Quer durch die Anden in 180 Tagen
Bolivien: Pequeño Alpamayo
29. - 30. April:
Es war so schoen im Condoririgebiet, weshalb wir beschlossen haben, nochmal dorthin zu fahren. Und ausserdem, wo auf der Welt ist es einfacher (und billiger) 5000er zu besteigen? Als Ziel haben wir uns den Pequeño Alpamayao ausgewaehlt, eine wunderschoene Eispyramide, ca. 5400 Meter hoch.
Eigentlich wollten wir die Tour auch zu dritt machen, aber Mathias hatte sich eine kleine Magenverstimmung eingefangen, weshalb wir uns nur zu zweit auf den Weg machten. Und im Gegensatz zum Pico Austria haben wir uns diesmal dazu entschlossen, mit einer Agentur zu gehen. Die Anreise nach Tuni war diesmal etwas anstrengender, vor allem weil wir mit einem Minibus unterwegs waren, und wir alle 15 Minuten irgendwo stehen blieben, um noch was einzukaufen. Da war die Taxifahrt das letzte mal doch bedeutend bequemer.
Schlussendlich kamen wir doch nach langen 2 Stunden in Tuni an, und wer hat uns da erwartet? Dasselbe Maedl mit den Mulis, das uns schon beim Pico Austria unsere Rucksaecke hinaufbefoerdert hat.
Der Aufstieg zum Basislager war ziemlich gemueltlich, erstens, weil unser ganzes Material auf den Mulis war, und weil Theo, unser Guide, noch ein leckeres Mittagessen aus seinem Rucksack gezaubert hat. Hat sich also doch gelohnt, dass wir bei den ganzen buden in El Alto stehen geblieben sind
Der restliche Tag war ziemlich ereignislos. Wir haben unser Zelt aufgebaut, Kaffee getrunken und Marmeladebrote gegessen und die Landschaft egnossen. Diesmal waren wir nicht die einzigen am camp, eine Gruppe von 4 Amerikanern war noch zum Akklimatisieren da.
Das Wetter war diesmal nicht ganz so schoen wie die paar Tage davor, dafuer gabs einen phaenomenalen Sonnenuntergang mit tiefrot gefaerbten Wolken.
Der Gipfeltag begann wieder sehr frueh,um 3 Uhr war bereis Abmarsch, aber verglichen mit dem Huayna Potosi ist das ja eine christliche Zeit. Die erste Stunde laeuft man bis zum Gletscherbeginn, der sich wegen der Erderwaermung immer weiter zurueckzieht, und das sehr schnell! Nachdem wir unsere Steigeisen angelegt hatten, fuehrte uns Theo den Gletscher nach oben, vorbei an gewaltigen Spalten und Abgruenden, die wir aber erst beim Abstieg gesehn haben.
Im Dunkeln und ohne Ortskenntnisse kanns dort schon ziemlich haarig werden. Nach ca. 2,5 Stunden vom Gletscherbeginn erreicht man den ersten Gipfel, den Tarija auf ca. 5280 m. Die Hoehenangaben sind hier uebrigens sehr ungenau und unterscheiden sich in den verschiedenen Karten gewaltig. Hier konnten wir schon den Gipfel des Pequeño Alpamaya und den schoenen Grat dorthin sehen - auch wenns noch ziemlich dunkel war und die Wolken den Sonnenaufgang verdeckten.
Vom Tarija muss man steil ueber Felsen hinuntersteigen, bis man ca. 50 Meter weiter unten wieder auf Schnee trifft.
Zunaechst rechts vom Grat an ein paar Felskoepfen vorbei, dann auf die linke Seite des Grats stiegen wir gemaechlich Richtung Gipfel. Zwei relativ steile Firnhaenge waren noch zu ueberwinden, bevor wir um ca. 8 das Panorama vom Gipfel des Pequeño Alpamayo aus geniessen konnten, obwohls leider ziemlich wolkenverhangen war. Der Berg ist zwar nicht so hoch wie der Huayna Potosi, der Aufstieg war aber trotzdem ganz schoen anstrengend.
Weil sich die Sonne sehr verdeckt hielt, begannen wir schon bald mit dem Abstieg, der dann wie ueblich viel schneller ging als der Aufstieg. Auch die Kletterei in den Felsen war viel einfacher als beim hinweg, bergauf ists halt doch leichter zu klettern. Fuer Julia wars aber doch schon muehsam, nochmal aufwarts zu gehen, wo wir doch schon beim Abstieg waren.
Ueber diesen Gletscher muss man, bevor man zum Grat des Pequeño Alpamayo kommt. Der schneebedeckte Gipfel in der Bildmitte ist der Tarija.
Um halb 11 waren wir wieder bei den Zelten und tranken noch ein wenig Tee, waehrend wir auf die Mulis warteten. Dann Zeugs einpacken, aufschnallen, das Tal nach Tuni wieder hinaus, und am spaeten Nachmittag waren wir schon wieder in La Paz.
Es ist schwer, einen Vergleich mit dem Huayna Potosi anzustellen. Der Pequeño Alpamayo war aber auf jeden Fall abwechslungsreicher und spannender, der Huayna Potosi in seiner Groesse dafuer einfach gewaltiger. Zwei verschiedene, schoene Berge, und wir sind froh, auf beiden oben gewesen zu sein.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador