2009 - Zurück nach Australien
Victoria & Tasmanien: Melbourne I
In Melbourne gab es erstmal viel zu organisieren, weil ich zur Migrationsbehörde musste. Mein Studentenvisum lief nämlich aus und ich musste für den Rest der Reise ein Touristenvisum beantragen, wofür einiges vorzuweisen war: Flugticket, Kontostand, Unizeugnis, Reiseplanung usw. Ich war doch recht nervös, aber alles klappte super und ich konnte erleichtert aufatmen, als die nette Behördenfrau mir den neuen Aufkleber in den Reisepass klebte. Hurra, nun konnte die Erkundung Melbournes losgehen!
Melbourne wurde 1835 von Europäern am Fluss Yarra, einige Kilometer vom Meer entfernt, gegründet, traditionell gehört das Land den Koorie. Es wurde durch den Goldrausch zur Metropole und war lange die wichtigste Stadt des Kontinents, bis es im 20. Jahrhundert von Sydney überholt wurde. Heute ist es die zweitgrößte Stadt Australiens, aber wohl mindestens genauso berühmt wie Sydney, nicht zuletzt durch die vielen Sportevents. Gerade fanden die Australian Open statt und alles drehte sich um Tennis.
Der Federation Square in der Mitte der Stadt ist ein zentraler Treffpunkt und wurde gerade zum fünfthässlichsten Gebäudekomplex der Welt gewählt - so schlimm find ichs gar nicht!
Melbourne kam mir auf den ersten Blick wahnsinnig hektisch vor. Perth und Adelaide waren im Vergleich dazu Dörfer gewesen, und so empfand ich diese laute, große Metropole als sehr stressig. Aber nachdem ich mir die Stadt etwas genauer angeschaut hatte und Stück für Stück eroberte, gefiel sie mir doch richtig gut und ich fühlte mich wahnsinnig wohl hier - Liebe auf den zweiten Blick!
St. Paul's Cathedral am Federation Square, wo ich durch Zufall eine wunderschöne Messe mit Chor anhörte
Die Victoria Markets im Norden der Stadt sind wohl die berühmtesten Märkte in ganz Australien, und das zu recht. Auf einem riesigen Areal wird hier seit 125 Jahren alles verkauft, was man sich vorstellen kann.
Melbourne ist eine sehr vielfältige Stadt und die verschiedenen Viertel haben alle einen ausgeprägten eigenen Charakter. Melbournes China Town gehört zu den ältesten asiatischen Vierteln der Welt, während Fitzroy das bunteste, alternativste Viertel ist. Am besten gefiel mir aber Carlton, das italienische Viertel: Hier reihten sich farbenfrohe Pizzerien und Eiscafés aneinander, und draußen saßen alte Männer, die wild gestikulierend auf italienisch diskutierten.
Der Multikulturalismus sprüht in dieser Stadt wirklich aus allen Ecken und verleiht ihr eine ganz besondere Atmosphäre.
Der beliebteste Strand Melbournes befindet sich in der Vorstadt St. Kilda, und auch wenn ich den Strand selbst nicht besonders schön fand, so war St. Kilda als Ort allemal einen Besuch wert. Die multikulturelle Atmosphäre zeigte sich hier ebenso wie in der Metropole, aber alles war etwas eleganter. Es machte riesigen Spaß, die bunte Mischung aus Restaurants, Cafés und Boutiquen zu erkunden.
In der Sprache der Koorie bedeutet Yarra übrigens "fließend". Man kann auf dem Fluss verschiedene Bootsfahrten machen, und auch wenn das eher spießig klingt, fand ich so eine Bootsfahrt eine gute Möglichkeit, um flussauf- und flussabwärts etwas von der Stadt zu sehen. Zudem gab es einen guten, informativen Kommentar (von einem Menschen, nicht vom Tonband).
Hier wird gerade die 34. Arena der Stadt gebaut - Melbourne hat mehr Sportstätten als jede andere Stadt der Welt!
Aufbruch: | 22.07.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2010 |
Hongkong