Einmal Zentralamerika und zurück
2.-6.12.19 Lago de Atitlán
Hin zum Atitlán See
Wir befahren eine äusserst interessante Strecke durch viele Dörfer und enge Täler.
Die Stadt Quetzaltenango lassen wir für diesmal rechts liegen, von nun an geht es steil bergauf! Den höchsten Punkt auf dieser gut ausgebauten Passstrasse liegt auf über 3000 m. Endlich - vor uns liegt Solalá, wir müssen durch die Stadt hindurch - und Strassenbaustellen gibt es mitten in der Stadt! Das wäre was für unsere verwöhnten Schweizer, mal eine solche Baustelle zu befahren!
Nun führt die kurvenreiche Strasse steil hinunter zum Atitlánsee.
Der See selber leigt auf 1562 m, die tiefste Stelle misst 330 m.
Azurblau schimmernd und umrahmt von drei majestätischen Vulkanen liegt er vor uns. Beim Hotel Tzanjuyu beziehen wir den super gelegenen Campingplatz.
Drei Vulkane gleich vor uns! Der kleinste ist der Cerro de Oro (1600 m), dahinter der Tolimán (3158 m) und hinten der Atitlán (3537 m). Leider liegen sie meist im Dunst... - schade!
Die Vulkane sind Teil des Vulkanrückens, der parallel zur Pazifikküste das ganze Land durchzieht.
Nach einer Pause stöbern wir durch den Ort Panajachel, geniessen einen feinen Cappuccino. Der Ort ist das Zentrum des Atitlánsees und viele Boote fahren zu den das Ufer säumenden Dörfer - genannt nach den 12 Aposteln. Panajachel ist sehr auf den Tourismus ausgerichtet.
Farbig ist die Devise in Guatemala! Auch die Busse sind prächtig bemalt! Und sehr laut knattern sie durch die Umgebung!
Wir kehren zurück zum Campingplatz, bereiten das verdiente Abendessen zu und geniessen den wunderbaren Sonnenuntergang!
Solalá
In der indigenen Sprache heisst die Kantonshauptstadt Zolohá (Holunderblütenwasser) Schon in der Frühzeit und auch in der Zeit der Spanier war hier ein bedeutender Marktplatz. Der Anteil der indigenen Bevölkerung beträgt rund
90% - immerhin zählt die Stadt ca. 60'000 Einwohner. Der Markt scheint deshalb sehr bunt zu sein.
So besteigen wir am Vormittag den Knatterbus und fahren nach Solalá. Doch wo ist der Markt? Ein Polizist erklärt mir, dass es deren zwei gäbe, einer oben am Berg, der andere zentral in der Markthalle.
Wir leisten uns ein Tuc Tuc-Taxi und fahren mal auf den Berg! Der Markt hier ist sehr auf die Bevölkerung und deren Bedarf zugeschnitten.
Viele Menschen sind gezeichnet von der Härte des Alltags. Der Durchschnittsverdienst in Guatemala liegt bei ca. 400.- US$ pro Monat
Per Taxi lassen wir uns zur andern Markthalle fahren. Es zeigt sich hier in etwa das gleiche Bild. Menschen, welche sich mit dem Nötigsten versorgen. In einem i-net-Shop lassen wir uns die Autoversicherungspolice ausdrucken. In Nicaragua wird die Versicherung nur akzeptiert, wenn sie gedruckt vorliegt. Wir durchstreifen etwas die Stadt, setzen uns in ein Kaffeehaus und geniessen das bunte Treiben auf der Strasse.
Die Zeit zerrinnt ob all der vielen Eindrücke! Auch wir steigen in den Knatterbus und lassen uns hinunter nach Panajachel fahren.
San Marcos, San Pablo
Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen, geplant ist eine Bootsfahrt nach den beiden Orten San Marcos und San Pablo. Wir haben diese beiden Orte ausgesucht, weil sie weniger touristisch sind, als z.B. San Pedro oder auch Santiago Atitlán.
