Quer durch die Anden in 180 Tagen
Argentinien: Buenos Aires
7. bis 9. Jaenner 2008:
Es ist gar nicht so einfach, wenn man aus dem mitteleuropaeischen Winter kommt und innerhalb von 20 Stunden in den Sommer Argentiniens faehrt. Die Ankunft am Flughafen war ohne besondere Vorkommnisse, auch unser ganzes Gepaeck war am selben Ort wie wir. Allein der Schritt vom klimatisierten Flughafengebaeude ins Freie war im wahrsten Sinn des Wortes atemberaubend. 40 Grad im Schatten, mit langen Hosen und 20 kg Rucksack!! Es fuehlt sich an als ginge man in eine Sauna, eine, die leider keine Ausgangstuer mehr hat. Der erste (Temperatur)schock geht aber schnell vorbei, und spaetestens im klimatiesierten Hostel ist der Puls wieder halbwegs normal. Wir haben dann den Fehler gemacht, uns gleich am ersten Tag am Nachmittag(!!) in das Gewuehl der Stadt zu werfen. Es war laut, es war heiss, es war ein wenig dreckig, und wir waren bald mit den Nerven am Ende, und dazu gesellt sich noch ein leichter Kopfschmerz. Also als Tipp fuer alle, die nach uns kommen: lasst es den ersten Tag ruhiger angehen, und den ersten Nachmittag einfach untaetig verstreichen.
Der zweite Tag war wesentlich besser, und wir haben uns Buenos Aires mal etwas naeher angesehen. Wir wohnen im Stadtteil San Telmo, dem Tangozentrum der Stadt. Frueher war es ein Kuenstlerviertel, und jetzt wirkt es streckenweise schon etwas heruntergekommen, aber mit einem ganz eigenen Charme. Viele Pflastersteinstrassen, bei denen schon der eine oder andere Stein fehlt, alte Hauser und Maerkte findet man hier.
Das Zentrum von Buenos Aires wirkt ein wenig europaeisch, viele alte Haeuser, sogar teilweise mit franzoesischem Balkon.
Falls schon mal jemand in Neapel war, weiss er wies hier (tagsueber) zugeht. Viel Verkehr, wahnsinnige Busfahrer, schlechte Luft, und an jeder Strassenecke was los. Aber trotzdem faszinierend! Allein die 18-spurige Av. 9 de Julio ist es Wert hierher zu kommen. Im Stadtzentrum dann eine eigenwillige Mischung aus alten Gebaeuden, die so alt auch wieder nicht sind (ca. 100 Jahre), und neuen (die mit einigen Ausnahmen aber auch nicht neu aussehen). Und mittendrinn findet man dann ein Einkaufszentrum, das seinesgleichen sucht, die Galeria Pacifico.
Im Inneren der Galeria Pacifico
Der Weihnachtsschmuck, der Julia ganz besonders gut gefaellt (Rentiere lebensgross!!!) haengt auch noch...
Und was man in Argentinien nicht versaeumen darf, ist ein richtiges Steak zu essen - am besten zu Mittag, da ists oft billiger. Man kann auch gleich etwas ordern, was an eine Schlachtplatte ("parrillada") erinnert, wobei wir nur den gefuellten Darm nicht angeruehrt haben, der hat dann doch etwas seltsam gerochen. Der Rest war hervorragend.
Hmmm, lecker...
Wir haben uns auch noch den Stadtteil Ricoleta angesehen. Bekannt ist er fuer seinen Friedhof mit dem Grab Evita Perons, und an der Stelle im Friedhof wurden die Touristen natuerlich scharenweise vorbeigekarrt. Trotzdem ist es faszinierend durch die weitlaeufige "Ministadt" vorbei an aufwaendigen Marmorfassaden und Sarkophagen von Argentiniens Oberschicht zu schlendern.
Der Stadtteil an sich ist mit den anderen Teilen von buenos Aires, die wir gesehen haben, nicht zu vergleichen. So hat zum Beispiel fast jedes Haus in der Avenida Alvear einen eigenen Portier und goldene Tuerklinken, die dieser Portier dann hingebungsvoll putzt. Man sieht auch Geschaefte angefangen von Louis Vuitton bis hin zu Christian Dior, usw.
Casa Rosada, beruehmt durch die Auftritte von Evita Peron
Palacio del Congreso
An diesem Tag haben wir auch unsere Abreise geplant, und wollten noch eine Kleinigkeit essen. Um das Reisebudget zu schonen, haben wir uns dazu entschieden, am Bahnhof einen "Superpancho", also einen hot-dog, essen zu gehen. Das sollte sich allerdings als eine sehr schlechte Entscheidung herausstellen. Wir haben uns im Endeffekt mit etwas weniger Gepaeck auf den Weg nach Puerto Iguazu gemacht, Details dazu gibts demnaechst...
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador