2009 - Zurück nach Australien
Victoria & Tasmanien: Tarkine & Ankunft im Cradle Mountain NP
Nachdem wir am nächsten Tag erst längere Zeit an der Nordküste entlang gefahren waren, ging es in die Tarkine-Region. Der Tarkine ist einer der größten gemäßigten Regenwälder der Welt, aber leider sind nur 5% als Nationalpark geschützt, so dass der Rest des Waldes durch Abholzung und Bergbau bedroht sind. So sehr Tasmanien sich selbst als Naturparadies anpreist und dies ja auch in vielen Gegenden ist - in Gebieten wie dem Tarkine herrscht immer noch der Kampf zwischen Umweltschützern, Regierung und Industrie. Menschen ketten sich an Bäume und werden verhaftet, und Holzfirmen wollen ihre Interessen durchsetzen ohne Rücksicht auf die Natur.
Solche Dinge sollen die Touristen natürlich nicht mitbekommen, denn zum Bild des unberührten Wildnisparadieses passt dies natürlich nicht. So war ich sehr dankbar, dass Howard uns auch diese Dinge nicht verschwieg, auch wenn der Rest der Gruppe sich nicht dafür interessierte (ja, es schwingt hier leichte Frustration mit - aber ich werde einfach nie verstehen, wie so viele Leute an die herrlichsten Natur-Orte reisen, sich aber rein gar nicht für ihre Erhaltung interessieren).
Wir hatten Lunch auf einem Parkplatz mitten im Wald und machten dann eine Wanderung am Julius River, durch den herrlichsten, wildesten Wald, den man sich vorstellen kann. Einfach nur Wahnsinn!
Den ganzen Nachmittag fuhren wir dann wieder, was ziemlich anstrengend war, denn die Straßen waren sehr kurvig und nicht gut befestigt. Dafür waren die Aussichten einfach atemberaubend. Erst ging es weiter durch den Tarkine, dann wurde die Landschaft immer bergiger und die Vegetation immer spärlicher, je näher wir dem Cradle Mountain kamen. Ich war vollkommen fasziniert von dieser Landschaft!
Dort ist er! Der Cradle Mountain. Es ist nicht der höchste Berg Tasmaniens, aber mit Abstand der berühmteste.
Am späten Nachmittag erreichten wir den Cradle Mountain-Lake St.Clair National Park. Hier waren viele Leute unterwegs, aber das ist ja auch kein Wunder - es ist ja auch der bekannteste Nationalpark Tasmaniens, und der Cradle Mountain quasi die Ikone der Insel. Es herrschte eine geschäftige Stimmung: Überall fröhliche Leute wirklich jeden Alters, in Wanderstiefeln und Funktionskleidung, mit Rucksäcken in allen Größen.
Der Park ist übrigens 168.000 ha groß und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Er zieht sich vom Cradle Valley aus achtzig Kilometer weit bis zum Lake St.Clair im Süden.
Unsere Unterkunft - eine rustikale Hütte mit Viererzimmern, die aber sehr bequem und angenehm waren.
In der Gemeinschaftsküche für die Hütten rannte ich plötzlich in A. (von den ersten drei Tagen der Tour). Sie war auf eigene Faust hierher gekommen und kannte sich schon ziemlich gut aus. Da der Rest meiner Gruppe sich bereits ins Restaurant an der Rezeption verdrückt hatte, entschlossen wir uns kurzerhand, zusammen noch eine kurze Wanderung zu machen, um die Zeit im Nationalpark so gut wie möglich zu nutzen. Schließlich wurde sogar eine ziemlich lange Wanderung daraus, und sie war herrlich - einsame Wege, rundherum unberührte Natur, und immer wieder konnten wir kleine Wallabys beobachten. Und zum ersten Mal sah ich sogar einen wilden Wombat!
Aufbruch: | 22.07.2009 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 24.03.2010 |
Hongkong