Quer durch die Anden in 180 Tagen
Bolivien: Nochmal Chile: Putre und Nationalpark Lauca
10. - 15. April:
Ein Fixpunkt auf unserer Reiseroute war der Nationalpark Lauca. Weil wir sowenig Zeit wie moeglich mit Hoehenanpassung verbringen wollten, war es naheliegend, dass wir von Bolivien aus nach Putre, dem Ausgangsort des Nationalparks, fahren. Immerhin liegt Putre auf 3700 Metern, und wenn man innerhalb von nur 2 Stunden von Arica an der Kueste heraufkommt, hat man schon ganz schoen mit der Hoehe zu kaempfen. Das einzige Problem, das man hat, wenn man aus Bolivien kommt, ist folgendes: Wir haben in Oruru zwar ein Ticket bis Putre gekauft, der Bus faehrt aber eigentlich durch bis Arica. Deshalb wird man einfach an der Strassenkreuzung die nach Putre fuehrt abgesetzt.
Gut, da standen wir nun mit unseren riesigen Rucksaecken und als wir den Busfahrer fragten wie weit es denn noch bis ins Dorf ist, hat dieser haemisch gegrinst und gemeint "nur" noch fuenf Kilometer. Dazu muss man erwaehnen dass es bereits dunkel wurde und die Strasse sich in Serpentinen steil nach unten windet bis man letztendlich im Dorf ankommt.
Gluecklicherweise konnten wir gleich nach ein paar Minuten ein Auto anhalten, das uns bis Putre mitgenommen hat, sonst hatten wir sehr, sehr lange im Dunkeln laufen muessen. Anderen ist es nicht so gut ergangen wie uns, die mussten wirklich die 5 Kilometer zu Fuss zuruecklegen.
Putre ist ein netter, kleiner verschlafener Ort mit sehr freundlichen Leuten. Am ersten Tag haben wir den Ort ein wenig erkundet, und haben vor allem die Tourveranstalter abgeklappert. Wir waren auch bei der oertlichen Touristeninformation und haben uns nach kleinen Wanderwegen in der Umgebung erkundigt. Telma, die Frau, die dort gearbeitet hat, hat uns daraufhin gleich erzaehlt, dass sie am Nachmittag mit einer anderen Oesterreicherin zur "Virgen" hinaufgeht und uns eingeladen mitzukommen. Weil wir nix besseres zu tun hatten und uns ein wenig die Umgebung anschauen wollten, sind wir da gleich mitgegangen. Es war ein schoener kleiner Spaziergang bis zu einer kleinen Andachtsstaette ueber dem Ort.
Umgebung von Putre
Bei der Virgen
Ein Teil des Weges zurueck. Teilweise wurde die Strasse abenteuerlich gebaut.
Die Tour in den Nationalpark durfte aber natuerlich nicht fehlen, und wir haben Mayuru Tours gewaehlt. Obwohl man relativ viel im Auto sitzt, ist die Tour doch wunderschoen. Der erste Stop der Tour war bei Las Cuevas, wo es einen kleinen Rundweg gibt auf dem man Vicuñas und Viscachas, kleine hasenaehnliche Viecher, ziemlich nah beobachten kann.
Danach fuhren wir weiter in Richtung bolivianische Grenze. Die Strecke kannten wir zwar bereits, weil wir auf dieser Strasse ja auch von Bolivien gekommen sind, aber wir hatten diesmal viel mehr Zeit, um die Landschaft zu geniessen und auch ein paar Fotos zu machen. Der Hoehepunkt der Tour waren dann aber eindeutig die Payachatas, die Zwillingsvulkane Parinacota und Pomerape an der Lagune Chungara.
Ein gar nicht scheues Lama, das bei einem Zwischenstopp betteln kam.
Die Lagunen Cotacotani auf dem Weg zur Lagune Chungara
Und da sind sie: Pomerape links und Parinacota rechts
Wir konnten hier einige Zeit am Ufer der Lagune Chungara herumlaufen und die Aussicht geniessen. Auch den Vulkan Sajama auf der bolivianischen Seite, uebrigens der hoechste Berg Boliviens, konnten wir von dort aus sehen.
Der aktive Vulkan Guallatiri,mit Rauchfahne
Nach einem guten Altiplanomittagessen (Alpacafleisch mit Reis) fuhren wir ins Dorf Parinacota, das immer noch von den Ureinwohnern der Gegend, den Aymara, bewohnt wird. Allerdings wohnen dort nur eine Handvoll Familien das ganze Jahr ueber, der Rest der Leute sind mit ihren Tieren die meiste Zeit des Jahres auf ihren Estancias und kommen nur zu den grossen Festen zurueck ins Dorf. Deshalb wirken alle Aymaradoerfer ein wenig ausgestorben, obwohl das einfach nur an deren Lebensweise liegt.
Bevor wir wieder nach Putre zurueckfuhren, durften wir noch das Thermalwasser der Quellen Jurazzi beniessen. Vor allem die Naturbecken mit dem schlammigen Wasser waren ein Hit. Es hat zwar ein wenig gestunken, aber es war ein Spass, sich mit Schlamm einzuschmieren.
Wir haben auch noch einen Berg bestiegen, aber dazu mehr im naechsten Kapitel. Putre und der Nationalpark Lauca sollte auf jeden Fall auf keinem Reiseplan fuer Suedamerika fehlen. Es ist eine traumhafte Gegend und bei weitem nicht so touristisch wie das im Vergleich doch sehr laute San Pedro de Atacama. Man kann hier noch so richtig die Dorfatmosphaere geniessen und vor allem auch Alpakas und Vincuñas ganz aus der Naehe beobachten. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir nicht in der Hochsaison dort waren.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador