Quer durch die Anden in 180 Tagen
Rapa Nui - Osterinsel: Orongo und Ranu Kau
Eine der Hauptattraktionen der Insel befindet sich am aeussersten Suedwestzipfel. Dort liegt der gewaltige Krater des Vulkan Ranu Kau, mit einem Kratersee aus Suesswasser, wo noch einiges der urspruenglichen Pflanzenwelt der Insel ueberlebt hat.
Der Kratersee des Ranu Kau
Um uns den Weg dorthin ein wenig abzukuerzen und unsere Haut ein wenig vor den Sonnenstrahlen zu schonen, sind wir statt hochzuwandern mit dem Taxi bis zum Kraterrand gefahren. Von dort fuehrt ein netter kleiner Weg den Krater entlang zur Kultstaette Orongo. Das war der Schauplatz des beruehmten Vogelmannrituales, bei dem die beiden grossen Staemme der Insel, die Langohren und die Kurzohren, in einem mehr oder weniger sportlichen Wettkampf um die Vorherrschaft ueber die Insel im naechsten Jahr gekaempft haben. Dabei mussten die Teilnehmer eine wahnwitzig steile Kueste hinunterklettern, zu einer kleinen Insel schwimmen, dort auf die Ankunft eines bestimmten Zugvogels warten, dem ein Ei stehlen, und es wohlbehalten zurueck nach Orongo bringen. Der erste, der das geschafft hat, war fuer das naechste Jahr der Vogelmann, und sein Stamm hatte die Fuehrung ueber die Insel inne.
Rechts sieht man die Steilkueste, wo die Teilnehmer runter- und wieder raufklettern mussten, und links die kleine Insel, auf der das Ei abgeholt werden musste
Petroglyphen in Orongo
Eines der Steinhaeuser in Orongo, die fuer rituelle Zwecke genutzt wurden
Man fuehlt sich an einem magischen Ort, wenn man in Orongo herumgeht. Man kann fast spueren, wie die Priester ihre Rituale vollziehen, und das Volk dazu die wildesten Taenze auffuehrt. Es ist sehr schade, dass von der Kultur fast nichts mehr ueberliefert ist und man sehr wenig ueber diese Rituale weiss.
Wenn man dort oben steht und seinen Blick ueber den Pazifik schweifen laesst, wird einem erst so richtig bewusst, dass die Osterinsel am Ende der Welt liegt. 3800 Kilometer vom Festland, und auf der anderen Seite auch 2000 Kilometer bis zur naechsten kleinen bewohnten Insel. Falls jemand geglaubt hat, Ushuaia liege am Ende der Welt, der irrt!
Auf dem Rueckweg sind wir die Kueste bis zu unserem Campingplatz entlangspaziert, wobei wir einen wunderschoenen Blick auf die Felsen, die Brandung und den Pazifik geniessen konnten. Nebenbei gibts dort auch noch eine Menge Hoehlen, und in eine davon kann man reingehen und die Felsmalereien ansehen.
Vogelmaenner an den Fels gemalt
Eine der Hoehlen
Wir sind zum Ranu Kau auch ein zweites mal hoch, diesmal aber zu Fuss und zeitig frueh, um am Kraterrand den Sonnenaufgang sehen zu koennen. Und es hat sich gelohnt! Zuerst sieht man Hanga Roa im orangen Licht der Strassenlaternen schimmern, bis die Daemmerung beginnt und sich der Krater mit Licht zu fuellen beginnt, ein gewaltiges Schauspiel. Nur war es sehr frisch dort oben, Man glaubt gar nicht, wie kalt es in der Suedsee werden kann.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
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