Einmal Zentralamerika und zurück
2.2.18 San Felipe, Livingston
In einem längeren Gespräch mit dem Hotelbesitzer meint er, die Fahrt nach Livingston koste pro Boot etwa 600 Q. Denn Livingston kann man nur mit dem Boot erreichen - ab San Felipe sind es ca. 38 km bis zur Karibikmündung in Livingston. Wenige hundert Meter nach einer imposanten Brücke verbreitert sich der Rio Dulce auf mehrere Kilometer und ähnelt eher einem See denn einem Fluss!
Das Castel de San Felipe - von den Spaniern erbaut zur Abwehr der "Seeräuber", welche hier ihr Unwesen trieben
Die braunen Pelikane - sie müssen ein super Sehvermögen haben! Lange Zeit kreisen sie umher, bis ein Fisch entdeckt wird! Dann stechen sie im Steilflug hinunter - ob es jedes mal ein Volltreffer ist?
Ich verabrede mich mit Juan, dass ich in ca. zwei Stunden wieder an der Bootsanlegestelle sein werde. Zu Fuss mach ich mich auf den Weg - die Orientierung in der Stadt ist nicht allzu schwer!
Die Stadt zählt 25'000 Einwohner und ist eine echte Rarität in Guatemala. Zum grössten Teil leben hier Garifunas.
Die Garifunas sind schwarze Kariben und stammen von versklavten Afrikanern ab. Nach einer Revolte auf einer Karibikinsel St. Vincent vor Venezuela (1795)
wurden die Garifuna von den Briten auf eine benachbarte Insel gebracht. In der Folge liessen sie sich entlang der Karibikküste von Belize bis Nicaragua nieder und sie vermischten sich mit andern Kariben, Mayas und schiffbrüchigen Matrosen von unterschiedlichster Herkunft. So entstand eine neuartige Kultur, welche afrikanische, indigene und europäische Elemente enthält.
Es ist recht heiss hier an der Sonne. Die Hauptstrasse führt vom Hafen in die Stadt - alte Holzhäuser versprühen einen tropisch-kolonialen Stil, weisen aber auch darauf hin, dass das Leben hier echt hart ist!
Seinen Namen bekam die Stadt im Jahre 1837 zu Ehren von Edward Livingston, einem Gouverneur aus Louisiana, der sich für die Abschaffung der Sklaverei in den USA stark gemacht hatte.
Livingston selber ist kein karibischer Badeort mit weissem Sandstrand - man kann auch nicht direkt hier baden. Das Wasser ist leider zu stark durch Abwässer verschmutzt. Auch grosse Sehenswürdigkeiten gibt es hier nicht, trotzdem ist die Stadt recht touristisch durch sein buntes Völkergemisch mit seiner urtümlichen Kultur und viel Reggaemusik.
Irgendwie mutet mich die Stadt etwas befremdet an, ein Blick auf die Uhr - ich sollte zurück kehren. Unterwegs trinke ich noch schnell einen Cappuccino und ein Eis darf auch nicht fehlen! Dabei kann ich sehr gut die Leute beobachten - ein ganz besonderer Menschenschlag, diese Garifunas!
Juan erwartet mich bereits; mit dem Boot geht es zurück nach San Felipe! Zuerst durch ein sehr schönes Naturschutzgebiet.
Die Wolken spiegeln sich an der Wasseroberfläche! So gerät man schnell ins Träumen vom Gesehenen und Erlebten! Eine wunderbare- aber auch einzigartige Welt!
Zu Fuss kehre ich zurück zum Hotel! Ein wirklich unvergesslicher Tag!
Aufbruch: | 20.11.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 21.04.2020 |
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