Einmal Zentralamerika und zurück
19.1./22.1.20 Nicaragua zum Zweiten
Die Grenzübertritte Costa Rica - Nicaragua
Meist freut man sich darüber, wenn man Grenzübertritte zweier Länder mit dem eigenen Auto innert zwei Stunden schafft!
Die Ausreise aus Costa Rica verläuft ziemlich speditiv, in Nicaragua herrscht allerdings mal wieder Chaos pur! Chronologische Abläufe - Fehlanzeige! Die persönliche Einreise bei der Migración verläuft nach Plan, der 2. Teil mit Leomobil erfordert einiges an Geduld! Reisende, Händler, Helfer, Zollbeamte - alles ist vermischt! Wo finde ich nun denjenigen, welcher die Zettel verteilt? Der hockt gemütlich unter einem Sonnenschirm und quatscht mit einem Eisverkäufer. Fortan werde ich von einem freiwilligen "Helfer" begleitet (natürlich will er am Ende seiner Dienstleistung ein entsprechendes Gehalt!) Leider ist auch der ein Quatscher, redet da, redet dort, rennt dahin und dorthin! Zuerst gilt es, den Schalter zu suchen, wo man den richtigen Stempel erhält! Ok, zurück zur Polizei, welche anordnet, dass ich zum Scanner fahren muss! Die Frage ist, wo ich den finde? Der Helfer setzt sich zu mir ins Auto, wir umkurven das Zollgebäude und wieder mal heisst es, sich in die Reihe zu stellen, warten - bis endlich wieder Bewegung aufkommt. Diese Prozedur muss ich zum ersten Mal überstehen! Dann geht es wiederum zurück, warten, bis das Resultat da ist, dann wieder in die Schlange der Wartenden eintreten. Am Schalter Nummer zwei 4 US$ abdrücken für die Desinfektion des Autos.... Dann wieder die herumlungernde Polizistin suchen, welcher es offenbar zu langweilig war an ihrem Pültchen, hoppala, sie hat sogar Stempel und Stempelkissen bei sich. Na endlich - der Eintritt nach Nicaragua ist geschafft - zumindest fast! Der Helfer wartet noch auf seinen Lohn, welcher für seine Begriffe etwas zu mager ausfällt, bei der Ausfahrt nochmals eine Kontrolle der Versicherung, welche die Dame zuerst nicht akzeptieren will, aber letztlich dann doch nachgeben muss!
So etwas von Ineffizienz erlebt man vermutlich nur hier!
Masaya
Wir haben genügend Zeit, uns über unser nächstes Ziel zu unterhalten, der Weg entlang des Nicaragua-Sees ist lang! (Der Bodensee hätte 15x mal Platz im Nicaraguasee) Ometepe haben wir bereits auf der Hinfahrt besucht, dieses Ziel entfällt. Wir fahren nach Masaya und werden beim Restaurante Bucaneros für einen Übernachtungsplatz fündig. Zwar ist die Musik etwas sehr laut - Ohrstöpsel für die Nacht sind notwendig, aber die Lage ist sehr schön über einer Lagune gelegen und mit einem guten Ausblick zum Vulkan Masaya hin.
Granada
Die Stadt, umgeben von den 3 Vulkanen Mombacho, Nidiri und Masaya zählt heute ca 110'000 Einwohner und ist somit die vie!rtgrösste Stadt in Nicaragua.
Im Stadtzentrum liegt der Parque Central, umrahmt von vielen restaurierten Kolonialbauten und der Kathedrale. Für Nicaragua-Reisende ein echter Touri-Hot-Spot!
Sehr schön vergitterte Türen und Fenster - und bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass der Lack abblättert!
Masaya
Wir verabschieden uns aus Granada und fahren zur Stadt Masaya, welche im Gegensatz eine indigene Stadt ist. Die Stadt bietet aus unserer Sicht wenig. Trotzdem lassen wir uns zum Mercado de Artesanias fahren.
Es gibt viel Interessantes zu sehen, allzu viele Leute sind allerdngs nicht da!
Anschliessend fahren wir hoch zm Masaya Vulkan, für uns ältere Semester ist er sehr gut erreichbar!
