Einmal Zentralamerika und zurück
16.1.18 San Cristobal de las Casas
San Cristobal ist für mich immer wieder eine Reise wert. Allerdings wurde die Stadt durch das Erdbeben ziemlich getroffen, die Kirche und der Regierungspalast sind zur Zeit in Renovation. Doch der Reihe nach - vor Comitan gerate ich in eine Grenzkontrolle mit allem Drum und Dran - inklusive Drogenhund! Doch es ist alles "en orden" - ich darf weiterfahren.
Bei einem Walmart decke ich mich mit dem Notwendigen ein und schon beginnt die Fahrt nordwärts. San Cristobal liegt auf 2100 m Höhe und es ist entsprechend kühl. Den ersten Campingplatz beim Express-Hotel finde ich nicht, also fahre ich mal wieder durch die engen Gassen der Stadt zur Rancho San Nicolas.
Ein Pärchen aus den USA ist bereits auf dem Platz installiert, wenig später folgen noch Deutsche. Ihnen wurde in der Nacht zuvor auf einem bewachten Parkplatz eine Seitenscheibe mit einem Stein eingeschlagen.
Selber habe ich keine Probleme und tags darauf geht es auf in die Stadt. San Cristobal ist eine typische Kolonialstadt mit strenger spanischer Architektur und den farbenfrohen indigenen Händlerinnen aus der näheren Umgebung. Am frühen Morgen treffen sie meist in der Stadt ein und gegen Abend ziehen sie zurück in ihre Dörfer.
Die Strassenverkäufer haben ein nicht ganz einfaches Leben
hungrig?
Juanita heisst das Mädchen, das mir in einem Café eine schöne Tasche verkauft hat!
Das Museum Na-Bolom - ist eigentlich einer Schweizerin gewidmet! Und zwar Trudi Düby Blom. Doch wer ist oder war diese Frau?
Trudi Düby Blom wuchs als Pfarrerstochter in Wimmis aus. Zuerst lernte sie Gartenbau, danach absolvierte sie in Zürich eine Ausbildung in Sozialarbeit. Sie reiste nach England, danach auch nach Italien, musste aber das Land verlassen, da ihre journalistischen Arbeiten für sozialistische Zeitungen
den italienischen Faschisten nicht passten.
In Lausanne heiratete sie Jahren Kurt Düby.
1928 bereiste sie Deutschland und wurde SPD-Sekretärin. Es erfolgte die Scheidung von Kurt Düby. Nach der Machtergreifung der NSDAP in D musst Trudi Deutschland verlassen. In der Folge engagierte sie sich in einer Widerstandsbewegung gegen die Diktatur Hitlers.
1940 wurde Trudi in Frankreich in ein Internierungslager geschickt, mit Hilfe der Schweizer Botschaft konnte sie aber Frankreich verlassen und emigrierte zuerst in die USA, dann nach Mexico. 1943 liess sie sich in Chiapas nieder. Verheiratet mit Frans Blom engagierte sie sich intensiv für den Lebensraum der Lacandonen und deren Lebensraum, den Regenwald.
Zusammen mit ihrem Mann Frans restaurierte sie in San Cristóbal de las Casas ein halb verfallenes Priesterseminar - sie nannten es Na Bolom - Jaguar!
Bis zum Tode von Frans unternahm das Paar auf der Suche nach Mayaruinen immer wieder Expeditionen in den Regenwald, wobei viele Dokumentationen entstanden.
Gertrud Duby Blom
Na Bolom
Jaguar
Aus dem Museum - Lacandonen
Farbenfroh
Manchmal auch ein bisschen schräg
Nach einer Stärkung im Museums-Restaurant geht es per Taxi zurück in die Stadt und anschliessend - nach einigen Einkäufen - auch auf den Camping-Platz.
Aufbruch: | 20.11.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 21.04.2020 |
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