2009 - Zurück nach Australien
Rotes Zentrum & South Australia: Adelaide
Um sieben Uhr morgens kam ich in Adelaide, der Hauptstadt South Australias, an, und nahm ein Taxi zum Hostel. Natürlich musste ich jetzt noch drei Stunden bis zum Check-In totschlagen, also gönnte ich mir ein leckeres Frühstück in einem Café. Dann ging ich zum Victoria Square, dem Mittelpunkt der Stadt.
Adelaide wurde auf dem Reißbrett von William Light geplant, daher hat die Stadt ein sehr klares Layout und wird von einem Grüngürtel umgeben. Ein Park reiht sich an den anderen, und der Gürtel umrundet ein Schachbrett schnurgerader Straßen. Ganz in der Mitte befindet sich der Victoria Square. Um die Kaurna, die Ureinwohner dieses Gegend zu würdigen, wird der Platz offiziell auch Tarndanyangga genannt, wie er in ihrer Sprache heißt.
Die Stadt wurde übrigens nach Adelheid von Sachsen-Meiningen benannt, die später Königin von Großbritannien wurde.
Am Victoria Square steht auch Adelaides Hauptpost, ein typisches Sandsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert.
Zurück im Hostel, kam ich auf ein Zimmer mit zwei Koreanern, einem Chilenen, einer Schweizerin und einem Luxemburger, und war damit richtig happy. Ansonsten war das Hostel nämlich voller Deutscher, ich hatte also das einzige internationale Zimmer erwischt. Ich freute mich wirklich sehr, denn ich wollte natürlich 1. viel lieber englisch reden und 2. Leute aus anderen Ländern treffen - auch wenn ich inzwischen festgestellt hatte, dass es den meisten deutschen Work&Travellern da mittlerweile anders ging und sie lieber riesige deutsche Cliquen bildeten.
Nach einer ausgiebigen Dusche machte ich mich wieder auf den Weg, um die Stadt zu erkunden.
Adelaide war ganz anders, als andere australische Städte, die ich bisher kannte. Hier gab es keine spektakulären Sehenswürdigkeiten, keinen Regenwald vor der Haustür, keinen Hafen, kein Opernhaus, keine beeindruckende Skyline. Stattdessen wartete Adelaide mit englisch anmutender Architektur auf, mit gepflegten Grünanlagen und schönen Häusern, mit dem perfekten Kleidungsstil der meisten Einwohner. Und ich spürte auf Schritt und Tritt, dass William Lights Plan aufgegangen war: Eine entspannte Stadt zu schaffen, mit vielen grünen Orten, an denen man sich erholen kann.
University of Adelaide - bei den schönen Gebäuden kann man fast neidisch werden! Dies ist die Bonython Hall, gebaut 1936 - sieht aber viel älter (und sehr, sehr britisch) aus.
St. Francis Xavier Cathedral - Adelaide ist auch als Stadt der Kirchen bekannt, auch wenn die Einwohner immer wieder betonen, dass es hier eigentlich viel mehr Pubs gibt. Diese Kathedrale wurde in den 1850er Jahren gebaut, der Turm wurde jedoch erst 1996 fertig gestellt!
Holy Trinity Church von 1848, die erste anglikanische Kirche in South Australia. Der Kaplan reiste auf der geschichtsträchtigen HMS Buffalo nach South Australia, dem ersten Schiff, dass freie Siedler in die neue Kolonie brachte. Der Grundstein wurde vom ersten Gouverneur höchstpersönlich gelegt.
Ayers House, ab 1855 das Zuhause von Henry Ayers, nach dem der Uluru "Ayers Rock" genannt wurde. Im späten 19. Jahrhundert war dieses Haus das Zentrum der High Society von Adelaide.
Das südaustralische Parlament
Ausblick vom Montefiore Hill auf die Adelaide Hills, die die Stadt von Norden her begrenzen. Hier befindet sich auch eine Statur von William Light, denn der Legende nach stand er auf diesem Hügel und zeigte hinunter ins Tal, um den Ort zu bestimmen, an dem Adelaide erbaut werden sollte.
Die beiden wichtigsten Museen sind das Museum of South Australia und das Migration Museum. Im ersten befinden sich eine große Sammlung von Artefakten der Aborigines, viele ausgestopfte Säugetiere aus aller Welt, und eine sehr interessante Ausstellung zum Antarktisforscher Douglas Mawson, die mir am besten gefiel. Das Migration Museum feiert South Australia als Einwanderungsstaat und widmet sich der Geschichte der verschiedensten Einwanderer, von Gründung der Kolonie bis heute. Mir gefiel es sehr gut, die Geschichten waren hochinteressant und gingen oft unter die Haut.
Mut - Stolz - Träume - Errungenschaften: Dieses Denkmal steht symbolisch für Tausende von Einwanderern, die nach South Australia gekommen sind
North Parklands nahe der St Peter's Cathedral. Geht man vom Elder Park Richtung Norden, gelang man automatisch hierher - der Grüngürtel, so wie William Light ihn geplant hat.
Weiter geht es in den Botanischen Garten, der allerdings wegen Instandsetzungsarbeiten größtenteils geschlossen war.
Der Spaziergang am Fluss entlang gehörte zu meinen schönsten Erlebnissen in Adelaide. Hier war es grün und friedlich, und die vielen hübschen Brücken machten die Umgebung sehr malerisch.
Aufbruch: | 22.07.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2010 |
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