Quer durch die Anden in 180 Tagen

Reisezeit: Januar - Juli 2008  |  von Julia und Markus

Wieder am Festland: Abstecher nach Argentinien: Mendoza

18. - 23. Maerz:

Mendoza, die Weinhauptstadt Argentiniens, war ein Fixpunkt auf unserer Reiseroute, schon allein um den argentinischen Wein auf Herz und Nieren pruefen zu koennen. Nachdem wir nach der Rueckkehr von der Osterinsel noch zwei Ausruh- und Organisiertage in Santiago de Chile verbracht haben, fuhren wir am 18. ueber den Paso Los Libertadores nach Mendoza in Argentinien. Die Strasse beginnt hinter Santiago schnell anzusteigen und windet sich in unzaehligen Serpentinien die Anden hinauf. Man passiert so einige Schilifte, wie zum Beispiel im Nobelschiort Portillo gleich vor der Grenze. Im Sommer ist dort allerdings ueberhaupt nichts los, nur ausgestorbene Touristenbunker stehen dort in der Gegend herum.

In Serpentinen gehts Richtung Grenze

In Serpentinen gehts Richtung Grenze

Ein paar Tunnel gibts auch

Ein paar Tunnel gibts auch

Sobald man die wegen der Kaelte ueberdachte Grenzstation auf 2800 Metern Seehoehe passiert hat, gehts auch schon auf der argentienischen Seite bergab in Richtung Mendoza, vorbei an Attraktionen wie dem Aconcagua, las Cuevas un der Puente del Inca. Dass wir dort so schnell vorbeigefahren sind, macht nichts, weil wir uns das sowieso fuer einen Ausflug von Mendoza aufgehoben haben.

In Mendoza war die Hostelsituation relativ angespannt, weil das Osterwochenende vor der Tuer stand und sehr viele Chilenen auf einen Sprung beim Nachbarn vorbeischauen wollen. So mussten wir uns fuer die ersten zwei Naechte im Ruca Potu einquartieren, einem eher abgelegenen Hostel mit arrogantem Besitzer. Aber dafuer gabs gratis Wein (willkommen in Mendoza) , und nicht einmal einen schlechten. Wir haben uns trotzdem um etwas anderes umgesehen, und schliesslich fuer die naechsten Tage im Hostel Alamo Platz gefunden. Wenn jemand einmal nach Mendoza kommt, geht ins Alamo! So ein angenehmes Hostel haben wir noch selten erlebt.

Das gibts wirklich nur in Mendoza: Wein beim MacDonalds, und schaut mal wie der heisst!

Das gibts wirklich nur in Mendoza: Wein beim MacDonalds, und schaut mal wie der heisst!

Um von der Stadt einen besseren Eindruck zu bekommen waren wir am ersten Tag zu Fuss unterwegs. Das erste was in der Stadt auffaellt sind die Alleen, die alle, aber auch wirklich alle Strassen saeumen. Die Stadt wurde nach einem grossen Erdbeben nach einem sehr regelmaessigen Muster neu aufgebaut, und die Alleen hatten unter anderem den Sinn, mit den Baumwurzeln ein unterirdisches Netz zu spannen, damit die Erde nicht mehr aufreissen kann. Ausserdem spenden sie angenehmen Schatten, ohne dem man es in Mendoza nicht aushalten wuerde.

Eine der schoenen Alleen

Eine der schoenen Alleen

In der Mitte der Stadt ist die Plaza Independencia, und aussen rundherum sind in einem Quadrat vier kleinere Plaetze angeordnet. Vor allem die Plaza España mit ihren vielen kleinen Fliesen ist einen Besuch wert. Einen schoenen Ueberblick ueber die Stadt bekommt man von der Teraza Mirador am Regierungsgebauede, und eine kostenlose Fuehrung ist auch gleich noch dabei.

Entspannen kann man sich in Mendoza am besten im Parque San Martin, einer riesigen Gruenanlage mitten in der Stadt, wo man sehr schoen im Gras liegen und unter anderem den Ruderern beim Rundendrehen zusehen kann.

Wenn man in Mendoza ist, darf man natuerlich den argentinischen Wein nicht verpassen! Wir sind deshalb mit dem Bus nach Maipo gefahren und haben uns dort Fahrraeder ausgeborgt. Im endeffekt haben wirs an diesem Nachmittag nur in zwei Weingueter geschafft, und das lag nicht am Alkohol! Der erste Stop war 'La Rural', eines der bekannesten Weingueter in der Gegend. Dort gibts eine sehr ausfuehrliche Fuehrung, auch durch ein spitzen Museum, und wie ueberall eine kleine Weinverkostung am Schluss. Gewaltig sind die Dimensionen des Weinbaus. La Rural produziert im Jahr ca. 10 Mio. Liter Wein! Und weil auch gerade Lese war, konnten wir noch ein wenig bei der taeglichen Arbeit zusehen.

