Einmal Zentralamerika und zurück
6.2.18 YaxHá
Der Weg führt von Tikal zurück - nochmals werde ich nach dem Ticket betreffs der Geschwindigkeitskontrolle gefragt! Leider kann ich es auch diesmal nicht vorweisen...
Am Eingang zum Nationalpark stauen sich bereits wieder die Fahrzeuge und es wimmelt von Menschen!
Heute werde ich die Stille der Ruinen von YaxHá suchen!
Die Strasse verläuft entlang der Lagunen Salpetén und Macanché. Unterwegs frage ich einen Polizisten, ob denn der Weg richtig sei? Alles klar, die Strasse biegt nach links ab auf eine Piste nach Norden zur Lagune YaxHá - "dem grünen Wasser"! Die Piste soll gut befahrbar sein...!
YaxHá ist eine weitläufige Ruine und hat eine geheimnisvolle Atmosphäre - wunderbar gelegen an der Lagune. Sie ist zwar wesentlich weniger spektakulär
als Tikal, aber dafür weniger begangen und total ruhig, erholsam!
Im nördlichen Petén wimmelt es nur so von Maya-Ruinen - die nächst gelegenen wären Nakum und El Naranjo, dazu noch Topoxte und, und, und!
Im Gespräch mit dem Aufseher habe ich erfahren, dass weiter nördlich in der Anlage El Mirador die weltweit höchste Pyramide "La Danta" mit über 70 m Höhe stehe. 2017 wurde zudem das älteste Strassennetz entdeckt, welches verschiedene Orte miteinander verbindet.
Die Anlage kann allerdings nur mit dem Helikopter oder durch einen mehrtägigen Marsch durch den Urwald erreicht werden.
Doch zurück zu YaxHá - die Maya-Stadt wurde 1904 entdeckt. Seit 1987 finden hier systematische Ausgrabungen und Renovationen statt. Die Anlage zählt zu den grössten Anlagen in Guatemala. Die meisten Gebäude wurden zwischen 300 und 900 n.Ch. erbaut. Speziell ist in dieser Siedlung, dass ein Strassennetz die verschiedenen Stätten verbindet.
Beim Eingang zum Park finde ich ein paar ausgezeichnete Illustraionen über die vorhandenen Tiere - mal schauen, was ich in Natura antreffe!
Die Fahrt auf der holprigen Piste geht bis zu den Ruinen weiter! Unterhalb der Ruinen finde ich einen tollen Stellplatz, wo ich die Nacht verbringen darf.
Zuerst besichtige ich allerdings die Ruinen selber. Viele Tempel sind zwar vermessen, aber dann wieder zugedeckt worden!
Trotzdem ist es spannend, durch den Urwald zu streifen!
Die befestigten Strassen sind auch heute noch sichtbar und es ist ein komisches Gefühl, auf Strassen zu gehen, welche Mayas gebaut hatten!
Ein riesiges, hölzernes Treppengerüst führt zu einer Pyramide hinauf! Der Ausblick ganz oben ist überwältigend...
Hurra - ein Brüllaffe liegt dösend vor meiner Kamera! Gut, dass er nicht gleich losgebrüllt hat - der Lärm ist jeweils ohrenbetäubend und durchdringt lautstark die Stille des Urwaldes
Ein paar Stunden später legt sich die Nacht mit einem tollen Sonnenuntergang über diesen wunderschönen Flecken der Erde - wow!
Zuerst gibt es auch für mich ein kräftiges Frühstück, dann wird zusammengeräumt und alles in Ordnung gebracht.
Der Weg führt zurück über die üble Piste!
Ich bin schon ein ordentliches Stück unterwegs auf dieser Rüttelpiste!
Entgegen kommt mir eine einsame Radfahrerin. Ich halte und rede kurz mit ihr. Sie ist Französin und hat mit ihrer Freundin in YaxHá abgemacht, ob es denn noch weit sei! Ihre Freundin - Engländerin - habe ich gestern getroffen bei den Ruinen! Ja - sie hätte noch rund 2/3 des Weges zu fahren/gehen mit ihrem beladenen Fahrrad! Seufz! Au revoir! Wie wohl ist mir doch in meinem Leomobil!
Mein Ziel ist heute, die Grenze nach Belize in Ciudad Melche de Mencos zu erreichen!
Aufbruch: | 20.11.2019 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 21.04.2020 |
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