Quer durch die Anden in 180 Tagen
Bolivien: Salar de Uyuni
3. - 5. April:
Um endlich nach Bolivien zu kommen, haben wir die Tour von San Pedro nach Uyuni gewaehlt, wo man drei Tage mit dem Jeep vorbei an Lagunen voller Flamingos und Salaren unterwegs ist.
Los geht's fruehmorgens von San Pedro per Minibus bis zur Grenze bei Hito Cajon, wo man die Fahrzeuge wechseln muss. Wir teilten uns einen Jeep mit einer Deutschen und einem schweizer Paerchen, und nachdem unser Zeugs auf den Jeep geschnallt hatten, fuhren wir los in Richtung Laguna Verde und Blanca, wo der erste Stop eingelegt wurde: Fruehstueck. Und dabei gabs schon die erste kleine Panne. Die Laguna Blanca wechselt naemlich zwischen 10 und 11 am Vormittag die Farbe von glasklar (fast weiss) zu blau, nur hat unser Fahrer die Zeiten nicht genau gewusst und uns gesagt, dass nach dem Fruehstueck noch genug Zeit sein wird. Aber nix da, als wir wieder aus der Bude herauskamen, war die Lagune blau, blauerr gehts gar nicht! Wir waren nicht sehr begeistert, dass wir den Farbwechsel nicht gesehen haben! Auch im Folgenden sollte sich noch herausstellen, dass man unsererem Fahrer jede klitzekleine Information aus der Nase herausziehen muss. Macht nix, die Landschaft entschaedigt fuer alles und wenn man ein bisschen Abenteuerlust und Eigeninitiative mitbringt, stehen ein paar wunderschoenen Tagen nichts im Wege!
Beim Beladen des Jeeps
Laguna Blanca, leider nach dem Farbwechsel
Mathias, Laguna Verde und Vulkan Lincancábur
Der restliche erste Tag fuehrte uns vorbei an einem Ort mit Thermalquellen, wo alle Englaender der anderen Jeeps natuerlich sofort mit Pisco reingesprungen sind, und den Geysiren Sol de Mañana. Das ist im Prinzip dasselbe Feld wie die El Tatio Geysire, nur auf der bolivianischen Seite der Vulkankette und noch ein wenig hoeher gelegen auf 4800 Metern Seehoehe.
Geysire Sol de Mañana
Auf dem Weg ...
Danach fuehrte uns die Fahrt zur Laguna Colorada, einer unglaublich roten Lagune mit Unmengen an Flamingos. Es gibt dort auch einen schoenen kurzen Wanderweg bis zu einem Aussichtspunkt, von dem man die Lagune so richtig schoen geniessen kann.
Die Laguna Colorada
Einer der unzaehligen Flamingos
Praechtige Farbkombinationen...
Hunderte von Flamingos stehen in der Laguna Colorada
Die Nacht war sehr kuehl, weil die kleine Haeuseransammlung doch sehr hoch liegt. Dass es keine Heizung gibt, war ja in Ordnung, unsere Schlafsaecke waren ja warm genug, dass es aber saukalt durch die Decke der Huette gezogen hat, war schon eher unangenehm. Da waers im Zelt behaglicher gewesen.
Nach dem Fruehstueck hat unser Fahrer noch ein wenig Oel in den Jeep gefuellt, seine (einzige!) Kasette mit bolivianischer Volksmusik eingelegt - mit ganzen 4 Liedern, die sich immer wiederholt haben - wir haben unsere Rucksaecke wieder verstaut, und ab gings durchs Altiplano.
Am zweiten Tag faehrt man relativ viel in Wuestenlandschaft herum. Die erste Attraktion des Tages ist der Arbol de Piedra, eine vom Wind geformte Steinskulptur, die ein wenig an einen Baum erinnert.
