Quer durch die Anden in 180 Tagen
Chile: Puerto Montt und Puerto Varas
18. - 20. Februar:
Als wir am 18. Februar, Montag mittag, in Puerto Montt ankamen, haben wir uns dazu entschlossen, gleich ins 20 km entfernte Puerto Varas weiterzufahren und nicht in Puerto Montt zu bleiben.
Fischerhafen bei der Ankunft in Puerto Montt
Also gings gleich einmal zum Busterminal. Auf der Fahrt mit dem Minibus wurde es dann ziemlich schnell deutlich, dass wir in der Region der deutschen Einwanderer angekommen sind. Das ging soweit, dass auf einem Feuerwehrauto in Puerto Varas doch tatsaechlich 'Feuerwehr' (auf Deutsch!) stand, und nicht 'Bomberos' wie sonst eigentlich. Auch die Haeuser sahen ein wenig wie aus den Voralpen importiert aus, und spaetestens als wir am Hotel 'Weisser Hans' vorbeikamen, fuehlten wir uns ein wenig wie in Mitteleuropa. Im Ort steht ausserdem ein detailgetreuer Nachbau einer Schwarzwaldkirche.
Puerto Varas ist eine nette kleine Stadt, nicht zu laut und hektisch, und liegt direkt am wunderschoenen und grossen See Llanquihue. Ueberall gibts kleine Cafes, wo 'Kuchen y cafe' angeboten wird, neben Apfelstrudel und Schnitzel. Der eigentliche Grund, weshalb wir nach Puerto Varas gekommen sind, ist aber der Vulkan Osorno. Und der stiehlt allem anderen in der Stadt ganz entschieden die Schau. Er trohnt mit der perfekten Form eines Vulkans und schneebedecktem Kegel ueber der Stadt.
Osorno und Mond bei Sonnenuntergang
Wir wollten dann natuerlich auch auf den Vulkan hinauf, weil wir aber keine Ausruestung mithatten, sind wir zu einer Agentur um uns wegen Touren da hinauf zu erkundigen. Und da sagen die doch allen Ernstes, dass diese Tagestour pro Person 140000 Pesos kostet, umgerechnet 200 Euro! Die sind ja ein bisschen verrueckt hier, die Chilenen! Wir haben dann noch versucht, irgendwo einen privaten Guide aufzutreiben, der vielleicht ohne Agentur arbeitet. In einem kleinen Reisebuero, wo wir gefragt haben, ob sie so jemanden kennen, haben sie gemeint: 'Ja, vielleicht, da muss ich wo anrufen' und haben uns im Endeffekt genau mit der Agentur verbunden, wo wir zu Beginn waren. Irgendwie kamen wir uns dann ein wenig bloed vor. Schweren Herzens haben wir uns dazu entschieden, den Osorno nicht zu besteigen.
Stattdessen sind wir nochmal nach Puerto Montt gefahren, um uns den Fischmarkt und die Handwerksmeile anzusehen. Letztere war nichts besonderes, aber am Fischmarkt wars interessant, den Fischern beim Zerlegen der riesigen Lachse und Merluzas zuzusehen. Die haben ein unglaubliches Tempo drauf - Schnipp schnapp, Kopf ab, koennte man fast sagen .
In den Stelzenhaeusern am Fischerhafen konnte man auch in vielen kleinen Restaurants Fisch- und Muschelgerichte essen, und wegen der Naehe zu Chiloe natuerlich auch 'Curanto'. Das ist ein fuer dort beruehmter ueppiger Alles-moegliche-Eintopf. Man muss ja alles einmal probieren, aber ein zweites mal wuerden wirs nicht mehr essen.
Getrocknete Meeresfruechte, Algen und anderes undefinierbares Zeugs...
Lachse und Congrios am Fischmarkt
Ein Seeigeloeffner...
Hafen von Puerto Montt mit Mondaufgang ueber dem Vulkan Calbuco
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
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