Im Museum von 'La Rural'

Im Museum von 'La Rural'

In diesem 'Sack' wurden frueher die Trauben zerstampft

In diesem 'Sack' wurden frueher die Trauben zerstampft

Bocksbeutel gibts nicht nur im Frankenland!

Bocksbeutel gibts nicht nur im Frankenland!

Zweiter Stop war 'El Cerno', ein vom Typ ganz anderes Weingut mit nur ca. 60000 Litern Jahresproduktion. Dafuer wird noch fast alles haendisch gemacht, sogar das Aufkleben der Etiketten. Und zum Ende konnten wir natuerlich wieder ein paar Weine verkosten

Weinlese

Weinlese

Die Palette von 'El Cerno'

Die Palette von 'El Cerno'

Da laesst sichs gut leben

Da laesst sichs gut leben

Und weil der Wein soooo gut war, hat sich Mathias als Mitglied im 'wines of mendoza' Klub einschreiben lassen und bekommt jetzt jedes Jahr eine Kiste Wein aus Mendoza nach hause geschickt. War nicht billig, aber dafuer konnten wir noch eine sehr, sehr gute Weinverkostung gratis machen (Das letzte Glas Wein haette im Verkauf doch glatt 40 Euro gekostet).

Ab jetzt ist er auch 'wines of mendoza' Mitglied!

Ab jetzt ist er auch 'wines of mendoza' Mitglied!

Neben dem Wein gibts aber noch eine ganz andere Atraktion in Mendoza, und das sind die Anden mit dem hoechsten Gipfel Amerikas, dem Aconcagua. Also auf in einen Tourbus Richtung 'alta montaña'. Man faehrt relativ viel in der Gegend herum, aber der Trip zahlt sich auf jeden Fall aus. Man kommt bis zur chilenisch-argentinischen Grenze mit der Statue Christo Redentor auf ca. 3800 Meter Seehoehe, und der Ausblick von dort ist fantastisch, Berge und Taeler soweit das Auge reicht.

Beim Sonnenaufgang, die Precordillera im Hintergrund

Beim Sonnenaufgang, die Precordillera im Hintergrund

Blick vom Christo Redentor Richtung Chile

Blick vom Christo Redentor Richtung Chile

Christo Redentor

Christo Redentor

Nochmal Richtung Chile

Nochmal Richtung Chile

Und hier die argentinische Seite, hier kamen wir ueber die Serpentinen herauf

Und hier die argentinische Seite, hier kamen wir ueber die Serpentinen herauf

Beim Zurueckfahren konnten wir noch die 'Puente del Inca' besichtigen, eine Naturbruecke entstanden durch das extrem mineralienhaltige Wasser. Leider kann man nicht mehr sehr nahe ran, weil die Bruecke einsturzgefaehrdet ist.

Puente del Inca

Puente del Inca

Dann gabs noch einen Stop beim Mirador Aconcagua, im Wintersportnest Los Penitentes, und an einem Stausee, und nachdem wir auch noch ein Gewitter erlebt haben, kamen wir spaetabends, hundemuede aber gluecklich, wieder nach Mendoza.

Bei Los Penitentes

Bei Los Penitentes

Der Aconcagua. Von so weit weg sieht er gar nicht so gross aus.

Der Aconcagua. Von so weit weg sieht er gar nicht so gross aus.

Kurzresumee: Mendoza ist einfach toll, fahrt hin! Wir haetten es hier auch noch laenger ausgehalten, aber der Ruf der Atacamawueste wurde immer lauter.

© Julia und Markus, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eintauchen in die wunderbare Welt Südamerikas, die Anden mit Zelt und Rucksack entdecken, und 6 Monate Zeit dafür - ein Traum für so viele, und für uns geht er jetzt in Erfüllung. Mit diesem Reisebericht wollen wir allen Zuhausegebliebenen zumindest ein paar wenige Eindrücke von unserer Reise geben, und bei manchen vielleicht das Fernweh wecken damit sie es uns gleichtun und diese traumhafte Welt entdecken.
Details:
Aufbruch: 06.01.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 05.07.2008
Reiseziele: Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Der Autor
 
Julia und Markus berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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