Quer durch die Anden in 180 Tagen
Chile: Lago Todos los Santos
20. - 23. Februar 2008:
Irgendwie wollten wir dem Osorno doch noch ein wenig naeher kommen und ihn nicht nur von der gegenueberliegenden Uferseite anstarren. Also sind wir fruemorgens in den Minibus gestiegen und nach Petrohue am Lago Todos los Santos gefahren. Das ist ein tuerkisblau schimmernder See, der im Nationalpark Vincente Perez Rosales liegt, dem aeltesten Chiles. Eigentlich haben wir gedacht, dass das schon ein kleineres Dorf ist, wos zumindest ein paar Haeuser gibt, aber nix da! Da steht das Hotel Petrohue, eine Conaf Station (das sind die lokalen Nationalparkaufpasser hier), ein Souvenirshop und die Anlegestelle fuer die Schiffe. Und nicht zu vergessen der Campingplatz der Familie Kuschel am anderen Flussufer. Wir haben uns ein kleines Fischerboot gechartert und haben uns ueber die Muendung des Rio Petruehue auf die andere Seite uebersetzen lassen.
Aussicht vom Campingplatz auf Petrohue mit dem Vulkan Puntiagudo im Hintergrund
Die Lage dieses Campingplatzes ist echt unglaublich. Direkt am Flussufer, der an genau der Stelle aus dem Lago herausrinnt, und natuerlich mit dem Osorno direkt davor. Ein wenig hat man dort aber auch das Gefuehl von Urlaub am Bauernhof. Da ist zum Beispiel am morgen immer eine Sau mit ihren Ferkeln zwischen den Zelten herumgelaufen, Gaense im Gaensemarsch, und natuerlich etliche Kuehe. Die Atmosphaere war aber total enspannt, und wir kamen mit den Tierchen ganz gut aus.
Gaensemarsch
So wird man morgens begruesst...
Der Osorno im Morgenrot, fotografiert aus dem Schlafsack
Und nochmal
Nach der ersten Nacht, in der wir dann doch mit einigen unangenehmen Viechern Bekannschaft machten, laestigen Stechmuecken naemlich, sind wir zu einem kleinen Ausflug in Richtung Vulkan aufgebrochen. Nicht bis ganz nach oben natuerlich, aber immerhin zum Paso Desolacion auf einem Pass zwischen dem Osorno und dem naechsten Berg. Einfach wunderschoen, kann man da nur sagen. Auf der einen Seite der tiefblaue See und auf der anderen der schneebedeckte Vulkan, was gibts Schoeneres! Aber auch ziemlich anstrengend. Der Vulkansand ist sehr muehsam zu gehen, und die Hitze tut noch ihr uebriges. Wir waren jedenfalls ziemlich ausgepumpt, als wir am Abend in unsere Zelte gefallen sind.
Der Lago Todos los Santos, Isla Margarita, und Vulkan Tronador dahinter
Auf der einen Seite der Osorno...
...und auf der anderen der See
Mit einer Flasche Wein vom Steg aus den Mondaufgang geniessen...
Tag drei, Besuch bei den Saltos Petrohue, 6 km vor dem Ort Petrohue. Das ist eigentlich ein typisches Postkartenmotiv hier, mit den Wasserfaellen im Vordergrund und dem Osorno dahinter. Auf dem Weg dahin sind wir eine Weile den Rio Petrohue entlanggelaufen, und da haben wir erst gesehen, wie schoen die Farbenspiele im Wasser dieses Flusses sind.
Rio Petrohue
Leider hatten wir bei den Faellen das Pech, dass im Moment absolutes Niedrigwasser, ja fast schon Trockenperiode war, und dementsprechend war sehr wenig Wasser im Fluss. Die Faelle haben dadurch zu kleinen Faellchen abgebaut. Und wenn man einmal in Iguazu war, haut einen das nicht mehr so wirklich vom Hocker. Das Gebiet ist trotzdem schoen, mit kleinen verwinkelten Pfaden und Plaetzen, an denen man ein wenig traeumen kann.
Bei den Saltos Petrohue
Als Abschluss haben wir uns noch eine Bootsfahrt zur Isla Margarita geleistet. Das ist eine gar nicht so kleine Insel in Privatbesitz mitten im See, mit versteckten Straenden, Wiesen, und Baeumen, die einmal irgendwer aus Europa mitgenommen haben muss (Kirsche, Ahorn, ...). Es steht nur ein Haus auf der Insel, was noch nicht einmal ein Hotel ist, was bei der schoenen Lage schon verwunderlich ist.
Vom Boot der Blick zurueck auf Petrohue
Wir mussten bis auf die Isla Margerita, um unser erstes Alpaca sehen zu koennen.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
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