2009 - Zurück nach Australien
Victoria & Tasmanien: Cradle Valley & Fahrt in den Westen
Am nächsten Morgen, nach einem Frühstück im Gemeinschaftsraum mit lauter geschäftigen Wanderern, fuhren wir nur kurz die acht Kilometer von unserer Unterkunft zum Lake Dove. Dieser wunderschöne See und dahinter der eindrucksvolle Berg - das war einer der schönsten Anblicke, die ich je erlebt hatte, eine perfekte, unglaubliche Szenerie!
(Auch wenn ich das Gefühl habe, dass es auf den Fotos nicht so rüberkommt - ich hoffe, ich konnte es wenigstens ein bisschen für euch einfangen.)
Eine Nachbildung des Waldheim Cottages - hier lebte der Österreicher Gustav Weindorfer, dessen Bemühungen es zu verdanken ist, dass hier ein Nationalpark entstand.
Von hier aus machten wir eine dreistündige Wanderung zum Marion's Lookout, einem auf einem der anderen Berge gelegenen Aussichtspunkt. Die Wanderung war für mich wirklich anstrengend, weil es größtenteils steil bergauf ging - aber es lohnte sich, denn die Ausblicke und die Landschaft waren unglaublich. Es war etwas ganz Besonderes, diese einmalige Gegend erleben zu dürfen.
Dass diese Gegend heute als Nationalpark besteht ist, wie schon erwähnt, dem Österreicher Gustav Weindorfer zu verdanken. Er kam auf seiner Hochzeitsreise in diese Gegend, da er und seine Frau sehr an der Botanik interessiert waren und die örtliche Pflanzenwelt untersuchen wollten. Weindorfer kam zu dem Schluss, dass dieses Naturparadies unbedingt für Nachwelt erhalten werden müsse und dass diese Schönheit in der Welt bekannt werden solle.
Er baute das Waldheim Cottage und brachte die ersten Touristen zum Cradle Mountain. Dies war sehr erfolgreich, und Weindorfer entwickelte daraufhin ein Nationalpark-Konzept und tourte durch ganz Tasmanien, um für sein Projekt zu werben. Den Cradle Mountain und Lake St. Clair zu erhalten, wurde zu seinem Lebensziel.
Er erhielt viel Zustimmung, aber trotzdem war es ein langer und harter Weg, vor allem finanziell. Seine Ehe ging daran zu Grunde, da seine Frau mit dem harten Leben in dem klimatisch oft ungemütlichen Gebiet nicht zurecht kam, und er litt immer mehr an gesundheitlichen Problemen.
Heute ist Gustav Weindorfer eine Art tasmanischer Held, denn hätte er nicht das Potential der Insel erkannt und sich für die Natur eingesetzt, dann wäre Tasmanien wohl nicht das, was es heute ist.
So ging es also den Berg hinauf durch diese karge, aber trotzdem wunderschöne und faszinierende Landschaft. Immer wieder kamen wir an kleinen Seen vorbei, hatten weite Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler, und ich kam einfach aus dem Staunen und Fotografieren nicht heraus...
Nach der Wanderung und einem Abstecher zum Café und Souvenirshop, wo ich natürlich nicht widerstehen konnte, ein T-Shirt zu kaufen, fuhren wir eine Stunde lang bis nach Rosebery, wo wir Lunch hatten und im Supermarkt einkauften.
Howard war ja, wie gesagt, ein wirklich komischer Typ, aber das hatte auch sein Gutes. Natürlich war auch auf dieser Tour vorgesehen, dass wir mittags selbst Sandwiches machen sollten. Aber er hatte keine Lust dazu und ging daher jeden Mittag mit uns in irgendein Fast Food-Restaurant, wo wir uns auf seine Kosten etwas bestellen konnten - naja, ich kann nicht sagen, dass mir das nicht mehr als recht gewesen wäre
Als nächstes ging es weiter zu den Henty Sand Dunes, den größten Sanddünen Tasmaniens. Wir kletterten hoch und liefen oben herum - sehr surreal, mitten im Wald plötzlich auf diese riesigen Dünen zu treffen, wie eine Wüste inmitten von Bäumen. Und sogar das Meer konnte man von hier aus noch sehen.
Am späten Nachmittag legten wir die letzte Etappe des Tages zurück, bis nach Strahan an der Westküste. Obwohl dies die touristischste Stadt im Westen ist, war es um diese Uhrzeit menschenleer. Wir besuchten den schönen Ocean Beach, den längsten Strand Tasmaniens, und erreichten dann unseren Bungalow für die Nacht.
Aufbruch: | 22.07.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2010 |
Hongkong