Quer durch die Anden in 180 Tagen
Wieder am Festland: Laguna Miscanti
29. - 31. Maerz:
Wenn man nicht eine (ziemlich teure) Tour bei einer der Agenturen bucht, ist die Lagune Miscanti ein wenig schwer zu erreichen. Wir haben uns aber trotzdem nicht abschrecken lassen.
In San Pedro gibts die Organisation Lican Huasi, die in abgelegenen Andendoerfern Herbergen betreibt, unter anderem auch ein einfaches Refugio an der Laguna. Zuerst muss man aber eine Nacht in Socaire schlafen, weil der oeffentliche Bus nur bis dorthin faehrt, und auch das nur spaetabends und dreimal die Woche. Macht aber nix, so konnten wir auch noch ein richtig urspruengliches Atacamadorf erleben. Viel gibts hier nicht, nur ein paar Steinhaeuser, aber dazwischen auch immer wieder ueppige gruene Felder mit Sonnenblumen und Mais - und jede Menge Ruhe!
So siehts in Socaire aus...
... mit Sonnenblumen in der Wueste
Wir haben in dem Ort einen Typen angeheuert, der uns mit seinem Jeep zur Laguna gebracht hat, und der erste Anblick war sagenhaft. Eingeschlossen von den Vulkanen Miscanti und Miñiques liegt sie auf 4200 Metern Hoehe, sie schimmert tiefblau und am Ufer ist ein weisser Salzrand zu sehen.
Die Laguna Miscanti mit den wunderschoenen Farben
Das Refugio bei der Laguna, und der Vulkan Miñiques im Hintergrund
Das Refugio von Lican Huasi liegt gleich ueber dem See mit wunderschoenem Ausblick, und erst der Sonnenuntergang! Alles faerbt sich tiefrot und aendert minuetlich seine Farben, ein unvergessliches Schauspiel. Und weils auch keinen Strom gibt, war das Abendessen von ein paar Kerzen beleuchtet.
Sonnenuntergang
Abendessen bei Kerzenschein
Nach der ersten Nacht wollten wir dem Vulkan Miñiques ein wenig naeherkommen. Ganz auf sein Haupt (5900 Meter) sind wir ihm nicht gestiegen, mehr auf seine Schulter (ca. 4900 Meter), aber das hat auch bei weitem gereicht. Weil wir noch nicht so lange auf dieser Hoehe waren, und die Entfernungen am Altiplano viel, viel groesser sind als sie scheinen. Aber immerhin konnten wir am Morgen - wir sind um 6 im Dunkeln aufgebrochen - die wunderschoenen Sterne und dann den Sonnenaufgang bewundern. Die Atacamawueste ist ja beruehmt dafuer, einen der klarsten Sternenhimmel der Welt zu haben, und wir haben wirklich noch nie mehr Sterne gesehen als dort. Einfach traumhaft schoen!
Wer kennt mehr Sternbilder?
Sonnenaufgang
Aussicht auf die Laguna von oben
Nachdem wir wieder in die Huette zurueckgekommen sind, haben wir ein kleines Nachmittagsnickerchen eingelegt, und Markus hat in der Zeit seine Schuhe und Socken vor der Tuer stehen lassen. Und als er nach gut einer Stunde wieder vor die Huette ging, war einer der Socken weg! Nach einigem Suchen haben wir den zweiten wieder gefunden, allerdings war ein riesiges Loch reingefressen, und unten koennt ihr den Uebeltaeter sehen! Dieser Fuchs ist naemlich immer um diese Zeit um die Huette geschlichen, und die verschwitzten Socken waren wohl eine zu grosse Verlockung.
Der Uebeltaeter - ein Graufuchs
Nach einer weiteren Nacht sind wir noch zur Laguna Miñiques gewandert und haben uns die seltsamen schwarzen Wasservoegel angesehen. Flamingos sollte es dort auch einige geben, wir haben aber immer nur einen einsamen Flamingo gesehen.
Der Abschied fiel uns schwer...
Am spaeten Nachmittag hat uns unser Privatchauffeur nach einigen kleinen Widrigkeiten wieder abgeholt. Zwei Tage vorher wurde in Chile naemlich die Uhr umgestellt (Sommer/Winterzeit), und wir haben davon natuerlich nix mitbekommen. Unser Chauffeur aber schon, weshalb wir eine Stunde zu frueh auf ihn gewartet und uns gewundert haben, warum er nicht auftaucht. Eineinhalb Stunden spaeter - also effektiv mit einer halben Stunde Verspaetung - ist er aber dann doch noch gekommen und hat uns zurueck nach socaire gebracht. Dort haben wir noch eine Nacht in der hospedaje von Lican Huasi geschlafen, und sind am naechsten Tag um 6 uhr Frueh mit dem Bus wieder zurueck nach San Pedro gefahren.
Es waren ein paar wunderschoene Tage, jeder, der ein wenig Zeit und Geduld mitbringt, soll dort auf jeden Fall hinfahren. Und wenn man auch noch seinen internationalen Fuehrerschein mitbringt, kann man sich gleich ein Auto ausborgen und ist ein wenig unabhaengiger von den oeffentlichen Bussen in dieser Gegend.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador