2009 - Zurück nach Australien
Victoria & Tasmanien: St. Helens, Bay of Fires & St. Columba Falls
Am nächsten Morgen fuhren wir ca. eine Stunde lang entlang der Küste, vorbei an herrlichen Stränden und grünen Wiesen. Einfach eine traumhafte Gegend. Ich hatte so viele begeisterte Erzählungen von Tasmanien gehört, aber so malerisch hatte ich es mir nicht vorgestellt!
Wir fuhren bis zur Bay of Fires in der Nähe der Stadt St. Helens. Diese Bucht ist berühmt für die rote Färbung ihrer Felsen, hervorgerufen durch Algen. Bis auf ein paar einheimische Camper waren hier kaum Menschen. Kristallklares Wasser, ein weißer, sauberer Strand, die roten Felsen und die frischeste Luft, die man sich vorstellen kann... Ein wahres Paradies!
Und tatsächlich wurde die Bay of Fires 2009 von Lonely Planet zum schönsten Ort der Welt gekürt. Die Frage ist nur, ob sie es nach dieser Wahl auch noch bleibt! St. Helens bereitet sich schon auf den Besucheransturm vor und verbessert die Zufahrtsstraßen, wird die Bucht aber auch zum Nationalpark erklären lassen, um die Touristen besser in Schach zu halten und die Umwelt durch strengere Regeln zu schützen.
Trotzdem waren wir sehr froh, diesen Ort vor dem zu erwartenden Massenansturm zu sehen, noch so ursprünglich und beinahe unberührt. Es war einfach unbeschreiblich. Nicht nur die Schönheit des Strandes selbst, sondern das ganze Erlebnis: Die Luft, die Brandung, die wunderschönen roten Felsen... Natur pur, an einem Ort, der einfach nur klar und frisch war. Wirklich eines der allerschönsten Erlebnisse der ganzen Reise, das rundum vollkommen war und von dem man immer wieder träumen kann...
Die Bay of Fires heißt übrigens nicht wegen der roten Felsen so, auch wenn man das meinen könnte, sondern weil die britischen Entdecker von ihren Schiffen aus die Feuer der Aborigines sahen, die hier am Strand campten.
Wir kletterten auf den Felsen herum, von wo aus man wunderschöne Ausblicke auf das Meer genießen konnte. Um auf den höchsten Punkt zu kommen, musste man schon ganz schön klettern, und A. und ich (beide mit Höhenangst) halfen uns gegenseitig und feuerten uns an, mutig weiter zu machen. Auch das machte dieses Erlebnis noch mehr zu etwas Besonderem.
Nachdem wir den ganzen Vormittag in der Bay of Fires verbracht hatten, aßen wir in St. Helens zu Mittag. St. Helens ist mit 2300 Einwohnern die größte Stadt an der Ostküste Tasmaniens und ein wichtiger Hafen für die Tiefseefischerei. So bekamen wir heute auch keine Sandwiches, sondern hatten Lunch in einem Lokal, das sich auf einem alten, urigen Boot befand.
Nach dem Essen fuhren wir eine Stunde lang durch das Pyengana Valley, wo es fast genauso aussah wie in Österreich: Berge und Wälder, davor grüne Wiesen und schwarzweiße Kühe... Fast zu idyllisch um wahr zu sein, erst recht in Australien! Unser Ziel waren die St. Columba Falls, mit neunzig Metern die höchsten Wasserfälle Tasmaniens. Wir machten eine kurze Wanderung durch herrlich üppigen Regenwald bis dort hin. Der Wald war wirklich der Wahnsinn. Wie in den Grampians war es gemäßigter Regenwald, und er war so dicht und grün, dass man es sich nicht schöner ausmalen könnte. Und trotzdem trafen wir auch hier, wie fast überall in Tasmanien, kaum andere Reisende.
Am späten Nachmittag kamen wir in Launceston an, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens. Die ersten drei Tage der Tour waren so gut wie perfekt gewesen, und vor allem der heutige war ganz klar einer der besten Tage der ganzen Reise.
Heute Abend mussten wir uns allerdings von unserem Guide Ian und auch von A. verabschieden, da für sie die Tour zu Ende war. Ab Morgen würden wir einen neuen Guide und auch neue Mitreisende haben...
Mein erstes Foto von einer Schlange. Es ist eine Tigerschlange, und sie ist giftig, aber wenn man sie einfach in Ruhe auf ihrem Stein liegen lässt, passiert nichts.
Aufbruch: | 22.07.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2010 |
Hongkong