Einmal Zentralamerika und zurück

Reisezeit: November 2019 - April 2020  |  von Peter S.

4./5.2.20 Constitución - Plant-for-the-Planet

Eine kleine Zusammenfassung unseres Besuchs in "La Constitución"...

... bei der Organisation "Plant-for-the-Planet"

Nach dem Besuch der Ruinen von Calakmul begeben wir uns auf die Suche nach dem Standort der Organisation "Plant-for-the-Planet".
Wir wissen, dass der Ort "Constitución" heisst und im Bundesstaat Campeche liegt, das ist aber auch schon alles! Keine Adresse, nichts!
So fahren wir ab den Ruinen in Calakmul mal die gut 130 km zurück nach Constitución, in der Hoffnung, dass das der richtige Ort sein möge, denn auf der Hinfahrt haben wir noch einen andern Ort mit dem selben Namen entdeckt.

Nun gut, dieses Constitución scheint recht verschlafen zu sein.

Irgend etwas wird hier gefeiert! Die Reiter sind sehr stolz, es wird musiziert, gelacht und getrunken. Immer wieder stehen sie an einer Strassenkreuzung still. Was genau gefeiert wurde, entzieht sich allerdings unserer Kenntnis.

Nachdem die Reiter endgültig abgezogen sind, fragen wir in verschiedenen Geschäften nach dem Büro von Plant-for-the-Planet. Allerdings kann uns niemand so richtig weiterhelfen. Ich frage einen Motorradfahrer kurz vor seiner Wegfahrt - ja, er kennt das Büro und er weist uns mit seinem Motorrad den Weg. Echte mexikanische Hilfsbereitschaft!

Wow, wir sind echt happy, den Ort gefunden zu haben und offenbar wurde schon fleissig gearbeitet. Viele Pflanzen stehen aufgereiht an der Hausmauer und warten auf das Einpflanzen.

Wir stellen uns den Angestellten kurz vor und erläutern unser Anliegen. Da wir freiwillig als Klimakompensation der Organisation Spenden zukommen liessen, möchten wir uns das Ganze mal ansehen, zumal wir schon in der Umgebung sind.
Es werden Infos ausgetauscht, es wird kurz telefoniert und schliesslich dürfen wir auf dem Parkplatz des Hauses campieren. Es sei sicherer hier! Danke.

Die Jungs sind sehr freundlich zu uns und wollen uns sogar zum Nachtessen einladen! Zur ihrer Enttäuschung müssen wir leider ablehnen, da wir bereits vorher unser Abendbrot eingenommen hatten.

Am andern Morgen wird uns dieser junge Mann - Jorge - zugeteilt.
Da wir in unserm Toyota Landcruiser nur über sehr begrenzten Platz verfügen, muss er sich mit einer eher unbequemen Ecke abfinden. Er ist sehr freundlich, fast etwas scheu!
Aber er weisst uns den Weg hinauf zu den Plätzen, wo die Bäume gepflanzt wurden und wo Plätze für neue Bepflanzungen frei gemacht werden.
Nach gut 18 km auf holprigen Strassen treffen wir im Camp ein.

Jorge nimmt uns mit auf eine Wanderung durch die Pflanzgebiete.

Angepflanzt weden folgende Baumsorten, welche dem hiesigen Klima angepasst sind:
a)Tabebuia Rosea - Trompeten Rosenbaum b) Swietenia Macrophylla - Amerikanischer Mahagoni c) Cordia Dodecandra - Siricote d) Brosium Alicastum - Brotnussbaum e) Enterlobium Cyclocarpum - Guanacaste (Nationalbaum Costa Ricas) f) Cedrela Odorata - Westindische Zedrele g) Mamikara Zapota - Kaugummibaum h) Spondras Morbin - Mombinpflaume i) Lenchocarpres - Balchebaum

Die örtliche Leitung liegt bei Alejandra Rayas Ruiz, sie ist Forstingenieurin

Jorge erklärt uns viel, er hat ein gutes Wissen und kann auch bestens mit seiner Machete umgehen.

Wir gehen (schwitzend, es ist sehr, sehr heiss - gefühlte 40 °C!!) zur ersten Gruppe von Arbeitern, welche die Pflanzungen von den Überwucherungen wieder frei macht.
Vieles ist Handarbeit und wird mit der Machete erledigt! Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Baumreihen sind so festgelegt, dass sie auch maschinell bearbeitet werden können.

