Quer durch die Anden in 180 Tagen
Ecuador: Quito
Ein paar Tage Ende Juni und Anfang Juli:
Wir hatten nicht mehr soviel Zeit übrig, wollten aber trotzdem das Hochland und die Gegend um den Chimborazo, den höchsten Berg Ecuadors, zumindest aus dem Bus sehen. Deshalb haben wir uns am Tag, nachdem wir von den Galapagosinseln wieder zurück waren, frühmorgens in den Tagbus von Guayaquil nach Quito gesetzt. Das hätten wir uns aber auch sparen können. Erstens war das Wetter schlecht, und zweitens ist der Bus eine ganz andere Route gefahren, als wir gedacht haben. Nämlich nicht über Riobamba und das Hochland , sondern durch riesige Bananenplantagen im Pazifiktiefland, und erst die letze Stunde gings hoch nach Quito. Na ja, jetzt wissen wir wenigstens, wo die Chiquita und Dole Bananen herkommen.
In Quito haben wir uns ein Hostal in der Altstadt gesucht. Zum einen weil wir dadurch näher an den Sehenswürdigkeiten waren, und zum anderen, weil die Altstadt wesentlich sicherer ist als die Neustadt. Wir haben uns die Neustadt und den Stadtteil Mariscal mit den vielen Restaurants, Bars und Reiseagenturen auch angesehen, aber die Altstadt hat uns viel besser gefallen. Dort stehen jede Menge Kolonialgebäude und Kirchen, und bei der Basilica del Voto Nacional kann man sogar bis direkt unter das Dach des Glockenturms hochgehen. Auf wackeligen Leitern zwar, aber wo kommt man sonst direkt unter den Gibel eines Kirchturms!
Die Basilica del Voto Nacional. Laut Reiseführer hat man von hier die "tödlichste Ansicht" von Quito. Der haarsträubende Aufstieg in die gotischen Türme ist nichts für empfindliche Mägen.
Wenn mans weiss, dann erkennt man hinten zwischen den Türmen der Basilica die Marienstatue am Panecillo.
Auch die anderen Kirchen sind einen Besuch wert, vor allem die Compañia de Jesus. Das ist angeblich die schönste Kirche Ecuadors und 7 Tonnen Gold sollen da verbaut sein. Und es glänzt und blitzt wirklich überall.
Das Wetter war aber wieder relativ unbeständig und immer wieder sind Regenwolken durchgezogen. Einmal mussten wir deshalb auch ein Taxi von der Plaza Mayor zurück zum Hostal nehmen. Die Taxifahrer in Quito sind übrigens lustige Kerlchen. Meistens wissen sie gar nicht, wo die Strasse genau ist, zu der man will. Und mitten auf einer Kreuzung fragen sie einen dann, in welche Richtung sie abbiegen sollen. Woher sollen wir das wissen, dafür steige ich ja in ein Taxi!
Für den letzten Tag in Ecuador haben wir uns einen Besuch in Mitad del Mundo aufgehoben. Das ist die Stelle, an der der Äquator verläuft, deshalb auch "Mitte der Welt". Weil der öffentliche Verkehr in Quito relativ undurchsichtig ist, haben wir auch zuerst den falschen Bus genommen, mussten ein wenig kompliziert umsteigen und auch ein wenig mehr bezahlen. Ein wenig mehr bedeutet hier aber 10 Cent, also nicht weiter schlimm. Der offizielle Komplex in Mitad del Mundo war dann aber doch enttäuschend. Ein Souvenirladen reiht sich an den nächsten, die Keiler der Restaurants verteilen unmengen an Flyern, und das Denkmal ist denkbar hässlich. Wir sind deshalb nicht lange dort gewesen, haben nur das obligatorische Foto mit dem 0° 0' 0'' Schild gemacht, und haben uns zu einem anderen Museum aufgemacht, dem Museo Inti Nan. Und das war echt toll! Die Führer haben einiges zur Geschichte von Ecuador und den Ureinwohnern erzählt, und auch ein paar lustige Experimente gemacht. Zum Beispiel wurde demonstriert dass der Wasserstrudel beim Abfliessen aus der Kloschüssel sich auf der Nordhalbkugel in die andere Richtung dreht wie auf der Südhalbkugel. Mit den Erklärungen zu diesen Experimenten hatte Markus als Physiker so seine Probleme. Er hat die Führerin dann solange beschwatzt, bis sie zugegeben hat, dass da auch ein wenig geschummelt wird. Lustig wars aber trotzdem, und um Welten besser als der offizielle Komplex.
Andere behaupten, der richtige Äquator ist hier im ca. 200 Meter entfernten Museo Inti Ñan. Markus und Julia stehen übrigens auf der Nordhalbkugel und Mathias auf der Südhalbkugel
Und angeblich kann man hier besonders leicht ein rohes Ei mit dem stumpfen Ende auf einen Nagel stellen. Es funktioniert tatsächlich, allerdings haben wir das zu Hause vorher auch noch nie ausprobiert...
Im Nachhinein betrachtet war Quito ein sehr schöne Stadt, und die Leute auch sehr freundlich. Und wenn man dann so wie wir vom Flughafen Quito abfliegt, startet man mitten in der Stadt und man kann noch einen letzten Blick darauf werfen.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
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Ecuador