Cuba und Suedamerika

Reisezeit: Juni 2008 - März 2009  |  von Olli Schäfer

Bolivien: Tupiza

Mit drei anderen Backpackern wollte ich nach Tupiza weiterreisen. Wir erkundigten uns am Busterminal und fanden heraus, dass einige gesellschaften Abfahrten um 8 Uhr anboten, waehrend eine einzige um 7:30 abfahren wollte. Wie die Dame erklaerte, koenne man nur durch die fruehzeitige Abfahrt eine mysterioese Strassensperre vermeiden und sei schon um 14 Uhr in Tupiza. Wir konnten fuer diesen komfortablen Doppeldeckerbus den gleichen Preis aushandeln wie die anderen Gesellschaften offerierten. Die Dame wiess noch darauf hin, dass wir spaetestens um 7:10 Uhr am Terminal sein muessten. Ab 7 Uhr warteten wir auf den Bus, der sich rar machte. Um 7:30 warteten die vier Backpacker mit diversen anderen Reisenden immer noch auf den Bus. Dieser traf gegen kurz nach acht ein und fuhr so gegen 8:30 los. Die Fahrweise des Chauffeurs war nicht nur fuer bolivianische Verhaeltnisse schlaefrig, was den ein oder anderen Backpacker nervoes machte. Um 11:30 begann die obligatorische Mittagspause. Und es wurde die laengste Essenspause der Welt. Nachdem eine Stunde vergangen war ohne Anzeichen, dass wir weiterfuhren, konsultierte der nervoese Backpacker den Busfahrer. Dieser erklaerte, dass angesichts der Strassensperre bis 18:30 Uhr keine Eile geboten sei. Darauf stellte der Backpacker eine dieser Fragen, die in Bolivien nicht gestellt werden duerfen: Warum denn der Buss angesichts dieser Umstaende nicht spaeter in Potosí abfuehre? Er bekam eine logische Antwort: So ist der Fahrplan.

Nach fast zwei Stunden Mittagspause wurde die Fahrt fortgesetzt und schnell erreichte der Bus die holprigste Strasse der Welt. Inneneinrichtung und Fahrgaeste wurden wie im Wuerfelbecher durchgeschuettelt. Nachdem zwei Drittel des Gepaecks aus der ueber den Sitzen befindlichen Gepaeckablage gestuerzt waren, wurde der Rest freiwillig heruntergenommen. In dem neuen Bus wurde durch die Dauervibration eine Lampenverkleidung aus der Verankerung gerissen und fiel zu Boden. Ein Bolivianer war so aufmerksam und versuchte die Verkleidung waehrend der Schuettelstrecke wieder zu befestigen. Vergeblich. Um 16:30 erreichten wir die Strassensperre, wo wir exakt zwei Stunden warteten. Nicht jeder Backpacker verkraftete das gleichermassen. Einer merkte an, dass dies zu seiner "Top Ten of Bolivian Lies" gehoere.

warten auf godot oder die bolivianische art des reisens

warten auf godot oder die bolivianische art des reisens

wilder westen inklusive

wilder westen inklusive

Tupiza ist ein ueberschaubares Staedtchen im Wilden Westen Boliviens. Es sieht dort nicht nur so aus. In der Naehe fanden Butch Cassidy und Sundance Kid ihr Schicksal. Wie in jeder Stadt Boliviens gab es auch in Tupiza ein grosses Fest zu meinen Ehren.

gruenes tupiza vor kargen bergen

gruenes tupiza vor kargen bergen

ollis fiesta

ollis fiesta

© Olli Schäfer, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
on the road...
Details:
Aufbruch: 16.06.2008
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 24.03.2009
Reiseziele: Kuba
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Uruguay
Der Autor
 
Olli Schäfer berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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