2009 - Zurück nach Australien
Rotes Zentrum & South Australia: Kings Canyon
Morgens mussten wir wieder um 04.30 Uhr aufstehen, aber diesmal hatten wir eine Stunde Zeit um uns fertig zu machen und zu frühstücken. So begannen wir die Wanderung am Kings Canyon in sehr angenehmen Temperaturen, bevor die große Tageshitze kam. Und da wir genügend Zeit hatten, konnte auch jeder in seinem eigenen Tempo wandern. Das war wirklich klasse, denn der Kings Canyon war atemberaubend, und so konnte ich die Wanderung voll und ganz genießen!
Der Kings Canyon liegt im Watarrka National Park und wir machten den Rim Walk, der über sechs Kilometer am Rand des Canyon vorbei läuft. Zeitweise steigt man auch hinunter. Zunächst ging es sehr steil hinauf, danach aber war die Wanderung sehr angenehm und ich liebte jeden einzelnen Meter! Obwohl viel weniger bekannt als Uluru und Kata Tjuta, hat der Kings Canyon mir am besten gefallen. Ich war einfach nur fasziniert von den Ausblicken und Landschaftsformen und vergaß jegliche Anstrengung oder Müdigkeit, so sehr liebte ich die Wanderung.
Mittags ging es zurück nach Mt. Ebenezer, wo wir unser Fahrzeug wechselten. Es hatten nämlich nur sechs von uns eine 5-Tages-Tour gebucht, die anderen machten nur drei Tage und fuhren nun nach Alice Springs zurück. Wir sechs verluden unsere Sachen auf einen kleinen Anhänger, wo auch die Kisten mit den Nahrungsmitteln, Geschirr und unsere Swags draufkamen. Nun blieben nur noch die beiden Neuseeländerinnen, der Schweizer, die beiden Amerikanerinnen und ich übrig. Die Neuseeländerinnen hatten den Trip gewonnen und gar keine Lust aufs Outback. Sie versuchten zunächst krampfhaft, ihr perfektes Styling aufrechtzuerhalten und kreischten bei jeder Eidechse, die ihnen über den Weg lief. Aber am Ende waren sie "bekehrt" und verkündeten alle zehn Minuten, dass dies die spannendste Reise ihres Lebens gewesen sei
Wir stiegen nun in einen Troopy, ein kleines Allradauto, um. Georgette fuhr natürlich und wir wechselten uns auf dem Beifahrersitz ab, während hinten zwei Bänke waren, auf denen die restlichen fünf Leute saßen. Ab nun war die Tour viel, viel entspannter, und dank Georgettes lockerer Art fühlte es sich eigentlich genauso wie ein privater Urlaub mit Freunden an. Wir verstanden uns alle super und jeder packte beim Kochen, Abwaschen und Aufräumen mit an. Bald klappte alles wie am Schürchen und wir waren einfach eine tolle Gruppe. Und nun ging es auch endlich offroad, auf eine unbefestigte Straße. Wir fuhren die Ernest Giles Road entlang und dann auf die Hugh River Stock Route, eine alte Viehtriebroute. Es war einfach irre, durch diese fantastische Landschaft zu fahren und dabei durchgeschüttelt zu werden. Am frühen Abend kamen wir auf der Farm Oak Valley an. Hier hatten wir wieder einen Platz etwas abseits von den Gebäuden und es war einfach nur wunderschön. Die tiefstehende Sonne tauchte alles in rotes Licht, dazu der Geruch nach Erde und Eukalyptus und der Gesang der Vögel - eigentlich zu schön um wahr zu sein. Eine weitere Nacht unter dem unvergleichlichen Sternenhimmel des Outback, Pfirsiche aus der Dose und eine heiße Tasse Tee - was braucht man mehr, um glücklich zu sein?
Aufbruch: | 22.07.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2010 |
Hongkong