Arbol de Piedra
Immer wieder sieht man Vicuñas
Immer wieder geht es danach Duenen rauf und runter, vorbei an einigen Lagunen, und mit Vollgas ueber Schotterpisten. Es waren einige Jeeps gleichzeitig mit uns unterwegs, und unser Fahrer hatte einen Heidenspass daran, sich mit den anderen Fahrern heisse Duelle zu liefern.
Wettfahrt auf bolivianisch
Bei dem Tempo kommts auch zu Reifenplatzern!
Wir machten an manchen Lagunen mit Flamingos halt, und da haben wir gemerkt, dass manche Touristen wirklich nicht wissen, wie man sich verhalten soll. Die versuchen, so nah wie moeglich an die Flamingos ranzukommen, stehen mit den Fuessen schon im Wasser, und wundern sich dann, das die scheuen Voegel sich aus dem Staub machen. Dumm, dumm, dumm.
Laguna Honda
Mittagessen gabs in Villa Alota, einem kleinen Nest im Nirgendwo, und der Nachmittag brachte uns vorbei an winzigen Ansammlungen von Bauernhaeusern und Llamaherden.
Ein Llama
Es muss wirklich ein hartes Leben in dieser Region sein, so weit weg von der naechsten Siedlung mit zumindest den notwendigsten Einrichtungen. Als Mitteleuropaeer fuehlt man sich ein wenig ins vorvorige Jahrhundert versetzt, wenn man sich die Lebensbedingungen dort ansieht. Der vorletzte Stop des Tages war Julaca, eine Geisterstadt an einer Bahnstrecke, bevor wir in Chulaca am Rand des Salar de Uyuni ankamen, wo wir die zweite Nacht verbracht haben.
Am dritten Tag war schon um 4:30 Tagwache, damit wir uns den Sonnenaufgang ueber dem Salar ansehen konnten. Zeitangaben sind in Bolivien aber manchmal sehr relativ, und so hats ein wenig gedauert, bis unser Fahrer auch seinen Jeep startklar hatte und wir in Richtung Salar aufbrechen konnten.
Sonnenaufgang ueber dem Salar de Uyuni, man wirft ganz schoen lange Schatten.
Sonnenaufgang war okay, nichts besonders, aber der Salar selbst war sehr spektakulaer. Eine unglaublich weite und weisse Salzflaeche, nur am Horizont sind die Umrisse von Bergen zu erkennen.
Wir kamen auch zu einer "Insel" im Salar, von der wir den Namen nicht mehr genau wissen, aber es wuchsen dort Unmengen von Kakteen - Julia war ganz hin und weg.
Kaktusinsel
Fuer die typischen Salarfotos musste natuerlich auch Zeit sein, und die Umgebung der Insel war der perfekte Platz dafuer.
Starke Frau!
Nachdem wir wieder in unseren Jeep geklettert waren, ging die Fahrt weiter ueber den Salar in Richrung Uyuni, dem Ziel dieses Trips. Wir konnten noch eines der ehemaligen Salzhotels besichtigen, die jetzt nur noch als Souvenirshops dienen, weil sie aus Umweltschutzgruenden geschlossen wurden, was auch richtig ist. Kurz vor dem Ende des Salars wird auch noch Salz abgebaut, so richtig vorsinntflutlich mit Schaufel und Scheibtruhe. Dort waren wir schon hundemuede und etwas geschafft von der Hitze, und wir waren froh, schlussendlich in Uyuni aus dem Jeep raus zu koennen.
Salzberge
Es waren ein paar sehr schoene Tage - wenn man auf Komfort keinen Wert legt. Auch die Erklaerungen unseres Fahrers waren sehr spaerlich, und er hat immer erst nach mehrmaligem Nachfragen auf unsere Fragen auch eine richtige Antwort gegeben. Da sind aber anscheinend alle Agenturen in San Pedro ziemlich aehnlich, zumindest hat uns niemand von einer wirklich guten Agentur erzaehlt. Macht aber auch nix, wir waren dort, und haben den Salar mit unseren eigenen Augen gesehen!
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador