Ein lang gehegter Traum wird wahr!

Morgens nach einer Nudelsuppe zum Fruehstueck, suchen wir ein kompetent ausschauendes Reisebuero. Wir werden fuendig und die sehr beschaeftigte junge Frau bedient uns nach einer Wartezeit. Wir lassen uns die Moeglichkeiten eines Fluges nach Da Nang und Bangkok zeigen und buchen schliesslich einen Flug fuer morgen von Saigon nach Da Nang und weiterhin einen Flug von Saigon nach Bangkok am 19.3.2008.

Von dort aus lassen wir uns per Moto zur Shoppingmeile Nguyeen Hue bringen. Im riessigen Saigon Square Shopping Center kaufen wir noch eine weitere 2 GB SD-Karte und laufen dann zum gegenueberliegenden legendaeren Hotel Rex.

Tatsaechlich fungiert es erst seit 1976 als Hotel, denn in den 60er Jahren diente es als Quartier fuer amerikanische Offiziere und war Schauplatz regelmaessiger Pressekonferenzen, die unter den abgestumpften Medienvertretern als "5-Uhr-Maerchenstunde" bekannt war. Von der Rooftop-Garden-Bar im 5. Stock geniessen wir einen hervorragenden Blick ueber das lebendige Treiben der Strassen.

Wieder unten auf der Strasse: Grade unterhielten wir uns ueber das Thema, dass Manfred unbedingt mal zur Fusspflege muesste, drueckte eine junge Vietnamesin Paul einen Flyer von einem Beauty Salon in die Hand. Da muessen wir nicht lange ueberlegen - die Preise sind soweit ok. Manfred bekommt ein komplettes Fusserneuerungsprogramm, Paul eine Fussmasage und ich lasse mir die Naegel kuerzen und lackieren.

Abendbrot findet heute auf dem grossen Markt CUO DONG statt. Drinnen kaempfen wir uns durch die schmalen Gaenge, welche je nach Art der angebotenen Waren unterteilt sind. Es wimmelt von Einkaufslustigen, welche sich durch die hier angebotenen Souveniers, Schuhe, Schmuck, Handtaschen, T-Shirts, Lebensmittel usw. kaempfen. Das alles jedoch ist harmloch im Vergleich zum Fischmarkt im hinteren Bereich des Komplexes, denn dort finden sich Eimer mit Aalen, lebendige, an den Beinen zusammengebundene Froesche, haufenweise Schweineohren und -schnauzen, Koerbe voller Huehner und andere schaurige Ansichten.

Wir machen uns auf zur kulinarischen Entdeckungsreise, denn die Essensstaende bieten zum Teil kuriose Koestlichkeiten an. Manfred entdeckt bei einer aelteren Marktfrau dicke Wuerste. Er ruft mich herbei, dennoch will mein Gaumen keine Freudenspruenge machen. Gefuellte Daerme, Panzen, irgendwelche Innereien. Serviert wird alles mit einer braunen Sauce. Manfred bestellt eine Portion. Wir nehmen Platz auf einem ueblichen Kleinkinderhocker aus Plastik. Manfred hat gerade begonnen zu essen, bricht der bereits defekte Hocker entzwei, die Kutteln und Daerme fliegen durch die Luft, die Sauce landet auf seinem weissen T-Shirt und schliesslich landet er mit einem kleinen geretteten Teil auf dem Teller auf seinem Hintern. Prompt wird der defekte Hocker ausgetauscht und Manfreds Teller erneut gefuellt.

Wie hats geschmeckt? Bisschen nach Wurst, aber nichts fuer mich! Manfred muss es auch kein zweites Mal bestellen.

Abends quaelen wir uns durch den Strassenverkehr zurueck zum Hotel, welcher absolut erwaehneswert ist. Es steckt keine erkennbare Struktur hinter dem Wahnsinn. Rein theoretisch herrscht Rechtsverkehr, doch in der Praxis weichen alle Verkehrsteilnehmer - ob motorisiert oder nicht - immer dahin aus, wo grade Platz ist und benutzen dabei statt Blinker oder Bremse die Hupe. Vorfahrt hat immer das staerkste Fahrzeug auf der Strasse, alle anderen werden ruecksichtslos weggedraengt. Beim Ueberqueren der Strasse bin ich schon geuebt, allerdings ist der Verkehr hier noch viel dichter. Manfred habe ich schon ein paar Mal beobachtet, dass er zoegerte, was den Verkehrsteilnehmer dermassen irritierte, dass er ins Wanken kam. Jetzt nehme ich beide an die Hand, Paul links und Manfred rechts. Ich bin die mutigere und traue mich, in den laufenden Wahnsinn hineinzulaufen. Troedler kommen unter die Raeder, nur wer sich mit Hechtspruengen auskennt, kommt unbeschaedigt in sein Bett!

Viele Gruesse...TANJA, MANFRED und PAUL