2009 - Zurück nach Australien
Western Australia: Shark Bay
Morgens standen wir in aller Frühe auf, um unverzüglich nach Monkey Mia zu fahren und pünktlich zur Delfinfütterung dort zu sein. In Monkey Mia kommen nämlich seit Jahren jeden Morgen ein paar wilde Delfine an den Strand und werden gefüttert. Inzwischen ist das Ganze eine riesige Touristenattraktion geworden und so kamen wir uns ein bisschen vor wie im Zirkus, als wir so mit all den anderen Menschen am Strand standen und warteten, während eine Rangerin über ein Mikro Infos über die Tiere gab.
Irgendwann kam tatsächlich der erste Delfin in Sicht, und prompt stürzte die ganze Menschenmenge noch einmal ein Stück nach vorne, bis die erste Reihe direkt am Wasserrand stand.
Nach und nach kamen mehr Delfine, bis es am Ende acht waren - und es war sogar ein Baby dabei, das erst zwei Wochen alt war! Etwas wirklich Besonderes.
Es war trotz der Drängelei einfach wunderbar, das Kleine zu beobachten, wie es um seine Mutter herum trollte, bei ihr trank, und wie die beiden herum schwammen. Die anderen Delfine schwammen ebenfalls umher, manche ließen sich auch faul im Wasser treiben, und einer posierte regelrecht wie ein Model für die Zuschauer.
Kurze Zeit später begann die Fütterung. Eine Rangerin ging mit einem Eimer Fische umher und suchte Zuschauer aus, die dann einem Delfin einen Fisch geben durften. Es war wunderschön, die Tiere so nah zu sehen, trotzdem fand ich das Prozedere drumherum nicht gut und glaube auch nicht, dass den Besuchern so der Tierschutz nahe gebracht werden kann - wie gesagt, es glich eher einer Zirkusvorstellung.
Ich machte im März nochmal eine Delfinfütterung auf Moreton Island in Queensland mit, und vor allem im Vergleich schneidet Monkey Mia doch in Sachen Vorsichtsmaßnahmen für die Tiere und auch gesamte Organisation leider viel schlechter ab, obwohl es bei Touristen viel berühmter ist.
Nach der Fütterung strömten die meisten Leute in die Cafés, aber ich ließ unser Gruppenfrühstück ausfallen und blieb am Strand, da die Ranger gesagt hatten, dass die Delfine oft nochmal zurückkamen. Und tatsächlich kehrten ein paar wieder an den Strand zurück, und nun konnten die wenigen Besucher, die am Strand geblieben waren, sie noch einmal in viel ruhigerer Atmosphäre sehen. Ich genoss jede Sekunde, die ich sie beobachten durfte, vor allem natürlich das Baby und seine Mutter.
Der Ort Monkey Mia ist eigentlich nur ein einziges großes Resort, somit fuhren wir schnell weiter zum kleinen Shark Bay Aquarium. Hier konnte man die Wassertiere der Gegend sehen, allerdings wirkte das Ganze leider eher ärmlich, und ob ein fast drei Meter langer Hai sich in einem Mini-Becken wohl fühlt, ist wohl sehr zweifelhaft. Die Haie waren natürlich die Hauptattraktion und die kleineren wurden spektakulär mit an Schnüren hängenden Fleischbrocken gefüttert, so dass die Touris auch richtig gut das Gebiss sehen konnten. Hier wurde die Angst vor Haien eher geschürt, als dass zum Verständnis für die Tiere beigetragen wurde, was sehr schade ist.
Weiter ging es mit der Erkundung der Shark Bay Halbinsel: Wir stoppten bei den Stromatolithen am Hermelin Pool. Stromatolithen sind biogene Steine, also Mikroorganismen, und werden als lebende Fossilien bezeichnet. Warum sie genau leben oder was sie genau machen, habe ich leider nicht genau verstanden, bzw. reicht dafür mein Wissen in diesem Gebiet nicht aus. Aber auf jeden Fall sind sie eine der ältesten Formen von Lebewesen und mit dafür verantwortlich, dass der Mensch überhaupt entstehen konnte - also sollten wir uns mal artig bedanken, oder sie doch lieber verfluchen?
Nach einem schnellen Lunch fuhren wir bis zum Abend Richtung Norden. Schließlich kamen wir in Coral Bay an und hatten einen sehr schönen Abend, denn wir mussten noch nicht einmal mehr kochen. In der Bar des großen Hostels konnten wir uns einen Hamburger abholen und dann einfach nur noch am Pool sitzen und den ereignisreichen Tag ausklingen lassen.
Aufbruch: | 22.07.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2010 |
Hongkong