Die Bootsfahrt ist angenehm - wir müssen nur zuerst das richtige Boot finden! Und - wenn genügend Leute im Boot sind und sich die Fahrt lohnt, dann wird losgedüst. An verschiedenen Orten wird kurz angehalten, Leute steigen ein und aus. Nach geraumer Zeit sind wir in San Marcos, wir müssen aussteigen und mit einem Tuc Tuc nach San Pablo fahren. Das letzte Stück allerdings dürfen wir zu Fuss zurücklegen, da gerade die Strasse neu gepflästert wird. Wir durchstreifen das Dorf, steil geht es abwärts in Richtung Seeufer.
Was ist denn hier los? Verschiedene LKW's stehen mitten in der Strasse und wie es mal passieren kann - Steine leigen auf der Strasse, es wird demonstriert, weil die Tuc Tucs nicht mehr nach San Pedro fahren dürfen. Da gibt es kein Durchkommen und so sind wir gezwungen, den Rückweg anzutreten. Mit viel Glück erwischen wir einen Taxifahrer, der uns nach oben bringt. Jetzt wird auch uns klar, weshalb die Strasse weit oben mit einer geschlossenen Barrière geschlossen ist. Ein weiterer Fahrer bringt uns zurück nach San Marcos.
Da den Bewohnern der Steilhänge keine ausreichenden Anbauflächen zur Verfügung stehen, widmen sie sich andern wirtschaftlichen Tätigkeiten. Sie stellen Taschen aus Agavenfasern her, flechten Schilfrohrmatten oder produzieren Fischreusen aus Binsen.
Am Seeufer liegt der eher touristische Teil von San Marcos. In den letzten Jahren hat sich hier ein esoterisch ausgerichteter Ortsteil entwickelt mit Wellnessangeboten und asiatischen Meditationsformen. Die hiesigen Hotelbesitzer haben sich darauf verständigt, dass San Marcos im Gegensatz zu San Pedro drogenfrei sein soll!
Am Seeufer liegen viele kleine Überbauungen, wirklich top gelegen, aber meist nur per Boot erreichbar
Am späteren Nachmittag treffen wir uns mit Davide. Beatrice Feldbauer kennt diesen jungen Mann schon länger und hat uns den Kontakt vermittelt. Er erzählt uns allerhand wissenswertes über sein Leben und über Guatemala, über seine Wünsche und Hoffnungen. Gemiensam fahren wir zu einem lokalen Restaurant am See und lassen uns durch die guatemaltekische Küche verwöhnen.
Davide begleitet uns nachher noch ein Stück auf unserem Rückweg. Wir bedanken uns für die interessanten Gespräche und wünschen ihm alles Gute!
Selber bummeln wir noch etwas durch die Gassen, bevor uns ein Taxi zum Campingplatz zurückführt.
Chichicastenango - 5.12.2019
Der Trubel und Kommerz in Chichi ist die Fassade des Ortes, den Einen gefällts, Andere stösst es ab. Doch der Ort ist etwas besonderes mit seinem riesigen Markt. Chichi lebt in besodnerem Masse vom Tourismus. Oft entladen sich ganze Busladungen von Touristen im Ort und überschwemmen den Markt.
Wir selber fahren mit öffentlichen Bussen hinauf in die auf 2080 m hoch gelegene Stadt, was für uns heisst, dass wir 2 x umsteigen dürfen. Schon die grossen Knatterkisten sind ein Erlebnis, die letzte Strecke wird von Kleinbussen organisiert, in denen - wohl offiziell mit 15 Sitzplätzen gut und gerne 25 Menschen Platz nehmen. Nun die Fahrt ist spannend und man mustert sich gegenseitig des öftern etwas unverhohlen!
Lastenträger buckeln die Waren umher! Wie man dieser Tragart sagt, weiss ich nicht. Ein breites Band liegt auf der Stirn - die Ware ist mit Seilen befestigt
Auch wir können nicht wiederstehen und handeln um das eine oder andere Souvenierstück! Es ist immens, was hier alles angeboten wird.
Doch irgend einmal kommt der Moment, wo man nicht mehr aufnahmefähig ist. Wir fahren mit dem Bus zurück nach Pana und lassen den Tag nochmals in Revue vorüberziehen.
Aufbruch: | 20.11.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 21.04.2020 |
Guatemala
Belize
El Salvador
Nicaragua
Costa Rica
Panama