Und der Blick hinab in den Schlund des Vulkans, wegen den giftigen Gasen darf man sich nicht allzu lange am Krater aufhalten
Wir kehren zurück zum Restaurant und geniessen nach einem erlebnisreichen Tag ein wohlverdientes Abendessen
Lagune Apoyo
Tags darauf packen wir zusammen und fahren zur Lagune Apoyo. Vor rund 25'000 Jahren explodierte der Vulkan Apoyo und hinterliess ein gewaltiges Kraterloch. Bis heute ist nicht bekannt, wie tief die Lagune ist. Die Schätzung liegt bei ca 200 m Tiefe, was 70 m unterhalb des Meeresspiegels und somit zum tiefsten Punkt in ganz Zentralamerika läge.
Das mineralhaltige Wasser lädt auch uns zum Bade ein!
Die Lagune - 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt - ist eines der Highlights einer Nicaragua-Reise.
Nach einem ausgiebigen Bad im See fahren wir wieder hoch zur Schnellstrasse, an Managua vorbei in die Höhen des Kaffeelandes.
Matagalpa 21.1.20
ist eine mittelgrosse Stadt mit ca 150'000 Einwohnern und das Tor zur Ruta de Café. Die Luft ist deutlich kühler und grüner, als auf der Meereshöhe. In der Umgebung gibt es unzählige Kaffee-Fincas, ebenso werden Kakao, Mais und Bohnen angebaut.
Die damalige Regierung Nicaraguas, so um die Jahre 1850 bot jedem Einwanderer ca 350 ha Land an, um Kaffee anzubauen. Diese Situation nutzten auch viele Europäer zu ihren Gunsten. Der Boden um Matagalpa eignete sich sehr gut für den Kaffeeanbau und bald sprach sich der gute Ruf des Kaffees als Topqualität herum.
Nach guten 160 km Fahrt erreichen wir unsern ausgewählten CP auf dem Mirador El Calvario - allerdings erst mit dem 2. Anlauf. Der Mirador liegt auf einer steilen Anhöhe in einem Naturschutzgebiet.
Im ersten Anlauf erwische ich die Einfahrt allerdings nicht, was mich zuerst dazu zwingt, durch eine enge, steile Strasse wieder hinunter in die Stadt zu fahren. Wohl zum Entsetzen verschiedener Bewohner, welche sich wohl fragen, was dieser "Ausländer" hier wohl zu suchen habe? Nun, beim 2. Anlauf klappt es besser und wir stehen auf einem schönen Aussichtspunkt oberhalb der Stadt.
Die traditionelle Variante der Kaffeeaufbereitung sieht vor, die Kirschen des Kaffees so lange an der Sonne trocknen zu lassen, bis sich das Fruchtfleisch fast von selbst löst. Die roten Kaffeekirschen werden auf Zementböden, Kunststoffplanen oder gestampfter Erde - kleinere Mengen z.T. direkt an der Strasse - an die Sonne gelegt und regelmässig gewendet, damit sie gleichmässoig trocknen und nicht zu faulen beginnen. Die Sonnentrocknung kann bis zu fünf Wochen dauern und hat den Vorteil, dass kein Wasser gebraucht wird.
Sind die Bohnen zur Genüge getrocknet, wird in einer Maschine das Fruchtfleisch abgeschlagen, anschliessend werden die Bohnen von Hand verlesen, zerbrochene Bohnen,, Steinchen und Reste werden von Hand aussorteirt.
Somoto 22.1.20
Wir fahren ca 200 km durch die Anhöhen Nicaraguas bis fast zur Grenze von Honduras. Den vorgesehenen Übernachtungsplatz beim Canyon entspricht nicht ganz unseren Vorstellungen und so fahren wir zurück in die Stadt Somoto. Ein Ausweichplatz liegt direkt am Stadtpark, aber auch der missfällt uns. So mieten wir kurzerhand im Hotel Panamericana ein Zimmer.
Zu essen gibt es leider nichts, so werden wir genötigt, irgendwo in der Stadt in einem Restaurant uns zu verköstigen. Mein bestelltes Hühnchen entspricht nicht ganz meinem Geschmack und büssen musste ich nachher mit Magen- Darmbeschwerden.
Den Tag danach verbringen wir bei Grenzübergängen, zuerst Nicaragua - Honduras, dann die Fahrt von 150 km durch Honduranisches Gebiet und anschliessend die Grenzüberquerung Honduras - El Salvador.
Bei der Ausfahrt aus Nicaragua darf ich nochmals zum Scanner fahren, das Prozedere ist mir ja nun bekannt!
Aufbruch: | 20.11.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 21.04.2020 |
Guatemala
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