Jorge will uns unbedingt auch zur zweiten Gruppe bei der Lagune begleiten!
Trotz der enormen Hitze marschieren wir los. Unterwegs finden wir verschiedene, sehr schöne Blumen, welche wir zu unserm Leidwesen nicht kennen!

Während wir in der prallen Sonne zu Lagune schlendern, wird uns bewusst, unter welch harten Bedingungen hier gearbeitet wird. Auf dem Gelände vonn 22'500 Hektar wurden bis heute über 5 Millionen Bäume gepflanzt.
Auf der Yucatan-Halbinsel wachsen die Bäume übrigens 4 x so schnell wie in Mitteleuropa!

Es gibt ganz unterschiedliche Pflanzstufen - einjährig, zweijährig etc. Alles wird fein säuberlich beschriftet und je nach Baumsorte und Alter der Anlage entsprechend protokolliert.

Zwischenzeitlich sind wir bei der Lagune eingetroffen und hier geht die Post ab, ein neues Stück überwuchertes Brachland wird von den fleissigen Arbeitern gerodet.
Enorm, was diese Leute bei diesen Temperaturen schaffen!

Wasser ist in dieser abgelegenen Region äusserst wertvoll!
Damit die jung gepflanzten Bäume richtig Wurzeln schlagen können, werden sie in ein Feuchthaltegel eingepflanzt.

Es dürfte für die sehr hart arbeitenden Männer aber auch eine willkommene Abwechslung sein, nach getaner Arbeit mal etwas zu relaxen und in der Lagune zu schwimmen. Ich gönne es ihnen aufrichtig!

Während die Männer weiter arbeiten, können wir uns in Ruhe etwas umsehen. Wir finden das Ganze echt spannend, sind aber - ehrlich gesagt auch froh, dass wir nicht mitarbeiten müssen! Solch intensive Temperaturen sind wir uns schlicht nicht gewöhnt!

Damit nicht alles von Hand erarbeitet werden muss, steht auch ein kräftiger Traktor für gewisse Arbeiten zur Verfügung.

Wir sind wieder bei den einfachen Hütten angelangt!
Man muss sich das mal vorstellen - abends um sechs Uhr ist hier stockdunkle Nacht!
Und so bescheiden leben die Männer in dieser Abgeschiedenheit!
Hut ab und alle Achtung vor jedem Einzelnen, der hier mitarbeitet!

Ein Blick ins "Esszimmer"

Ein Blick ins "Esszimmer"

... und ins "Schlafzimmer"!

Selber sind wir echt froh, langsam den Rückweg antreten zu dürfen. Jorge gesellt sich wieder zu seinen Kameraden, um sie in ihrer Arbeit zu unterstützen. Danke für die informative Führung!

Jetzt in der Trockenzeit sieht das Strässchen echt harmlos aus, wie's allerdings in der Regenzeit sein wird, das will ich mir gar nicht vorstellen.
Die Arbeiter leben ja in der Abgeschiedenheit in einfachsten Verhältnissen, zum Glück müssen sie den Arbeitsweg nicht täglich hinter sich bringen! Alleine die Anfahrt ist eine echte Herausforderung!

Wir sind zu tiefst beindruckt, was da geleistet wird!
Und es tut sehr gut, so etwas mal aus nächster Nähe und mit eigenen Augen wahrnehmen zu dürfen - Bäume pflanzen, Brachland, welches mal abgeholzt wurde, wieder aufforsten - und das im Dienste der Umwelt, des Klimaschutzes! Eine sinnvolle Angelegenheit.

Fast etwas beschämt drücken wir der anwesenden Köchin ein schönes Trinkgeld in die Hand - sie soll dafür sorgen, dass die Arbeiter zur Abwechslung etwas Spezielles bekommen.....

Sehr gerne sind wir auch in Zukunft bereit, einen finanziellen Beitrag an die Organisation Plant-for-the Planet zu leisten.

Wer mehr über die Organisation wissen möchte, informiere sich doch in der entsprechenden HomePage:

Dein Linktext hier...

Spenden werden jederzeit gerne entgegen genommen.

Wir danken allen, welche uns dieses unkonventionelle Erlebnis ermöglicht haben.

© Peter S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich freue mich, wiederum unterwegs zu sein!
Details:
Aufbruch: 20.11.2019
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 21.04.2020
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Belize
El Salvador
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Der Autor
 
Peter S. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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