Quer durch die Anden in 180 Tagen
Peru: Puno
7. - 8. und 11. Mai 2008:
Der erste Stop auf unserer Reise in Peru ist Puno auf der peruanischen Seite des Titicacasees. Die Stadt selbst ist eigentlich ziemlich uninteressant und es gibt nicht viel zu sehen. Der einzige Grund, weshalb man in Puno aus dem Bus aussteigen sollte, sind die Grabtuerme von Sillustani und die Inseln im Titicacasee.
Im Bus von Copacabana nach Puno sind ein paar Typen mitgefahren, die Werbung fuer ihre Hotels und Agenturen gemacht haben. Einer von denen hat uns fuer 15 Soles (3,50 Euro) pro Person ein Dreibettzimmer in einem Hostal angeboten, und wir haben zugesagt. So ist uns zumindest die Sucherei erspart geblieben, und das Hostal war auch echt in Ordnung. Warmes Wasser rund um die Uhr, was hier nicht selbstverstaendlich ist, und angenehme Betten. Nur das Fruehstueck war grauenhaft, aber das war wenigstens nicht im Preis inbegriffen, so haben wir diesen Fehler nur einmal begangen. Ganz allgemein hat man das Gefuehl, dass alles ziemlich teuer ist wenn man von Bolivien nach Peru kommt. Aber wenn man dann in Euro umrechnet wird das wieder sehr relativ!
Wir haben dann fuer den zweiten Tag gleich eine Tour nach Sillustani gebucht. Die Grabtuerme, teilweise noch aus der Preinkazeit, teilweise auch typische Inkabauwerke, sind echt einmalig. Sie haben eine ganz seltsame Form, unten ein wenig schmaeler als oben, mit einem kleinen Loch ganz unten als Eingang.
Je besser gestellt jemand war, desto schoener wurde auch der Turm mit Grabbeigaben ausgestattet. Das ging soweit, dass wenn ein Fuehrer gestorben ist, ihm sogar seine Frau, Diener und Soldaten ins Grab folgen mussten. Der Glaube war, dass er die im Leben nach dem Tod brauchen wird. Das einzig Negative an der Tour war der Guide, der nur von einem Ort zum naechsten gehetzt ist und keine Zeit blieb, sich die Dinge richtig anzusehen.
Auf der Rueckfahrt von Sillustani konnten wir uns noch ein traditionelles Bauernhaus ansehen. Das erste, das auffaellt, sind die kleinen Stiere und Kreuze, die ueberall auf den Daechern der Haeuser angebracht sind. Das soll das Haus vor Blitzschlag schuetzen.
Im Inneren der Haeuser ist alles sehr einfach, das Bett besteht z.B. nur aus Stein und Decken. Interessant waren auch die kleinen Kostproben der lokalen Kueche, vor allem die mit Wasser vermischte Erde, die gegen Magenprobleme helfen soll.
Die Gehschule. In das Loch wurden die Babies reingesetzt, rundherum das Spielzeug, dann konnten sie das Laufen ueben
Eine Auswahl an Andenspezialitaeten. Unter anderem Oca (gelbe Wurzeln), das Andenkorn Quinua (grau), Mais (ganz rechts), Chuños (weisse getrocknete Kartoffeln), und die Erde (rechts oben)
Quinua, bekommt man im Andenhochland in allen moeglichen Formen aufs Teller. Zum Beispiel Quinuasuppe, -brei , -salat usw.
Am letzten Tag in Puno, einem Sonntag, sollte eigentlich ein grosses Fest stattfinden, weshalb wir auch noch dort geblieben sind. Aber nix da, den ganzen Tag war nix los. So haben wir die Zeit in Kaffeehaeusern und Internetlokalen verbracht.
Ein Tipp noch zum Schluss: Sollte jemand nur einen Ort am Titicacasee ansehen koennen, dann sollte er nach Copacabana fahren. dort wars insgesamt ruhiger und entspannter.
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador