Quer durch die Anden in 180 Tagen

Reisezeit: Januar - Juli 2008  |  von Julia und Markus

Chile: Lago Todos los Santos

20. - 23. Februar 2008:

Irgendwie wollten wir dem Osorno doch noch ein wenig naeher kommen und ihn nicht nur von der gegenueberliegenden Uferseite anstarren. Also sind wir fruemorgens in den Minibus gestiegen und nach Petrohue am Lago Todos los Santos gefahren. Das ist ein tuerkisblau schimmernder See, der im Nationalpark Vincente Perez Rosales liegt, dem aeltesten Chiles. Eigentlich haben wir gedacht, dass das schon ein kleineres Dorf ist, wos zumindest ein paar Haeuser gibt, aber nix da! Da steht das Hotel Petrohue, eine Conaf Station (das sind die lokalen Nationalparkaufpasser hier), ein Souvenirshop und die Anlegestelle fuer die Schiffe. Und nicht zu vergessen der Campingplatz der Familie Kuschel am anderen Flussufer. Wir haben uns ein kleines Fischerboot gechartert und haben uns ueber die Muendung des Rio Petruehue auf die andere Seite uebersetzen lassen.

Aussicht vom Campingplatz auf Petrohue mit dem Vulkan Puntiagudo im Hintergrund

Aussicht vom Campingplatz auf Petrohue mit dem Vulkan Puntiagudo im Hintergrund

Die Lage dieses Campingplatzes ist echt unglaublich. Direkt am Flussufer, der an genau der Stelle aus dem Lago herausrinnt, und natuerlich mit dem Osorno direkt davor. Ein wenig hat man dort aber auch das Gefuehl von Urlaub am Bauernhof. Da ist zum Beispiel am morgen immer eine Sau mit ihren Ferkeln zwischen den Zelten herumgelaufen, Gaense im Gaensemarsch, und natuerlich etliche Kuehe. Die Atmosphaere war aber total enspannt, und wir kamen mit den Tierchen ganz gut aus.

Gaensemarsch

Gaensemarsch

So wird man morgens begruesst...

So wird man morgens begruesst...

Der Osorno im Morgenrot, fotografiert aus dem Schlafsack

Der Osorno im Morgenrot, fotografiert aus dem Schlafsack

Und nochmal

Und nochmal

Nach der ersten Nacht, in der wir dann doch mit einigen unangenehmen Viechern Bekannschaft machten, laestigen Stechmuecken naemlich, sind wir zu einem kleinen Ausflug in Richtung Vulkan aufgebrochen. Nicht bis ganz nach oben natuerlich, aber immerhin zum Paso Desolacion auf einem Pass zwischen dem Osorno und dem naechsten Berg. Einfach wunderschoen, kann man da nur sagen. Auf der einen Seite der tiefblaue See und auf der anderen der schneebedeckte Vulkan, was gibts Schoeneres! Aber auch ziemlich anstrengend. Der Vulkansand ist sehr muehsam zu gehen, und die Hitze tut noch ihr uebriges. Wir waren jedenfalls ziemlich ausgepumpt, als wir am Abend in unsere Zelte gefallen sind.

Der Lago Todos los Santos, Isla Margarita, und Vulkan Tronador dahinter

Der Lago Todos los Santos, Isla Margarita, und Vulkan Tronador dahinter

Auf der einen Seite der Osorno...

Auf der einen Seite der Osorno...

...und auf der anderen der See

...und auf der anderen der See

Mit einer Flasche Wein vom Steg aus den Mondaufgang geniessen...

Mit einer Flasche Wein vom Steg aus den Mondaufgang geniessen...

Tag drei, Besuch bei den Saltos Petrohue, 6 km vor dem Ort Petrohue. Das ist eigentlich ein typisches Postkartenmotiv hier, mit den Wasserfaellen im Vordergrund und dem Osorno dahinter. Auf dem Weg dahin sind wir eine Weile den Rio Petrohue entlanggelaufen, und da haben wir erst gesehen, wie schoen die Farbenspiele im Wasser dieses Flusses sind.

Rio Petrohue

Rio Petrohue

Leider hatten wir bei den Faellen das Pech, dass im Moment absolutes Niedrigwasser, ja fast schon Trockenperiode war, und dementsprechend war sehr wenig Wasser im Fluss. Die Faelle haben dadurch zu kleinen Faellchen abgebaut. Und wenn man einmal in Iguazu war, haut einen das nicht mehr so wirklich vom Hocker. Das Gebiet ist trotzdem schoen, mit kleinen verwinkelten Pfaden und Plaetzen, an denen man ein wenig traeumen kann.

Bei den Saltos Petrohue

Bei den Saltos Petrohue

Als Abschluss haben wir uns noch eine Bootsfahrt zur Isla Margarita geleistet. Das ist eine gar nicht so kleine Insel in Privatbesitz mitten im See, mit versteckten Straenden, Wiesen, und Baeumen, die einmal irgendwer aus Europa mitgenommen haben muss (Kirsche, Ahorn, ...). Es steht nur ein Haus auf der Insel, was noch nicht einmal ein Hotel ist, was bei der schoenen Lage schon verwunderlich ist.

Vom Boot der Blick zurueck auf Petrohue

Vom Boot der Blick zurueck auf Petrohue

Wir mussten bis auf die Isla Margerita, um unser erstes Alpaca sehen zu koennen.

Wir mussten bis auf die Isla Margerita, um unser erstes Alpaca sehen zu koennen.

© Julia und Markus, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eintauchen in die wunderbare Welt Südamerikas, die Anden mit Zelt und Rucksack entdecken, und 6 Monate Zeit dafür - ein Traum für so viele, und für uns geht er jetzt in Erfüllung. Mit diesem Reisebericht wollen wir allen Zuhausegebliebenen zumindest ein paar wenige Eindrücke von unserer Reise geben, und bei manchen vielleicht das Fernweh wecken damit sie es uns gleichtun und diese traumhafte Welt entdecken.
Details:
Aufbruch: 06.01.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 05.07.2008
Reiseziele: Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Der Autor
 
Julia und Markus berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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