Quer durch die Anden in 180 Tagen
Peru: Arequipa
23. - 27. Mai 2008:
Die Nachtbusfahrt nach Arequipa nimmt Nummer 2 auf unserer Liste der schlimmsten Busfahrten ein. Wir wollten guenstig von Cusco nach Arequipa fahren, ohne den Reisebueros die stattlichen Provisionen zahlen zu muessen. Also auf zum Busbahnhof, wo man sofort vom Geschrei der Ticketverkaeufer eingehuellt wird. Nach einigem Herumschauen kamen wir zum Stand der Gesellschaft San Luis, und der Typ hinterm Schalter hat uns Cama-Sitze im Nachtbus fuer 40 Soles verkauft. Zum Vergleich, die teuersten Tickets in dieser Klasse kosteten ca. 110 Soles. Ein Schnaeppchen, haben wir gedacht, aber es sollte anders kommen.
Der Non-Stop Cama-Bus hat sich als alter muffeliger Semi-Cama Bus entpuppt. Das Highlight war aber, dass dieser Bus mitten in der Nacht auf halber Strecke in Juliaca den Geist aufgab, und wir in einen saukalten, engen, normalen economico Bus umsteigen mussten. Die restlichen 5 Stunden nach Arequipa verbrachten wir mit Zaehneklappern, weil auch die Heizung nicht funktionierte. und das auf ueber 4000 Metern! Irgendwie kamen wir doch noch heil nach Arequipa, aber wir koennen nur sagen: Finger weg von San Luis!
Arequipa hat einen gewissen Charme, aber es ist und bleibt eine Grossstadt mit viel Smog. In der letzten Regenzeit hats auch sehr wenig geschneit, weshalb der Vulkan Misti, sowas wie das Wahrzeichen von Arequipa, voellig schneefrei ist! Der Hoehepunkt unseres kleinen Stadtzpaziergangs war das Santa Catalina Kloster, eine kleine Stadt in der Stadt.
Dieser Konvent von Dominikanernonnen war frueher fuer die Toechter aus reichem Hause vorgesehen, die sogar Dienerinnen hatten. Seit 1970 ist er der Oeffentlichkeit zugaenglich und man kann die gewundenen Gassen, Haeuser und bunten Mauern bewundern. Ausserdem ist es innerhalb der Klostermauern herrlich ruhig und nicht so hektisch wie im Rest der Stadt!
In diesen Tonkruegen wurde die Waesche gewaschen. Wenn man so wie Markus hier den Abfluss versperrt, fliesst das Wasser in den Krug
Ansonsten ist Arequipa ganz in Ordnung, aber auch nichts besonderes. Nur die Plaza de Armas bei Nacht mit seiner schoenen Beleuchtung ist den einen oder anderen Blick wert. Insgesamt waren wir aber am Ende froh, wieder aus der Stadt hinaus in die Natur fluechten zu koennen.
Es wird Zeit, dass wir ein paar Saetze ueber das Bezahlen in Geschaeften verlieren. Eine ganz typische Situation: Mathias will mit einem 50 Soles Schein sein Mittagessen (5 Soles) bezahlen. Der Verkaeufer kann oder will nicht herausgeben, weshalb die beiden zu einer Frau gehen, die Brot verkauft. Mit 50 Soles Brot um 1 Sol zu kaufen, war aber auch aussichtslos. Also gings zu dritt - Mathias mit den beiden Verkaeufern - in eine Apotheke, wo sie endlich wechseln konnten. Dieses interessante System um Wechselgeld aufzutreiben mussten wir schon ziemlich haeufig benutzen.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
Bolivien
Peru
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