2009 - Zurück nach Australien

Reisezeit: Juli 2009 - März 2010  |  von Mirjam & Nico L.

Rotes Zentrum & South Australia: Kata Tjuta

Am Morgen ging es ziemlich anstrengend weiter. Wir sollten den Sonnenuntergang über Uluru und Kata Tjuta anschauen und mussten dafür um 04.30 aufstehen, was ich persönlich nicht schlimm fand. Allerdings hatten wir nur eine halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt, und da die Toiletten einen ziemlichen Fußweg entfernt waren, reichte die Zeit gerade mal um seine Sachen und den Schlafsack zu packen, sich im Swag kurz umzuziehen und den Swag zusammenzurollen. Nachdem der erste Tag ja auch schon recht stressig gewesen war, sank meine Laune (und nicht nur meine) jetzt erstmal auf den Nullpunkt. Eine der Französinnen hatte es sich nicht nehmen lassen, trotz der kurzen Zeit zur Toilette zu gehen, und so warteten wir mit angelassenem Motor vor den Sanitäranlagen, brausten dann Richtung Kata Tjuta los und kamen gerade noch rechtzeitig auf der Aussichtsplattform an. Von hier aus hatte man einen guten Blick auf die Felsengruppe und konnte auch den Uluru sehen, so dass man den Sonnenaufgang über beiden beobachten konnte. Es war wirklich sehr schön, dennoch konnte ich das Ganze nicht wirklich genießen. Es war eisig kalt, die vielen anderen Touristen unterhielten sich fortwährend in totaler Lautstärke, was die Stimmung doch ziemlich zerstörte, und ungeduscht und halb im Schlafanzug war es auch nicht so toll. Trotzdem ist dieser Sonnenaufgang wohl etwas, das man gesehen haben sollte, wenn man schon in der Gegend ist, und er hatte natürlich schon etwas Magisches.

Nach diesem Naturschauspiel hatten wir kurz Zeit, uns auf den Parkplatztoiletten die Zähne zu putzen und neben dem Bus hastig zu frühstücken, bevor wir direkt nach Kata Tjuta fuhren. Diese Felsen sind ca. dreißig Kilometer vom Uluru entfernt und viel weniger bekannt, aber nicht minder schön, und für die Anangu noch heiliger. Kata Tjuta bedeutet in ihrer Sprache "viele Köpfe" und besteht aus sechsunddreißig Erhebungen. Im Gegensatz zum Monolithen Uluru bestehen sie aus verschiedenen Gesteinsarten.
Hier konnten wir uns zwischen verschiedenen Wanderungen entscheiden. Da ich doch ziemlich müde war und es nun sehr heiß geworden war, wählte ich eine kürzere, die über drei Kilometer durch die Walpa Gorge führte. Diese Wanderung war wirklich wunderschön - Australien wie aus dem Bilderbuch. Die roten Felsen und grünen Pflanzen bildeten einen faszinierenden Kontrast, ergänzt vom strahlend blauen Himmel. Einfach nur wahnsinnig schön.

Es sind nur wenige Stellen der Felsen für Besucher zugänglich, da Kata Tjuta den Anangu so heilig ist. An vielen Orten werden Zeremonien und religiöse Rituale abgehalten.

Es sind nur wenige Stellen der Felsen für Besucher zugänglich, da Kata Tjuta den Anangu so heilig ist. An vielen Orten werden Zeremonien und religiöse Rituale abgehalten.

Kata Tjuta wurden von den Europäern die "Olgas" nach der Königin Olga von Württemberg genannt. Heute werden beide Bezeichnungen benutzt, offiziell heißen sie aber Kata Tjuta.

Kata Tjuta wurden von den Europäern die "Olgas" nach der Königin Olga von Württemberg genannt. Heute werden beide Bezeichnungen benutzt, offiziell heißen sie aber Kata Tjuta.

Das Tal des Windes - in der Tat! Ich verlor meinen Hut, fand ihn aber zum Glück wieder

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Auf dem Weg zurück zum Ayers Rock Resort: Der Lasseter Highway ist der wichtigste Highway in Zentralaustralien

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Lake Amadeus, ein großer Salzsee

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Mt. Conner - dieser Berg wird angeblich häufig mit dem Uluru verwechselt

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Nach einem Picknicklunch im Resort ging es weiter zur Rinderfarm Curtin Springs, ca. sechzig Kilometer von Yulara entfernt. Hier gab es ein Café, einen Pool und Duschen, man konnte außerdem Helikopter fliegen, Kamel reiten oder Quadbike fahren. Ich entschied mich dafür, einfach nur entspannt zu duschen, und traf danach im Café die beiden Amerikanerinnen, Mary aus Kalifornien und Ilona aus New Hampshire. Beide gingen auf die sechzig zu und waren mir von Anfang an sehr sympathisch gewesen. Wir unterhielten uns sehr nett. Die beiden hatten die Tour bisher ebenfalls als sehr anstrengend empfunden, was mich erstmal beruhigte - dann lag es also doch nicht an mir

Curtin Springs Station

Curtin Springs Station

Ein frecher Emu, der nur Nahrung stibitzen will

Ein frecher Emu, der nur Nahrung stibitzen will

Nach der Dusche, einem kalten Drink und der netten Unterhaltung ging es mir direkt schon viel besser. Inzwischen war es später Nachmittag und wir fuhren weiter durch wunderschöne Landschaft bis nach Kings Creek Station, einer Rinderfarm ganz in der Nähe des Kings Canyon. Hier hatten wir weitab von den Farmgebäuden einen Platz zum Campen, der einfach nur wunderschön war. Also hieß es wieder Swags auspacken, Lagerfeuer machen usw. Während Georgette kochte, konnten wir die Gegend erkunden. Mary, Ilona, die Französin Myrie und ich kletterten auf einen Hügel, von wo aus wir einen fantastischen Blick auf die Umgebung hatten. Hier saßen wir und genossen den Sonnenuntergang, während die Amerikanerinnen lustige Anekdoten ihrer vielen Reisen erzählten. Das war ein wirklich toller Abend und als ich dann in meinem Swag lag und den Sternenhimmel sah, fühlte ich mich zum ersten Mal nach langer Zeit wirklich entspannt und das richtige Outbackgefühl stellte sich endlich ein.

© Mirjam & Nico L., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Juli bis November 2009 machte ich ein Auslandssemester an der James Cook University in Cairns. Danach reiste ich vier Monate mit dem Rucksack durch das Land - zunächst schaute ich mit Zentralaustralien und den Süden an und bereiste dann einen Monat lang den Westen, bevor ich vier Wochen in Melbourne und Tasmanien verbrachte. Zum Schluss verbrachte ich dann noch etwas Zeit in Sydney, in Brisbane und im Outback von Queensland.
Details:
Aufbruch: 22.07.2009
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 24.03.2010
Reiseziele: Australien
Hongkong
Der Autor
 
Mirjam & Nico L. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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