |
Laos
Kambodscha
Vietnam