Quer durch die Anden in 180 Tagen
Ecuador: Puerto Lopez
14. bis 18. Juni:
Wir sind nur nach Guayaquil gefahren, um ein last-minute-Schnäppchen für die Galapagosinseln zu erhaschen, aber dazu mehr im nächsten Kapitel. Das einzige was ihr an der Stelle darüber wissen müsst, ist dass wir ein paar Tage Zeit hatten und die nicht in der Großstadt Guayaquil absitzen wollten. Also haben wir uns an die Pazifikküste nach Puerto Lopez aufgemacht. Beim Busfahren in Ecuador muss man übrigens nichts zu Essen und Trinken mit in den Bus nehmen, weil an jeder Strassenecke fliegende Händler in den Bus steigen. Da bekommt man Kokosmilch, Kartoffelchips, Eis, Empanadas, Hühnersuppe und vieles mehr. Auf der Fahrt nach Puerto Lopez waren zeitweise wahrscheinlich mehr Händler im Bus als Fahrgäste.
Nach Puerto Lopez kommt man vor allem aus zwei Gründen: zum Tauchen und sonnen, oder man will sich die Buckelwale ansehen. Die Wale kommen nämlich zwischen Mitte Juni und September von der Antarktis an die Küsten vor Ecuador und Kolumbien zum Kindermachen und Kinderkriegen. Die Tour startete am Vormittag mit insgesamt 16 Leuten an Bord. Zuerst fuhren wir eine gute Stunde aufs Meer hinaus, bevor der Guide einen Wal sichtete. Das hat das emotionale Gleichgewicht von so manchem Passagier durcheinander und das Boot gefährlich ins Schwanken gebracht, weil die natürlich sofort aufgesprungen und auf eine Seite gelaufen sind. Als wir dann näher heran gekommen sind, durften wir auch aufs Dach des Bootes steigen und die Buckelwale beobachten. Sie kamen ungefähr auf 50 oder 60 Meter an das Boot ran und haben ihre riesigen Schwanzflossen aus dem Wassser gestreckt. Zu Beginn sahen wir auch zwei, die aus dem Wasser gesprungen sind und sich herumgewälzt haben.
Und zweimal sahen wir sie sogar aus dem Wasser springen. Hier sieht man leider nur mehr das Eintauchen...
Die Unterseite der Schwanzflosse hat eine ganz spezifische Zeichnung, so ähnlich wie Fingerabdrücke bei uns.
Sie sind einfach gewaltig, diese riesigen Tiere. Buckelwale werden 16 Meter lang und bewegen sich trotzdem anmutig durchs Wasser. Wir sind ca. eineinhalb Stunden einem Walpärchen gefolgt, bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Puerto Lopez aufgemacht haben. Bevor wir dorthin kamen, legte das Boot aber noch einen kleine Zwischenstop ein, wo es ein paar Sandwiches gab und wir im Meer plantschen konnten.
Wir blieben noch einen Tag in Puerto Lopez und haben einfach nur gefaulenzt. Es war zwar kein Badewetter, dafür Strandbarwetter. Und die Cocktails, die sie hier zusammenzaubern, sind wirklich gut! Genauso wie die Meeresfrüchte und Fischgerichte, die man in den Restaurants am Strand bekommt. Wir habens uns hier also richtig gut gehen lassen. Erst bei einem frischen Fruchtsaft den Sonnenuntergang bestaunt, dann noch schnell ein gutes Ceviche essen und danach Cocktail schlürfen in einer Strandbar. Herrlich!!
Sehr wenige Touristen. Beim Strandspaziergang am letzten Tag waren wir weit und breit die einzigen. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit.
Für die Rückfahrt wählten wir den Weg der Küste, der sogenannten Ruta del Sol, entlang. Man fährt durch viele kleine Fischerdörfchen und bei wunderchönen kleinen Buchten vorbei. In Salinas mussten wir umsteigen, um nach Guayaquil zu kommen, und alles in allem dauerte die Fahrt 5 Stunden. Wir kamen dann genau richtig zum Beginn des Fussballspiels Ecuador gegen Kolumbien. Viele Leute waren mit den gelben Nationaltrikots auf der Strasse unterwegs, und public viewing sieht dort so aus: in den Elektrogeschäften werden die grossen Flachbildfernseher in die Auslagen gestellt, und davor sammeln sich die Menschenmassen zum Feiern. Sehr improvisiert, aber es funktioniert.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador