Quer durch die Anden in 180 Tagen
Chile: Valparaiso
6. - 7. Maerz:
Als wir mit dem Bus in Valparaiso ankamen, ist mir als erstes der ziemlich starke Kontrast zu Santiago aufgefallen. Alles sieht hier auf den ersten Blick ein wenig heruntergekommen, kaputtgewohnt und dreckig aus. Wir sind dann gleich zur Casa Aventura gefahren, dem Hostel wo wir die Nacht bleiben werden. Es liegt am Cerro Concepcion, und als wir nach dem Einchecken gleich auf diesen Huegel hoch sind, hat sich der erste Eindruck von Valparaiso gleich wieder relativiert.
Es stimmt, dass die Strassen auf Meeresniveau laut und verstopft sind, aber auf den Huegeln praesentiert sich ein ganz anderes Bild. Es gibt sehr viel schoenes Graffity, was den alten Haeusern einen ganz eigenen Charme verleiht, es ist sehr bunt, ein wenig verwinkelt, Haeuser stapeln sich in schwindelerregende Hoehen, was nur noch von der Farbenfuelle der Fensterlaeden uebertroffen wird.
Auf den Huegeln kann man sehr viel Zeit damit verbringen, einfach nur herumzuschlendern und auf die Stadt, den Hafen und das Meer hinunterzuschauen.
Eine Besonderheit haben die vielen Cerros in Valparaiso noch: die Ascensores! Das sind kleine wackelige Holzhaeuschen, die auf Schienen die Huegel rauf und runter fahren, und am ehesten als Schraegaufzuege bezeichnet werden koennen. Einen ganzen Tag koennte man damit rauf und runter fahren, sich von einem Huegel zum naechsten hangelnd, neue kleine Gaesschen entdeckend, eine schoene Freizeitbeschaeftigung.
Einer der aeltesten Ascensores von 1883
Beim Ascensor Artilleria gibts ein Marinemuseum, und weils Wetter nicht so besonders war, sind wir dort hinein. Jetzt wissen wir wenigstens, was diese ganzen Nationalhelden wie Arturo Pratt, Bernardo O'Higgins und Konsorten so gemacht haben, deren Namen man sonnst nur von den Strassenschildern kennt.
Der Hafen mit der Bucht von Valparaiso
Eines der Containerschiffe
Nochmal die Bucht. Die Stadt erstreckt sich auf insgesamt mehr als 25 Huegel
Am zweiten Tag waren wir noch im "Museo del Cielo Abierto", einem Art Freiluftmuseum auf dem Cerro Florida. Allerdings fallen diese Kunstwerke, an die Wand gespruehte abstrakte Farbkombinationen, unter den anderen wirklich gelungenen Graffities in der Stadt gar nicht auf. Das Schoene an diesem Museo war aber der Weg durch kleine Stiegen und Gassen, vorbei an Haeuserkonstruktionen, die sich bei uns niemand trauen wuerde hinzustellen.
Ein schoenes Graffity
Als wir dem Mercado Central noch einen Besuch abstatteten, wurde das Wetter so richtig schlecht. Sicht gleich null, Regen und Wind. So haben wir uns entschlossen, schon ein wenig frueher als geplant wieder nach Santiago zurueckzufahren.
Marktstand am mercado central
Noch eine Bemerkung zum Schluss: Valparaiso wird nachgesagt, eine ziemlich gefaehrliche Stadt zu sein. Wir hatten allerdings ueberhaupt keine Probleme. Man muss sich nur ein wenig erkundigen, wo man als Tourist hingehen sollte und wo nicht, und mit den grundlegenden Sicherheitsmassnahmen vor Taschendieben steht einem schoenen Erlebnis in Valpariso nichts mehr im Wege.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
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